Schulschließungen„Der Sturm tut mehr für den Schutz der Kinder als Gebauer“

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Yvonne Gebauer 170222 (1)

Yvonne Gebauer 

Köln – Am Donnerstag sind alle Schulen in Nordrhein-Westfalen sturmbedingt geschlossen. Das betrifft rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler, die nun entweder Distanzunterreicht per Videokonferenz erhalten oder alleine an Aufgaben arbeiten. Schüler sollten nicht „im Auge des Sturms“ die Schulen aufsuchen, hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Tag zuvor mitgeteilt. 

Damit hat Sturmtief „Ylenia“ geschafft, was das Coronavirus in den letzten Monaten nicht zustande gebracht hat, meinen viele User bei Twitter und nehmen die Entscheidung des NRW-Schulministeriums spöttisch aufs Korn. In der Pandemie wurde Gebauer vielfach Untätigkeit und bewusste Durchseuchung der Schülerschaft vorgeworfen, da sie auch während Omikron sehr lange am Präsenzunterricht festhielt.

Zum monatelang fehlenden Schutz der Schülerinnen und Schüler schreibt dieser User:

Selbst bei vielen Kindern scheint die Gebauer-kritische Stimmung der Eltern bereits angekommen zu sein:

Lauer reagiert sarkastisch auf Prien

Weniger lustig und eher sarkastisch fällt dieser Kommentar des Berliner Grünen-Politikers Christopher Lauer aus. Er spielt auf die von vielen (Schul-) Politikern immer wieder verbreitete Aussage an, dass die gesundheitlichen Auswirkungen des Coronavirus auf Kinder und Jugendliche nicht so gravierend seien. 

Lauer setzt noch einen drauf in Richtung Verschwörungserzählungen: „Außerdem sterben die Kinder meistens mit dem Sturm und nicht wegen des Sturms“, schreibt er. Und: „Krasseste Freiheitsbeschränkungen wegen Sturmhysterie!“ Damit bedient er sich genau der Wortwahl von Coronaleugnern und Rechten.

Dann nimmt Lauer direkt auf den viel kritisierten Tweet der Kultusminister-Vorsitzenden Karin Prien Bezug und schreibt: „Natürlich wird ein Kind vom Sturm auch mal weggeweht, das ist extrem tragisch. Aber man muss da bitte differenzieren: Höchstwahrscheinlich wäre es in den nächsten Tagen eh weggelaufen!“

Prien hatte getwittert: „Bitte differenzieren: Kinder sterben. Das ist extrem tragisch. Aber sie sterben mit COVID_19 und nur extrem selten wegen COVID_19“. Nach einem Shitstorm bei Twitter hatte sich die schleswig-holsteinische Bildungsministerin (CDU) von Twitter zurückgezogen.

Auf die noch immer unzureichende Anzahl von Luftfiltern in den Klassenräumen und das dadurch notwendige ständige Aufreißen der Fenster spielt dieser User an: 

Kachelmann echauffiert sich über Gebauer

Dass es die viel kritisierte NRW-Schulministerin aber offenbar auch wirklich auf keiner Ebene richtig machen kann, zeigt ein Tweet von Jörg Kachelmann. Der Meteorologe kritisiert die Wortwahl der FDP-Politikerin. Es gebe nun einmal kein „Auge des Sturms“, das sei wissenschaftlich gesehen „Schwachsinn“.

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