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Intensive DiskussionsrundeWie soll die neue Kölner Schauspielintendanz gefunden werden?

Lesezeit 2 Minuten
14.03.2022
Köln, NRW
Program Vorstellung der Oper Köln 2024
Kölner Kulturdezernent Stefan Charles
+++ NO MODEL RELEASE +++
+++ No Property Release +++
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 Kulturdezernent Stefan Charles stellte sich in der Diskussionsrunde auch unangenehmen Fragen. 

Theatermacher und -kenner fühlten Kulturdezernent Stefan Charles auf den Zahn – wobei man das Gefühl nicht los wurde, dass hier ein Zahn gezogen und auf jegliche Betäubung verzichtet wurde.

In der Sache ging es den Teilnehmenden darum, dass zum einen das Verfahren, mit dem die Nachfolge von Schauspielintendant Stefan Bachmann bestimmt werden soll, nicht transparent und zum anderen das Ensemble nicht beteiligt sei.

Bachmann übernimmt zur Spielzeit 2024/25 die Leitung des Wiener Burgtheaters. Die Zeit drängt also, wenn man bedenkt, dass von einer Vorbereitungsphase von einem Jahr ausgegangen werden sollte. Eine neue Intendanz muss allerdings auch neben einem Spielplan den Umzug ins renovierte Haus am Offenbachplatz managen.

Könnte jemand aus dem bisherigen Team diesen Übergang gestalten?

So präsentierte Ensemblesprecher Alexander Angeletta die Idee, dass jemand aus dem bisherigen Team diesen Übergang gestalten könne – ein Vorschlag, den Stefan Bachmann selbst gemacht habe, in Hinblick auf die Tatsache, dass sich sein Team bis zur Jobofferte aus Wien mit der Wiedereröffnung in der Innenstadt beschäftigt hat.

Doch Stefan Charles bekräftigte, dass die Neueröffnung mit einer neuen Personalie verknüpft werden solle – was letztendlich zur allgemeinen bisherigen Vorstellung passt, dass der Wiedereinzug möglichst glanzvoll zu gestalten sei. Ein Auftakt, wie ihn auch die Vertreterinnen und Vertreter der politischen Fraktionen bislang immer gefordert haben, von „pragmatisch“ war eigentlich nie die Rede.

Ensemble fehlt in der bestehenden Findungskommission

Ein anderes Problem, auf das Angeletta hinwies, besteht in der Tatsache, dass in der bestehenden Findungskommission das Ensemble nicht vertreten sei. Bisher war es Usus, dass mit einem Intendanz-Wechsel auch das künstlerische Personal das Haus verließ: Entweder zog man mit an die neue Wirkungsstätte, oder die neue Leitung brachte ein eigenes Team mit. Da Verträge nur für eine Spielzeit gelten, sitzt man in den Bereichen Dramaturgie oder Schauspiel immer ein wenig auf gepackten Koffern. Dass ein radikaler Austausch nicht nötig ist, hat Opernintendant Hein Mulders gezeigt, der seinen Ensemblemitgliedern für eine Übergangszeit anbot, dass man die Zusammenarbeit erst einmal ausprobiere.

Für die Bedürfnisse des Ensembles habe er ein offenes Ohr und auch schon mit Mitgliedern Gespräche geführt und nehme die Ergebnisse mit in die Beratungen der Findungskommission, so Stefan Charles. Über die Teilnehmenden dieses Gremiums schwieg er sich trotz vehementer Nachfragen aus. Im Chat zu der ebenfalls gestreamten Veranstaltung „outete“ sich zumindest Kölns ehemalige Intendantin Karin Beier als Mitglied.