Eine IT-Störung führte am Wochenende zu einem siebenstündigen Ausfall der Kölner Verkehrs-Betriebe-Anzeigen, während Großveranstaltungen stattfanden.
IT-StörungKVB-Anzeigen in Köln fielen über Stunden aus

Die KVB-Anzeigetafeln blieben leer (Archivbild)
Copyright: Costa Belibasakis
Eine Störung hat am Wochenende zu stundenlangen Ausfällen auf den Anzeigetafeln der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) geführt. Grund für den Fehler war ein internes Problem im IT-System, wie die KVB auf Anfrage mitteilte. Am Samstag waren die Anzeigen über mehrere Stunden nicht verfügbar. Zuerst hatte „t-online“ über den gravierenden Ausfall berichtet.
Sieben Stunden keine Daten
Der Ausfall kam zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Die Stadt war am Wochenende voller Touristen und Besucher von Großveranstaltungen. Die weltweit größte Fitnessmesse Fibo fand statt, und zum Final Four des DHB-Pokals in der Lanxess-Arena waren Tausende Touristen in die Stadt gekommen. Zahlreiche Menschen standen mit fragenden Blicken an den Haltestellen, berichteten Zeugen. Welche Bahnlinie als Nächstes in die Haltestellen einfuhr, war für viele oft ein Ratespiel.
Die KVB bat Reisende, auf die analogen Fahrpläne oder die KVB-App auszuweichen. Laut KVB dauerte die Störung sieben Stunden. Zwischen 12 und 19 Uhr war auf nahezu allen Anzeigen im Stadtgebiet keine Auskunft möglich. Ab 19 Uhr lief die Auskunft langsam wieder. Unternehmensangaben zufolge kam es wegen des Fehlers auf mehreren Linien zu „temporären“ Verzögerungen.
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Die Kölner Verkehrsbetriebe stehen seit vielen Monaten wegen ausgefallene Fahrten und gravierenden Verspätungen in der Kritik. Im Jahr 2024 gab es eine Abweichung vom Regelfahrplan von rund 122.000 Fahrten, wie die KVB auf eine Antwort der FDP mitteilten. Die zahlreichen Ausfälle kamen die KVB teuer zu stehen: In 2024 wurden deshalb 232.447 Anträge zur Mobilitätsgarantie bewilligt.
Das heißt, Kunden haben statt der Bahn oder des Busses, der oder die nicht gefahren sind, ein anderes Verkehrsmittel genutzt, und die Kosten bei den KVB eingereicht. In den allermeisten Fällen (rund 94 Prozent) wurde als Ersatz die teuerste Variante gewählt und ein Taxi gerufen. Die billigste Alternative, dass KVB-Rad, wurde nur in 0,15 Prozent der Fälle gewählt. (ta)