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Mythen um die Nachtruhe: Ist nackt schlafen unhygienisch?

Lesezeit 3 Minuten

Berlin – So unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden ist auch ihr Umgang mit der Nachtruhe. Einige schlafen ganz viel, andere brauchen im Vergleich nur wenig Schlaf. Rund um das Thema ranken sich viele Mythen. Was davon stimmt wirklich? Ein Faktencheck zum Tag des Schlafes am 18. März.

Bei Einschlafstörungen besser nicht dauernd auf die Uhr schauen.

davon ab.

Gerade, wenn das Einschlafen schwer fällt, sollte man nicht auch noch mit dem Rechnen anfangen. „Der Druck, schlafen zu müssen, erzeugt Anspannung, welche die Schlafstörung verstärken kann”, teilt die DGSM mit. Sie rät dazu, nicht im Bett wach zu liegen, sondern bei Einschlafproblemen noch mal aufzustehen und sich abzulenken.

Nackt schlafen ist unhygienisch.

. „Der Mensch verliert beim Schlaf ein bis zwei Liter Wasser. Wenn man nicht auf die Hygiene achtet, kann sich allerlei Getier wie beispielsweise Milben im Bett bilden.”

Er empfiehlt Nacktschläfern deshalb, mindestens einmal in der Woche die Bettwäsche zu wechseln. Welche Kleidung ist denn ideal, wenn man angezogen schläft? Entscheidend ist dem Schlafexperten zufolge, „dass man weder friert, noch schwitzt, weil beides ein Stressfaktor ist und den Schlaf beeinträchtigt”.

Nach einer Impfung muss man ausreichend schlafen.

, dass Menschen, die in den Tagen um Hepatitis-B-Impfungen herum kürzer schliefen, einen schlechteren Immunschutz aufbauten.

, stellt fest: „Sicher ist, dass man vor und nach einer Impfung aktiv auf einen ausreichenden und erholsamen Nachtschlaf achten sollte.”

Wer zu viel schläft, kann eine Lähmung bekommen.

Falsch! Bei dem Phänomen handelt es sich um eine sogenannte Schlafparalyse. Diese fühle sich wie eine Lähmung an und könne bis zu mehreren Minuten andauern, erklärt Weeß. Für Betroffene sei der Zustand beängstigend, da sie nicht einschätzen könnten, wie lange das anhält.

Normalerweise reiche aber ein Antippen, um die betroffene Person davon zu befreien. Weeß gibt Entwarnung: „Die Schlaflähmung ist in Teilen eine Fortsetzung des REM-Schlafes im Wachen.” Der Mensch sei während des REM-Schlafes, in dem die meisten Träume geschehen, wie gelähmt, damit er sich oder andere nicht verletze.

Schlafmangel ist ungesund, zu viel Schlaf nicht.

ebenso wenig förderlich, zu lange zu ruhen. Die Gesellschaft bewertet eine Schlafdauer von über neun Stunden bei Erwachsenen als zu lang.

belegt, dass zu viel Schlaf das Risiko für Herzerkrankungen oder Schlaganfälle erhöhen kann. Krankheiten wie Depression oder Schlafapnoe können aber auch dazu führen, dass man nicht aus dem Bett kommt.

Jedem Menschen reichen sechs bis acht Stunden Schlaf

Das stimmt so nicht ganz. Jeder Mensch hat einen individuellen Schlaf und damit auch ein individuelles Schlafbedürfnis. Etwa 80 Prozent der Menschen benötigen eine Nachtruhe zwischen sechs und acht Stunden. „Viele wissen gar nicht, wie viel Schlaf sie brauchen. Sie stehen mit dem Wecker auf”, erklärt Weeß.

: Wer beim konzentrierten Arbeiten tagsüber nicht schläfrig wird, hat genug geschlafen.

© dpa-infocom, dpa:220311-99-476030/3 (dpa)