Ein Touristikkonzern verspricht auf den gut 20 Zentimeter langen Flyern traumhaften Urlaub in Südfrankreich.
Die Swing Cards erfreuen sich in der Werbewirtschaft wachsender Beliebtheit. Seit Ende vergangenen Jahres nutzen die KVB sie, der aktuelle „Hänger“ ist der neunte in diesem Jahr. „Wir haben gute Erfahrungen mit der Aktion gemacht“, sagt KVB-Sprecher Joachim Berger. Bei einer Umfrage unter Fahrgästen hätten sich 60 Prozent der Kunden positiv geäußert, 20 Prozent lehnten die Werbeform ab. Sicherheitsprobleme seien nicht beklagt worden, immerhin hängen die Flyer zwischen den Halteschlaufen.
Die Werbenden schätzen den „Mitnahmeeffekt“ des Aushangs: Dass die Karten abgenommen und eingesteckt werden, ist ausdrücklich erwünscht. Größere Müllberge seien nicht bekannt. Zumal die Reinigungsfirmen der KVB auch mit der Aufhängung beauftragt wurden - und herumliegende Karten entfernen sollen. Maximal 14 Tage bleiben die Flyer hängen.
Die Werbeträger sind bunt gemischt. Proteste gab es bei einem Hörgerätehersteller, die mit einem Bild im Stile eines Fahndungsplakates geworben hatte, die Flyer wurde vorzeitig eingesammelt. Joachim Berger sieht vieles möglich, solange nicht „die guten Sitten“ verletzt oder weltanschauliche Fragen berührt werden. „Bei Beate Uhse würden wir Zurückhaltung üben.“ Schließlich werden die Bahnen auch von Schülern genutzt.
Die Kölner Außenwerbung, die die Werbeaktionen leitet, berechnet Paketpreise: 2000 Swing Cards kosten 3000 Euro, für 30 000 Stück muss der Auftraggeber 30 000 Euro berappen. Für die Hängung gibt es übrigens eine Faustformel: Nicht weniger als 30 Zentimeter voneinander entfernt. In einen Wagen der KVB lassen sich so 120 Flyer unterbringen.