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Galeristen reagierten skeptischDirektor verteidigt internationale Relevanz der Art Cologne

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Daniel Hug, der Direktor der Art Cologne

Daniel Hug, der Direktor der Art Cologne

Direktor Daniel Hug freut sich über 45.000 Besuchende der am Sonntag zu Ende gegangenen Art Cologne.

Sie habe sich von einer „regionalen zu einer lokalen Messe“ gewandelt, so hatten Galeristen gegenüber dieser Zeitung ihren Eindruck über die am Sonntag beendete Art Cologne zusammengefasst. Dem kann Direktor Daniel Hug natürlich nicht zustimmen. „Nicht jeder Sammler spricht mit jeder Galerie“, sagt Hug auf Nachfrage der Rundschau.

Er selber habe Sammler aus ganz Deutschland   gesehen, aber auch aus New York, Miami, Kanada, Ungarn, Zürich, Wien und sogar aus Australien. „Ich habe auch an einigen Ständen Französisch sprechen gehört.“ Seiner Einschätzung nach kommen 80 Prozent der Besucher aus der Region und dem weiteren Einzugsgebiet.

Deutsche Sammler nehmen sich Zeit

„Ich habe die Messe noch 2008 erlebt, als noch nicht einmal Sammler oder Galerien aus Düsseldorf vor Ort waren und kaum Besucher kamen.“ Das sah in diesem Jahr anders aus. Laut offizieller Mitteilung der Messe kamen rund 45.000 Besuchende.

Es mögen vielleicht der eine oder andere Sammler nicht gekommen sein, aber, und das sei ein gutes Zeichen, „andere Sammler haben sie ersetzt“.

Ankäufe bis Sonntag

Ebenfalls positiv für den Messeverlauf: Die Ankäufe werden nicht nur am ersten Tag getätigt. „Es gibt Messen, da ist das so, und danach kommen nur noch die sogenannten ‚Sehleute’. Ich bin ziemlich überzeugt, dass das eine deutsche Sache ist, dass sich Sammler einfach gern die Zeit nehmen und ein bisschen mehr Recherche machen und dann am Sonntag wieder zurückkommen und kaufen.“

Was Hug überrascht hat, war „die hohe Zahl von Top-Kunstwerken, also von der A-Klasse. In den vergangenen Jahren hatten wir vielleicht ein, zwei solcher Highlights.“ Dazu zählen 2025 auf jeden Fall „Fingermalerei Haubentaucher“ (1972) von Georg Baselitz, das bei Thaddaeus Ropac für 2,75 Millionen Euro verkauft wurde, oder „Thyssenkrupp, Duisburg“ (2025) von Andreas Gursky, die Sprüth Magers für eine Million Euro veräußern konnten.

Neuzugänge für Kölner Museen

Und einige Verkäufe kamen auch Köln zugute: Der gemeinnützige Förderkreis „Freunde der Art Cologne e.V.“ erwarb als Dauerleihgaben eine Arbeit von Hélène Binet (bei ammann//gallery) für das Kölnische Stadtmuseum sowie Werke von Margaret Raspé (bei Galerie Molitor), Andrea Pichl (bei Nagel Draxler) und Renate Bertlmann (bei LEVY Galerie) für das Museum Ludwig.