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Nachruf auf Rudolf Barten„Vater“ der Kreuzblume stirbt am 777. Jahrestag des Kölner Dom

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Erschaffer der Kreuzblume

Rudolf Barten, der Erschaffer der Kreuzblume

Er brachte ein Stück Dom auf Augenhöhe: Rudolf Barten, der Initiator der Kreuzblumen-Replik vor der Kathedrale, ist im Alter von 93 Jahren verstorben.

Bis zuletzt hat ihn die Kreuzblume begleitet, genauer: jene originalgetreue Nachbildung von einer der Domspitzen gegenüber der Kathedrale neben dem Gebäude von KölnTourismus. Noch in den vergangenen Tagen hatte Rudolf Barten mit dem behandelnden Chefarzt im Heilig-Geist-Krankenhaus über die Kreuzblume – eigentlich ,seine“ Kreuzblume – gesprochen. Dabei berichtete der ehemalige Leiter der Fremdenverkehrswerbung im damaligen Verkehrsamt dem Mediziner, wie ihm Ende der 1970er Jahre im Zusammenhang mit den Vorbereitungen auf das Domjubiläum 1980 die Idee gekommen war, „etwas Greifbares vom Dom außerhalb des Domes zu platzieren“.

Anfang Februar hatte der leidenschaftliche Kölner an die Anfänge der Kreuzblume nochmals in einem Gespräch mit der Rundschau erinnert. Anlass war ein „kölsches Gipfeltreffen“ mit Dombaumeister Peter Füssenich, Stadtdechant Robert Kleine und eben Rudolf Barten, bei dem sich die Dom- und Köln-Expterten über die seit Jahren laufende Diskussion zur Gestaltung der Domumgebung im Allgemeinen sowie die Verortung der Kreuzblumen-Replik im Besonderen austauschte. Barten sprach dabei von der besonderen Beziehung, die er zu dem Kölner Wahrzeichen hatte. „Von da oben hatte ich ja eigentlich kaum etwas anderes im Blick als den Dom“, sagte er mit Verweis auf sein ehemaliges Büro im damaligen Verkehrsamt vis a vis der Kathedrale. Mit der Nachbildung wollte er den zahlreichen Besuchern des Doms die Spitze des imposanten Baus näher bringen. Bis heute ist die Replik aus Beton und ihr Standort nicht unumstritten. Dombaumeister Füssenich steht sie zusehr im Blickfeld des Doms, Domdechant Kleine nimmt sie den Zauber des Originals in rund 157 Meter Höhe.

Das erste Modell aus einem für den Bootsbau üblichen Kunststoff, das der Bildhauer Uspelkat aus Bergisch Gladbach fertigte, wurde im März 1980 aufgestellt und zehn Jahre später vom Orkan Wiebke irreparabel zerstört. Barten machte sich anschließend dafür stark, die Versicherungssumme in eine standfestere Kopie aus Beton zu investieren.

Nun ist der leidenschaftliche Kölner Rudolf Barten im 94. Lebensjahr in seiner Geburtsstadt verstorben – am Tag des 777. Geburtstages des Kölner Doms. „Es ist sehr bewegend und tröstlich, dass sich das so gefügt hat“, sagt sein Sohn Helmut Barten.