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Wo die Zukunft wohntKVB nehmen neue Abstellanlage in Betrieb

Lesezeit 3 Minuten
KVB-Abstellanlage-Besandungsanlage

Hier werden die Bahnen auch mit Bremssand befüllt.

Köln – Die Zukunft benötigt Platz. Soll die Verkehrswende gelingen, braucht es mehr Stadtbahnen. Und die müssen irgendwo „parken“ und gewartet werden. Um für diese Entwicklung gewappnet zu sein, haben die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) nun ihre neue Abstellanlage in Weidenpesch in Betrieb genommen. Eine Halle für 64 Stadtbahnwagen, in der alles bereit steht, um die Fahrzeuge im Feierabend wieder auf Vordermann zu bringen.

Es geht eng zu bei den KVB. Nicht nur in den Stadtbahnen, wenn das Alltagsleben seinen geregelten Gang geht. Auch bei den Abstellkapazitäten stößt der Verkehrs-Betrieb an Grenzen. Stellflächen gibt es auf den Betriebshöfen in Merheim, Wesseling, Braunsfeld sowie in den Abstellanlagen in Zündorf und am Stadion. Doch das reicht schon heute nicht für die 384 Stadtbahnwagen. Und die Flotte soll ja größer werden.

67,5 Millionen Euro investiert

Also wurde Geld in die Hand genommen. 67,5 Millionen Euro hat die neue Anlage in Weidenpesch gekostet. 44,7 Millionen haben die KVB selbst gezahlt. 15,8 Millionen Euro hat das Land NRW über den Zweckverband Nahverkehr Rheinland beigesteuert. Sieben Millionen Euro hat der Bund über ein Förderprogramm gegeben. Macht in Summe: 100 Prozent Steuergelder.

KVB-Abstellanlage-Abstellhalle

Für die Stadtbahnen der KVB stehen 16 Gleise in der neuen Abstellanlage in Weidenpesch zur Verfügung.

Dafür darf der Steuerzahler etwas erwarten: Eine dreigliedrige Abstellhalle mit 16 Gleisen bietet Platz für 32 Wagen. In ihr integriert ist eine Anlage, in der die Bahnen mit Bremssand befüllt werden. Der wird auf die Gleise gesprüht, damit sich beim Bremsen die Reibung zwischen den Metallrädern und den Eisenschienen erhöht. Auch gibt es eine Waschanlage, in der die Bahnen im Schnitt alle drei Wochen von außen gereinigt werden. Jede Nacht nimmt sich eine Putzkolonne dem Inneren der Fahrzeuge an.

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In einem angegliederten Fahrdienstgebäude gibt es Aufenthaltsmöglichkeiten für die Fahrer. Dort erhalten sie auch ihre Einsatzpläne. Vorläufig werden die neuen Räume dafür genutzt, neue Fahrer auszubilden. Dazu komm noch ein Lager, das bereits seit rund anderthalb Jahren in Betrieb ist.

Das Großbauprojekt in Weidenpesch wurde in der Nachbarschaft nicht unkritisch gesehen. Nächtliche Bahnfahrten und Wartungsarbeiten versprechen Ruhestörungen. Die KVB verspricht: Zwischen der neuen Abstellanlage und der benachbarten Hauptwerkstatt werde es in der Nacht keine Rangierfahrten geben. Die Abstellhalle ist vollständig eingehaust. Die Halle ist nur an der Nordseite geöffnet. Das soll die Bewohner der Häuser südlich des Grundstücks schützen. Über eine 800 Meter lange Zulaufstrecke gelangen die Bahnen an der Neusser Straße in Höhe der HGK-Brücke in das Stadtbahnnetz der KVB. In Teilbereichen wurden Schallschutzwände errichtet.

Begrüntes Dach für die Ökobilanz

Ein begrüntes Dach, eine Photovoltaikanlage und ein Wasserreservoir, gefüllt mit Regenwasser für die Waschanlage, hübschen die Ökobilanz auf. In den Randbereichen wurden Obst- und Laubbäume gepflanzt.