Spazierweg in Bad HonnefAusbau des Leinpfads wäre teuer und schwer umzusetzen

Seit Jahren gesperrt: der Leinpfad in Bad Honnef.
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Bad Honnef – Es ist theoretisch mit einer der schönsten Fuß- und Spazierwege, die Bad Honnef zu bieten hat. Aber nur theoretisch. Denn der unmittelbar am Rhein verlaufende Leinpfad ganz im Süden der Stadt (von der Fähre bis zur Landesgrenze nach Rheinbreitbach) ist seit vielen Jahren gesperrt. Es herrscht akute Absturzgefahr, warnen Schilder. Und wenn man eine Stellungnahme der Stadt Bad Honnef auf eine Anfrage der SPD liest, die seit Jahren immer mal wieder Vorstöße unternommen hat, den Leinpfad in Stand zu setzen, dann gibt es wenig Hoffnung auf Besserung: Teuer, aufwendig und schwierig umzusetzen, so kann man die Aussagen zusammenfassen.
„Es ist eigentlich ein schönes Fleckchen Erde“, schrieb diese Zeitung vor etwas mehr als drei Jahren. „Auf der anderen Rheinseite kann man im Süden den Hafen Oberwinter oder direkt gegenüber das Arp Museum sehen, weiter im Norden thront die Burgruine auf dem Drachenfels.“ An der schönen Lage und den schönen Blickbeziehungen hat sich seither nichts geändert, an den Problemen aber auch nicht.
Vernachlässigung des Leinpfads sei nicht nachvollziehbar
Es sei nicht nachvollziehbar, „warum der für Einheimische als auch für Touristen gleichermaßen interessante Weg über Jahre vernachlässigt wird“, hatte die SPD-Ratsfraktion damals geklagt. Um kürzlich per Anfrage im Ausschuss für Stadt- und Quartiersentwicklung nachzuhaken, wie der Leinpfad denn ertüchtigt werden könnte und welche Maßnahmen der Stadt nötig wären.
„Der Weg kann für die heutigen Anforderungen zur Verkehrssicherheit für einen Fußweg nicht ertüchtigt werden. Hier wäre ein grundlegender Ausbau erforderlich“, schrieb die Stadtverwaltung. Ein Problem dabei: Der Weg befinde sich zum Teil im privaten Eigentum. Und anders als im nahen Rheinbreitbach seit in diesem Abschnitt nicht das Wasser- und Schifffahrtsamt zuständig, sondern die Stadt.
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Für einen Ausbau müsste unter anderem Geld im Haushalt eingeplant, Ingenieuraufträge für Vermessung, Planung und Artenschutzprüfung vergeben, Grunderwerb getätigt und sämtliche Auflagen zum Naturschutz geprüft und berücksichtigt werden. Nicht zuletzt sei eine wasserrechtliche Erlaubnis für den Eingriff ins Überschwemmungsgebiet nötig, was „besonders kritisch zu beurteilen“ sei: „Jeder Kubikmeter Volumen, der hier eingebracht wird, ist in der Volumenbilanz auszugleichen.“
Was die Kosten angeht, kann man zumindest erahnen, dass das Projekt sehr teuer würde: Eine Kostenschätzung aus dem Jahr 1984 (!) lag laut Stadtverwaltung bei rund drei Millionen D-Mark.