Ina Ruck leitete bis Ende 2024 das Moskauer Studio der ARD und berichtete vor allem über die Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine.
Preisgekrönte JournalistinRussland-Korrespondentin Ina Ruck bekommt neue Aufgabe bei der ARD

Ina Ruck übernimmt die Leitung des ARD-Studios Warschau.
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Sie ist eines der bekanntesten Gesichter der öffentlich-rechtlichen Sender und bekannt für ihre scharfen Analysen: die ARD-Journalistin Ina Ruck. Regelmäßig berichtete sie aus der russischen Hauptstadt Moskau, und besonders seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 informierte sie über die Vorgänge im Kreml und im ganzen Land.
Für das Moskauer Studio ist der Kölner Sender WDR verantwortlich. Bis Ende 2024 wurde es von Ruck geleitet, seitdem koordiniert ein Team unter der Leitung von Björn Blaschke aus Köln und Tiflis in Georgien die Berichterstattung für Russland. Ina Ruck kehrte nach Köln zurück und arbeitete für die WDR-Auslandsredaktion.
Ina Ruck übernimmt ARD-Studio in Warschau
Vor ihrer Zeit in Moskau berichtete sie auch aus Washington. Für ihre Arbeit wurde Ruck vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis und dem Grimme-Preis.
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Nun teilte die ARD mit, dass die 63-Jährige die Leitung des Studios in Warschau übernehmen wird. Die erfahrene Journalistin zeigte sich begeistert von ihrer neuen Aufgabe: „Polen ist eines der spannendsten Länder der EU, unser großer Nachbar im Osten. Gerade jetzt in Krisenzeiten kommt Polen eine immer wichtigere Rolle zu“, so Ruck.
Die Leiterinnen der zuständigen WDR-Programmgruppe ZEA (Zeitgeschehen, Europa, Ausland), Juliane Fliegenschmidt und Antje Diekhans, sagten: „Ina Ruck ist den Menschen vertraut als eine Journalistin mit großer Expertise und dem Talent, auch schwierige Zusammenhänge so darzustellen, dass sie nachvollziehbar werden. Sie schafft es wie kaum jemand anderes, Entwicklungen in einen größeren Rahmen zu setzen und sie einzuordnen. Das wird auch am neuen Standort in Warschau etwas sein, wovon das Publikum und die ARD sehr profitieren werden.“
Ina Ruck behält Akkreditierung für Russland
Die Arbeitsbedingungen im EU-Land Polen dürften in keiner Weise mit denen in Russland zu vergleichbar sein. Freier Journalismus ist kaum möglich, die Presse steht unter enormem Druck durch Politik und Sicherheitsbehörden. So durften Journalisten auch nie das Wort „Krieg“ für den Angriff auf die Ukraine nutzen, sondern auch Ruck musste vor der Kamera immer von „Spezialoperation“ sprechen.
Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ schreibt: „Seit dem groß angelegten Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 existiert in Russland praktisch keine Medienfreiheit mehr, die Bevölkerung erhält Informationen vor allem aus dem staatlich kontrollierten Fernsehen.“ Für kritische Berichte drohe jahrelange Haft. Auf der Rangliste der Pressefreiheit rangiert Russland auf Platz 171 von 180. Auch ausländische Journalisten sind von Haft bedroht, der bekannteste Fall ist der des US-Journalisten Evan Gershkovich.
Armin Coerper ist für das ZDF in Moskau
Nur noch wenige deutsche Journalisten haben eine Akkreditierung für Russland. Ina Ruck ist die einzige Korrespondentin der ARD und wird daher neben ihrer Arbeit aus Warschau auch weiterhin für das Moskauer Studio im Einsatz sein, wie der Sender bekannt gab. Für das ZDF hat nur Armin Coerper, Leiter Studios in Moskau, ein Visum und ist akkreditiert, wie der Mainzer Sender auf Nachfrage mitteilte.
In einem früheren Interview sagte Ruck, Journalisten hätten bis 2014, also bis zur Annexion der Krim, gute Arbeitsbedingungen in Russland gehabt. „In den 1990er Jahren herrschte Aufbruchstimmung. Ich wurde eingeladen und konnte Home-Storys drehen“, die 63-Jährige. Inzwischen komme sie nur noch schwer mit den Menschen ins Gespräch, die Propaganda und Einschüchterung würden wirken. „Ich stehe fassungslos davor, wie man ein ganzes Volk derartig manipulieren kann“, so ihre Bilanz im Januar 2025.