Ironische Texte von Fitness bis Politik

Lesezeit 2 Minuten

LINDLAR. „Haben Sie Sprengstoff oder Drogen dabei, geben Sie diese bitte beim Personal ab“. Die Stimme, die dem Publikum im Stewardess-Ton die leicht veränderten „Sicherheitshinweise“ per Lautsprecher vor Konzertbeginn vorstellte, läutete gleichzeitig den sarkastisch-ironischen Abend mit der A-cappella-Formation Wise Guys ein.

Vor 1058 begeisterten Zuschauern im Kulturzentrum Lindlar trat die Gruppe zum vorletzten Mal mit Clemens Tewinkel auf, der nach 14 Jahren in der Besetzung Ferenc, Sari, Eddi, Dän und Clemens die Band ab 2009 verlässt. Das altersgemischte Publikum feierte die Wise Guys von Beginn an, unterstützte das Quintett mit rhythmischem Klatschen, tanzte und sang viele Lieder mit. Im Januar ist die Gruppe unter anderem auch in London unterwegs. Die wohl größte Stärke der Wise Guys ist ihre Flexibilität. In ihren Liedern, meist rhythmusbetonte, deutschsprachige Eigenkompositionen, lassen sich nicht nur Pop-Einflüsse finden, sondern auch Reggae, Rap, Jazz, Hip-Hop und Rock.

Kein Blatt vor den

Alles zum Thema Deutsches Rotes Kreuz

Mund genommen

Lieder wie „Wir hatten eine gute Zeit“ aus dem neuen Album „frei!“ sind sogar ein wenig melancholisch. Clemens versprach nach dem Song jedoch den traurigen Fans, dass viele Leute verkennen würden, dass er „nicht sterbe“, sondern sich nur beruflich neu orientieren werde.

Die Vokalmusiker nehmen in ihren neuen Texten und Konzerten kein Blatt vor den Mund. So wurde sowohl die gemächliche Handlungsweise der Bundesregierung in der Wirtschaftskrise in dem Lied „Langsam“ beschrieben, als auch der Fitnesswahn in „Quäl dich fit“ („Alle machen mit! Folter dich gesund!“) kritisiert. „Vor drei Monaten wäre eine solch große Veranstaltung noch nicht möglich gewesen, da die Lüftungstechnik zunächst erneuert werden musste", so Werner Hütt, Mitorganisator und Schatzmeister des Ortsvereins Lindlar-Frielingsdorf. „Durch die Stehplätze wird eine ganz neue Atmosphäre erreicht.“ Mit den Mitgliedern um Bereitschaftsleiter Christoph Wüste und Vorstand Franz Broisch unterstützte er den Veranstalter, das Deutsches Rotes Kreuz.

Die Zuschauer feierten mit den Wise Guys, bis auch der letzte Autogrammjäger auf seine Kosten gekommen war. Der Erlös der Veranstaltung wird für die Ausstattung von DRK-Rettungswagen verwendet.

Rundschau abonnieren