Hilfe nach FlutkatastropheBüchereiteam aus Alfter packt in Rheinbach mit an

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Stapelweise durchgeweichte Kinder- und Jugendbücher lagen vor der Öffentlichen Bücherei St. Martin in Rheinbach.

Alfter/Rheinbach – Sie halten nicht nur zusammen, wenn es um die Schließung der Büchereien geht, sondern auch, wenn helfende Hände gebraucht werden. Denn auch die Öffentliche Bücherei St. Martin Rheinbach war massiv von den Hochwasserfluten betroffen. Bis zu 15 Freiwillige waren am Samstag im Einsatz, darunter auch vier Helferinnen und Helfer vom Team der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus Alfter. Deren Leiterin Franzis Steinhauer musste nicht lange überlegen, als ihre Rheinbacher Kollegin Daniela Hahn um Hilfe bat.

Schnell trommelte Steinhauer Helfer zusammen, darunter auch einen Freiwilligen, der mit seinem Hänger drei Rollregale nach Rheinbach schaffte. Die standen noch im Alfterer Kronensaal. Hier unterhielt die Bücherei St. Matthäus einen Interimsstandort, als der Stammsitz am Hertersplatz monatelang saniert wurde.

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Dank dieser Rollregale konnte vor allem der Romanbestand der Rheinbacher Einrichtung gerettet und in das nicht überflutete Obergeschoss gebracht werden. Ansonsten bot sich hier ein Bild der Verwüstung, vor allem Literatur für Kinder und Jugendliche wurde zerstört, aber auch Mobiliar, Kissen oder Rucksäcke für das Leseförderprogramm für Vorschulkinder „bibfit“.

Fachliche Hilfe wurde benötigt

Wichtig sei auch fachliche, bibliothekarische Hilfe gewesen, so Steinhauer. „Um für die Versicherung nachweisen zu können, welche Bücher zerstört worden sind, rissen wir die Cover mit den Signaturen ab, um später alles nachhalten zu können.“ Auch die Büroräume und Computer wurden durch die Fluten vernichtet. Da es noch keinen Strom in der Straße gab, behalf man sich über einen Notstromgenerator, um die Räume trocken zu legen: „Die Schäden, die das Wasser in der Bücherei und auch in Rheinbach hinterlassen hat, bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf. Ich weiß ja selber, wie mühselig ist es ist und wie lange es dauert, bis man die entsprechenden Medien und Geräte angeschafft hat“, schilderte Franzis Steinhauer.

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Rheinbach ist ebenso wie die Bücherei in Alfter eine Vertragsbücherei und wird gemeinsam von der Kommune und dem Erzbistum unterhalten. „Ich vermisse anlässlich der Katastrophe hier eine Sympathiebekundung von der entsprechenden Fachstelle für Bibliotheken aus Köln, die dem Team entgegengebrachte Unterstützung und Solidarität zeigt“, kritisierte Steinhauer am Wochenende. (fes/jr)

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