SWISTTAL. Das Wehrwissenschaftliche Institut der Bundeswehr in Swisttal-Heimerzheim (WIWEB) wird in den nächsten Jahren komplett aufgelöst. Das berichtete gestern die FDP Swisttal nachdem sie von ihrem Landesvorsitzenden und stellvertretenden NRW-Ministerpräsidenten Andreas Pinkwart informiert worden war. Laut Pinkwart hat das Bundesverteidigungsministerium entscheiden, das Institut, in dem Werkstoffe, Betriebsmittel und explosive Chemikalien geprüft werden, nach Meppen zu verlagern. Die Schließung erfolge auch mit dem Hinweis, dass im nahe gelegenen Meckenheim mit dem Bau des IT-Projektes Herkules neue Arbeitsplätze geschaffen würden.
WIWEB in Heimerzheim bestätigte gestern im Wesentlichen die Informationen. Wir müssen davon ausgehen, dass das stimmt, Details wissen wir jedoch nicht, hieß es. Fest steht, dass der Standort, seit Jahren eine Außenstelle des Wehrwissenschaftlichen Instituts im bayerischen Erding, in einem Optimierungsplan der Bundeswehr (Zielplanung 2010) nicht mehr aufgeführt ist. Derzeit sind auf dem Gelände im Waldstück Großes Cent zwischen Heimerzheim und Brenig noch 60 Mitarbeiter beschäftigt
Bereits Ende März hatte die Swisttaler FDP auf die bedrohliche Lage für das Institut aufmerksam gemacht und ihren Landesvorsitzenden Pinkwart auf die Pläne des Verteidigungsministeriums hingewiesen. Ebenfalls für das Institut eingesetzt hatte sich die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Ulrike Merten (SPD) aus Wachtberg.
Nach Auffassung von Karl-Heinz Lamberty, FDP-Fraktionsvorsitzender im Rat der Gemeinde Swisttal, ist die Schließung von WIWEB ein schwerer Schlag für die Gemeinde Swisttal. Alle Aktivitäten zum Erhalt dieser Behörde seien damit erfolglos gewesen. Jetzt komme es darauf an, für das große und attraktive Gelände in Heimerzheim eine neue Nutzung zu finden, die neue zukunftssichere Arbeitsplätze für Swisttal garantiere. Hier sind Bund, Land und Kreis mit in der Verantwortung", erklärte Lamberty gestern.
Die FDP Swisttal und der Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Kreistag, Rudolf Finke, hatten sich im Juni über die Lage des WIWEB und seiner Mitarbeiter vor Ort informiert. Dabei hatte sich Finke für den Aufbau eines Kompetenz Centers für Sicherheit durch enge Kooperationen mit hiesigen Forschungsinstituten und industriellen Partnern ausgesprochen. Damit könnten sowohl die Arbeitsplätze erhalten werden als auch die Liegenschaft am Rande Heimerzheims mit ihrer Infrastruktur sinnvoll genutzt werden.