MÜGGENHAUSEN / VERNICH – Ein halbes Jahr gibt es jetzt die Bürgerinitiative für den Bau der so genannten Osttangente, jener Straße, die die vielen hundert Kieslaster aus der Kiesabbau-Konzentrationszone zwischen Schwarzmaar, Vernich und dem Industriepark am Silberberg (IPAS) direkt zur Autobahn leiten soll, ohne irgendwelche Ortskerne passieren zu müssen. In der „Burgschänke“ in Vernich warben jetzt Vorsitzender Christoph Bosse und seine Stellvertreter Dieter Pesch und Heinz Kalterherberg für die rasche Verwirklichung der Trasse.

Die soll vom Autobahnanschluss im Weilerswister Gewerbegebiet (A 61) direkt nach Süden führen und an die Kreisstraße 3 zwischen Schwarzmaar und Vernich angeknüpft werden. Gäbe es die Straße, die laut Bosse „durch eine lange Leidensgeschichte geplagten Müggenhausener und Vernicher Bürger“, dann könnte der Kiesverkehr direkt auf die Autobahn abfließen.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Derzeit, so Bosse, klappern schon morgens ab fünf Uhr die schweren Lastzüge durch Müggenhausen und erschüttern sein Fachwerkhaus, „das dafür nicht gebaut wurde“. Zusätzlichen Lärm bringt die mittlerweile marode Straßendecke der Landstraße 182, über die die Lastzüge von der Autobahnabfahrt Heimerzheim zum IPAS klappern. Der Schwerlastverkehr müsse möglichst bald aus den Ortskernen verbannt werden. Es reiche ein Verbot der Durchfahrt für Lastwagen über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht. Die Bürgerinitiative habe sich deshalb schon der Unterstützung der beiden Landtagsabgeordneten Klaus Voussem (CDU / Euskirchen) und Ilka von Boeselager (CDU / Heimerzheim) versichert.

Zwei Dutzend Bürger hatten sich eingefunden, um das Anliegen der mittlerweile auf 80 Mitglieder angewachsenen Initiative zu unterstützen, darunter auch die Ratsmitglieder Hans-Josef Engels und Hans-Josef Thelen (CDU), der Vernicher Ortsvorsteher Arnold Mauel (SPD), sein Müggenhausener Ratskollege Armin Schmidt und Hans-Josef Schäfer (FDP-Fraktionschef).

Die Versammlung machte deutlich, dass den Bürgern die politischen Entscheidungen in Sachen Ortsumgehung und Osttangente nicht unbedingt einleuchten. Und dass sie teilweise große Erwartungen in die Arbeit der Bürgerinitiative setzen, andererseits aber auch gewillt sind, diese aktiv zu unterstützen.

So trat ein Anwohner der Trierer Straße in Vernich der Initiative am Abend spontan bei.