Verwaltung oder TreffpunktDebatte um künftigen Sitz der IHK geht weiter

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Kammer IHK

So soll das Lofthaus aussehen : Das Gebäude bietet auf knapp 5800 Qua­drat­me­tern moderne Bü­ro­räu­me. 

Köln – Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln gibt es am heutigen Donnerstag einmal mehr Diskussionen rund um die Zentrale der Kammer. Auf der Tagesordnung der Vollversammlung, dem höchsten Gremium der Kammer, geht es um den Jahresabschluss für das abgelaufene Jahr und damit auch um die Entlastung der damals Verantwortlichen. Ein Testat der Rechnungsprüfungsstelle der IHKs für den Abschluss gibt es freilich nur unter der Auflage, dass der Ankauf eines Gebäudes in Köln-Mülheim noch einmal aufgemacht wird.

Nach einem Jahrzehnt mit Diskussionen über die notwendige Sanierung des Kammergebäudes in der Kölner Innenstadt aus den 50er Jahren hatte die Vollsammlung Ende 2019 beschlossen, auf eine Sanierung zu verzichten, weil diese nicht für einen beschlossenen Kostendeckel von 40 Millionen Euro zu bekommen war, und ein neues Gebäude in Köln-Mülheim gekauft. Fertig wird das im Jahr 2022. Der Preis mit Nebenkosten sowie Kosten für Einrichtung und Umzug: 39,2 Millionen Euro. Es war das günstigste Gebäude von dreien, die in der Auswahl waren.

Diskussion um Lofthaus

Eine genaue Analyse des Nutzwertes war aber unterblieben und soll möglicherweise nachgeholt werden. Das sogenannte Lofthaus bietet auf knapp 5800 Quadratmetern moderne Büroräume. Damit ist es deutlich kleiner als das alte Kammergebäude. Da mag die Bürofläche ausreichend sein, zumal es ja einen verstärkten Trend zur Arbeit im Homeoffce gibt. Knapp ist aber die Fläche für Veranstaltungen. Wie wichtig das möglicherweise ist, zeigt sich auch in der Corona-Krise. Bislang war die IHK eine der wenigen Institutionen, die Veranstaltungen durchführen konnten, weil es im alten Kammergebäude ausreichend Platz gab, wie die seit Januar amtierende IHK-Präsidentin Nicole Grünewald im Gespräch mit dieser Zeitung angemerkt hatte.

Als weitere Vorteile nannte Grünewald, die immer Sympathien für das alte Gebäude gezeigt hatte, die Lage in der Innenstadt. Zu klären sei letztlich, ob die IHK Verwaltung sein wolle oder auch Kommunikator und Treffpunkt.

Der Verkaufsprozess für das alte Gebäude ist jedenfalls gestoppt. Damit hat die IHK zwei Gebäude. Und bei einer breiten Diskussion könnte auch herauskommen, dass keine der Immobilien passt. „Wie das ausgeht, weiß ich nicht“, sagte Grünewald so auch in dem Gespräch.  

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