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Wichtige BaumaßnahmeDie „Idiotenbrücke“ in Köln hat ausgedient

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Immer wieder bleiben Lkw unter der Eisenbahn-Brücke an der Inneren Kanalstraße hängen.

Immer wieder bleiben Lkw unter der Eisenbahn-Brücke an der Inneren Kanalstraße hängen. 

Brücke soll neu gebaut werden: Innere Kanalstraße bleibt für die Arbeiten zwei Wochenenden gesperrt, die S-Bahn fährt nur mit deutlichen Einschränkungen.

Die „Idiotenbrücke“ an der Inneren Kanalstraße kommt weg. Nicht ganz, aber doch so, dass künftig keine Lkw mehr an dem Bauwerk hängenbleiben. In schöner Regelmäßigkeit haben sich in der Vergangenheit Lastwagen unter dem vergleichsweise niedrigen Brückenbauwerk festgefahren – die Bahnbrücke stammt aus dem Jahr 1915. Obwohl weithin sichtbar vor der geringeren Durchfahrtshöhe gewarnt wird und auch die Navi-Apps keine Lkw hier durchleiten, schepperte es immer wieder. Teilweise mit gravierenden Folgen, der ein oder andere Brummifahrer hatte sein Fahrzeug festgeklemmt. Nichts ging mehr vor oder zurück.

Beim Neubau setzt man auf pragmatische Lösungen. Die Sockel links und rechts der Kanalstraße bleiben bestehen, lediglich der Mittelteil wird ausgetauscht. Nicht schön, aber zielführend: Die Rundbögen am linken und rechten Straßenrand fallen weg. 4,50 Meter lichte Durchfahrtshöhe verspricht die Bauherrin, die Deutsche Bahn. Was die Bahn zum Austausch des Mittelteils bewog, war allerdings nur zum Teil die Rücksichtnahme auf unter ihr kreuzende Lastkraftwagen.

Kanalstraße komplett gesperrt

Die Brückenerneuerung zahlt laut Bahn auf das Sanierungsprogramm „S3“ der Deutschen Bahn ein: Pünktlicher, verlässlicher und profitabler will man werden. „Die Bestandssanierung steht im Fokus“, erklärt man seitens des Unternehmens. „Die Sperrung wird genutzt, um weitere Instandhaltungsarbeiten durchzuführen, etwa an Oberleitungen und Signalanlagen.“ Geplant sind die Arbeiten vom 8. bis 18. August. Die Innere Kanalstraße wird dazu von Freitag, 8. August, ab 22 Uhr bis Montag, 11. August um fünf Uhr morgens sowie am darauf folgenden Wochenende zu denselben Zeiten gesperrt, wie die Stadt der Rundschau gegenüber bestätigte. Die Fuß- und Radwege wird örtlich, der Autoverkehr weiträumig umgeleitet. Beim Fuß- und Radwegeverkehr ist laut Bahn bis in den September hinein mit Behinderungen zu rechnen. Die Stadt nutzt die Sperrungen, um abschnittsweise die Fahrbahn zu sanieren.

Auch KVB-Linie unterbrochen

Auch der Bahnverkehr selbst ist natürlich betroffen. In der ersten Bauphase von Freitag, 18. Juli, bis Freitag, 8. August, kommt es in den Nächten von 21 bis 5 Uhr zu Teilausfällen der Linien S 6, S 12 und RB 25. Zwischen Köln Frankfurter Straße und Porz-Wahn wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Von Freitag, 8. August, bis Freitag, 29. August, kommt es durchgehend zum Ausfall der S 6 zwischen Mülheim und Worringen. Zudem wird die Linie S 11 in Richtung Düsseldorf umgeleitet, wobei die Halte Hansaring und Nippes entfallen. In die Gegenrichtung verkehrt die S 11 wie gewohnt. Ein Ersatzverkehr mit Bussen wird zwischen Hauptbahnhof und Geldernstraße eingerichtet.

Wer in dieser Zeit auf die KVB-Linie 15 ausweichen will, muss aufpassen: Die ist zwischen Longerich und Chorweiler auch gesperrt. Grund sind Bauarbeiten zur Erneuerung von Gleisen und Oberleitungen, ein Busverkehr wird eingerichtet.