SPD und GrüneSchutz vor häuslicher Gewalt in der Corona-Krise

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Gewalt Symbolbild Faust

 Eine Frau versucht, sich vor der Gewalt eines Mannes zu schützen (gestellte Szene).

Düsseldorf – SPD und Grüne im NRW-Landtag sorgen sich um die Sicherheit von Frauen, die in der Corona-Krise vermehrt Opfer häuslicher Gewalt werden könnten. Politikerinnen beider Fraktionen wollen das Thema jetzt in den Landtag bringen.

Nach Angaben der SPD sind zurzeit fast alle autonomen Frauenhäuser in NRW voll belegt. Nur in Aachen gebe es noch Plätze. Gleichzeitig sorgt sich die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, Anja Butschkau, dass Männer in Angst um ihren Arbeitsplatz, ihre Existenz oder ihre Zukunft in dieser Stresssituation gewalttätig werden könnten: „Überwiegend fallen Frauen dieser Gewalt zum Opfer. Aufgrund der angespannten Platzsituation in den Frauenhäusern gibt es aber keine Möglichkeit, die Frauen aus der häuslichen Umgebung zu holen.“

Mehr Kapazitäten gefordert

Die SPD-Politikerin will, dass die Landesregierung für mehr Kapazitäten sorgt, „indem zum Beispiel Hotels für Schutzräume angemietet werden.“ Die Grünen-Expertin Josefine Paul ergänzte: „Frauenhäuser sind gerade in der aktuell angespannten Situation absolut systemrelevant. Deshalb muss auch den Kindern von Mitarbeiterinnen in Frauenhäusern im Rahmen der Notfallbetreuung der Zugang zu entsprechenden Plätzen ermöglicht werden.“ SPD und Grüne wollen, dass sich der Landtags-Ausschuss für Gleichstellung und Frauen mit dem Thema beschäftigt.

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Ob der Ausschuss förmlich tagt oder als Videokonferenz stattfindet, ist noch unklar. Am Dienstag soll der Landtag zusammen kommen, um unter anderem den Nachtragshaushalt für das 25 Milliarden-Hilfspaket zu beschließen. Der Ausschuss könnte danach tagen.

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