Schule für alleExperten sehen Defizite bei Elternengagement

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Akademiker-Eltern engagieren sich im Durchschnitt öfter in der Schule ihrer Kinder. Das führt zu verzerrter Interessenvertretung.

Akademiker-Eltern engagieren sich im Durchschnitt öfter in der Schule ihrer Kinder. Das führt zu verzerrter Interessenvertretung.

Wiesbaden – Politik und Schulen sollten nach Expertenmeinung mehr dafür tun, dass sich Eltern aller Bildungsgruppen in den Schulen ihrer Kinder engagieren. „Dann würden die Bildungsungleichheiten zumindest nicht größer“, sagte die neue Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), Katharina Spieß, in Wiesbaden. Brächten sich die Eltern in der Schule ein, zeige dies den Kindern auch: Schule ist wichtig. „Außerdem wären nur dann in Gremien wie etwa dem Elternbeirat die Interessen aller und nicht nur weniger Familien vertreten.“

Bislang sehe es in der Praxis jedoch oft anders aus, sagte die Sozialwissenschaftlerin und verwies auf Studien, die sie gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erstellt hat. Demnach engagieren sich Akademikerinnen in vielen Fällen häufiger als andere Mütter in der Schule ihrer Kinder.

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Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Akademikerinnen beispielsweise häufiger in der Elternvertretung aktiv sind, eher zu Elternabenden gehen und sich öfter bei Schulfesten einbringen. Nichtakademikerinnen griffen ihren Kindern hingegen eher zu Hause bei Internetrecherchen und den Hausaufgaben unter die Arme. Dies ist nach den Worten von Spieß teilweise so, weil Kinder aus Nichtakademikerhaushalten im Durchschnitt schlechtere Schulnoten hätten.

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung untersucht die Ursachen und Folgen des demografischen Wandels. Die Ergebnisse stehen sowohl der Politik als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. (dpa)

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