Feuerwehr in AlfterNeubaus des Gerätehauses in Witterschlick „zwingend erforderlich“

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Alfter-Witterschlick

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Alfter-Witterschlick – Um die Einsatzfähigkeit der Löschgruppe Witterschlick aufrechtzuerhalten, ist der Neubau eines Gerätehauses „zwingend erforderlich“. Zu diesem Ergebnis kommen die Expertisen von zwei Bonner Planungsbüros. Dies geht aus einer Vorlage hervor, über die der Ausschuss für Gemeindeentwicklung am morgigen Dienstag beraten wird.

Dringend notwendig ist aber nicht nur der Neubau des Gerätehauses, sondern ebenso ein neuer Standort, um auch künftig zu gewährleisten, dass die Kameraden in kürzester Zeit ohne größere Behinderungen ihren Einsatzort erreichen können. Der jetzige Standort an der Ramelshovener Straße im beengten Ortskern reiche dafür nicht mehr aus. Die Verwaltung war bereits tätig und hat gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Alfter nach einer ersten Standortprüfung ein Grundstück im Bebauungsplan „Kumpelsgarten“ gefunden, das für den Neubau gut geeignet scheint.

Das Areal liegt in zweiter Reihe zur L 113, der Hauptstraße, am südlichen Ortsausgang Witterschlicks. In nördlicher Richtung grenzt es an den Parkplatz des Edeka-Marktes. Östlich schließt es an eine Grünfläche oberhalb des Hardtbaches an, im Süden liegen Freiflächen und im Westen existieren Gewerbebetriebe, teilweise mit Wohnungen. Das Grundstück, auf dem das neue Gerätehaus voraussichtlich ab 2023 errichtet werden soll, ist Eigentum der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Alfter und soll von der Gemeinde erworben werden.

Zahlreiche Mängel am jetzigen Bau festgestellt

Das aktuelle Gebäude wurde 1958 errichtet, ist mittlerweile also 63 Jahre alt. 1981 wurde es durch einen Anbau ergänzt. Die Bausubstanz, so die Gemeinde, entspreche der damaligen Zeit. Im Brandschutzbedarfsplan (BSP), der mit zweijähriger Verzögerung im Mai dieses Jahres vom Rat einstimmig verabschiedet worden ist, wurden zahlreiche Mängel für den Standort Witterschlick aufgezeichnet. Folglich empfahl das Gutachterbüro „forplan“, das den BSP erstellt hatte, „unmittelbaren Handlungsbedarf“.

Weiter hieß es, dass „in grundlegenden Punkten“ die Anforderungen der Unfallversicherung sowie die geltenden Sicherheitsnormen nicht mehr erfüllt werden: „Laufwege haben keine ausreichenden Verkehrsflächen und führen mit nicht vertretbaren Engstellen an Einsatzfahrzeugen vorbei, so dass eine erhebliche Quetsch- und Einklemmgefahr entsteht.“ Da Duschen fehlen, seien die Hygienemöglichkeiten stark eingeschränkt, was zu Gesundheitsgefahren für die Blauröcke führen könne. Zudem könnten größere, moderne Fahrzeuge kaum mehr in den veralteten, zu kleinen Hallen untergestellt werden.

Interimslösung soll verhindert werden

Gemeinsam mit den Planungsbüros arbeitete die Gemeinde ein Konzept, um eine aufwendige Interimslösung abzuwenden und das Bestandsgebäude so zu ertüchtigen, das eine Nutzung bis zur Fertigstellung des Neubaus weiterhin möglich ist. Dies soll voraussichtlich in drei bis vier Jahren soweit sein. In Abstimmung mit der zuständigen Unfallkasse wurde das Bestandsgebäude entsprechend umgestaltet und heutigen Anforderungen angepasst. So erhält beispielsweise die Jugendfeuerwehr einen eigenen Container, den sie für ihre Aufgaben nutzen kann. Die dafür im Gebäude freigewordene Fläche wird nun als Damenumkleide genutzt, im ehemaligen Lager der Jugendfeuerwehr können die Männer die Kleidung wechseln.

Gleichzeitig konnten die Laufwege verbessert werden, was zu mehr Sicherheit führt, und in der Fahrzeughalle ist die bislang fehlende Abgasabsauganlage installiert worden, um die Kameradinnen und Kameraden vor Dieselemissionen zu schützen. Damit ist die Ertüchtigung des Bestandsgebäudes nahezu abgeschlossen.

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Mit der Vorentwurfsplanung für den Neubau könne laut Vorlage unmittelbar begonnen werden, da für das Haushaltsjahr 2022 ein Planungsbudget bereits eingestellt ist. Ein erster Baukostenansatz wurde für das Jahr 2023 eingestellt, die eigentliche Kostenschätzung soll aber noch erstellt werden.

Die Löschgruppe Witterschlick ist zuständig für rund 6000 Einwohner in den Alfterer Ortsteilen Witterschlick und Volmershoven-Heidgen. Zu den Gefahrenschwerpunkten im Ausrückbereich gehören die Bundesstraße 56, die L113, der dicht bebaute Ortskern, mehrere Industriebetriebe, die Quarzkieswerke mit großen Wasserflächen, Schachtanlagen des Tonbergbaus sowie ein Abschnitt der Bundesbahnlinie Bonn-Euskirchen.

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