Vorwurf des rassistischen ProfilingNach Vorfall am Hauptbahnhof trifft Jacob Muslime

Nach der Überprüfung der Personalien konnten die Muslime die Wache am Hauptbahnhof wieder verlassen.
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Köln – Polizeipräsident Uwe Jacob hat sich am Mittwoch mit sechs jungen Muslimen getroffen, die kürzlich irrtümlich unter Terrorverdacht geraten waren. Insgesamt zehn junge Männer waren zum Ende des Ramadans mit langen Gewändern in den Kölner Hauptbahnhof gelaufen und hatten dabei nach Zeugenaussagen „Allahu Akbar“ gerufen. Die Männer hatten sich bei ihrem Gang zum Bahnhof darüber unterhalten, wie oft der Imam in seiner Predigt „Allahu Akbar“ gesagt hatte. Die alarmierte Polizei stoppte die jungen Männer daraufhin mit großem Aufgebot und durchsuchte sie. Der Zentralrat der Muslime und der türkisch-islamische Dachverband Ditib hatten das Vorgehen der Polizei scharf kritisiert. Der Vorfall zeige, dass „rassistisches Profiling“ - ein gezieltes Vorgehen nach ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit - ein ernstzunehmendes Thema bleibe, so der Zentralrat der Muslime.
Ein Sprecher der Kölner Polizei wies diesen Vorwurf am Mittwoch erneut zurück. Jacob habe den Muslimen in dem Gespräch erklärt, dass die Polizei bei einem solchen Verhalten gar nicht anders handeln könne und dann auch sehr schnell vorgehen müsse. Die jungen Männer hätten dafür auch Verständnis geäußert, sagte der Sprecher. Er bestritt, dass die Kölner Polizei kulturell besser geschult werden müsse: An dem Einsatz seien zum Beispiel auch Kollegen mit Migrationshintergrund beteiligt gewesen. (dpa/ta)