Das neue Update der Corona-Warn-App soll die Meldung von persönlich durchgeführten, positiven Testergebnissen ermöglichen. Dafür fallen bürokratische Hürden.
Über 48 Millionen DownloadsMeldung von positiven Selbsttests künftig in Corona-Warn-App möglich
Die Macher der offiziellen Corona-Warn-App des Bundes (CWA) haben eine neue Version der Anwendung veröffentlicht. Mit der Version 3.0 können künftig auch die Ergebnisse von selbst vorgenommenen Schnelltests ohne eine offizielle Bestätigung erfasst werden. Ein Anruf bei der Verifikations-Hotline ist damit nicht mehr nötig. Daher wird der Betrieb der Verifikations-Hotline Ende Januar eingestellt, teilte das Projektteam aus Robert Koch-Institut (RKI), Deutscher Telekom und SAP in einem Blogeintrag mit.
Bisher war für eine Warnung über die Corona-Warn-App ein offizieller positiver Schnell- oder PCR-Test in der Anwendung erforderlich. Mit der Version 3.0 sind nun auch Warnungen nach einem positiven Selbsttest möglich. Die Nutzerinnen und Nutzer mit einem positiven Testergebnis können damit eine Warnung durch die CWA selbst auslösen, ohne zuvor eine Transaktionsnummer bei der Verifizierungs-Hotline anfordern zu müssen.
User können alle drei Monate positiven Selbsttest eintragen
Dieses Verfahren gilt sowohl für positive Ergebnisse von offiziell in Testzentren veranlassten PCR-Tests und Antigen-Schnelltests, die nicht auf einem digitalen Weg in die CWA übermittelt wurden, als auch für positive Ergebnisse von sogenannten Point-of-Care-PCR-Tests (PCR-Schnelltests) und von Selbsttests.
Alles zum Thema Robert Koch-Institut
- Nach Kritik von Online-Magazin RKI-Protokolle zu Corona-Krisenberatungen werden veröffentlicht
- Welttuberkulosetages am 24. März Tuberkulose-Fallzahlen in Deutschland sind leicht gestiegen
- Pandemie-Aufarbeitung Lauterbach sagt zu Corona-Regeln für Kinder: „Zum Teil zu streng“
- Schwere Lungenentzündung droht RKI meldet Anstieg von Infektionen mit Papageienkrankheit – mehrere Fälle in NRW
- Trügerische Symptome wie bei Grippe WHO schlägt Alarm wegen neuer Europa-Fälle der Papageienkrankheit
- Krankheit breitet sich nach Norden aus RKI gibt neue FSME-Risikogebiete bekannt – Region bei Köln betroffen
- Mindestens sieben Todesfälle im Januar und Februar Mehr Masernfälle in der EU werden befürchtet
Das Test- und Warnkonzept sei infolge des erwarteten weiteren Pandemieverlaufs erleichtert worden. Um einen massenhaften Missbrauch der Selbstwarn-Funktion zu unterbinden, können positive Selbsttests nur einmal alle drei Monate eingetragen werden. Ansonsten ändere sich an den Kernfunktionen der App – Risikoermittlung und Risikowarnung – nichts.
Verträge mit Betreibern laufen im Mai 2023 aus
Die CWA war im Sommer 2020 entwickelt worden, um die Infektionsraten mit dem Coronavirus einzudämmen. Die CWA registriert anonymisiert Personen, die sich für längere Zeit in einem Abstand von zwei Metern oder weniger befunden haben, als Risikokontakte. Die App verzeichnete seit 2020 über 48 Millionen Downloads. Auf wie vielen Smartphones sie noch aktiv ist, steht nicht fest.
Die Verträge für die Betreiber der CWA wurden nach Informationen aus dem Dezember 2022 bisher bis Ende Mai 2023 verlängert. Dadurch fallen weitere 23 Millionen Euro an. Seit der Einführung der CWA im Juni 2020 habe die App schon mehr als 220 Millionen Euro gekostet, teilte das Gesundheitsministerium der Tageszeitung „Welt“ mit. (dpa)