Alter Friedhof in Bad HonnefWeyermann-Mausoleum soll mit Sanierung gerettet werden

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Unter Planen und einem Baugerüst gesichert: Das Weyermann-Mausoleum auf dem Alten Friedhof.

Bad Honnef – Lange lag es im Dornröschenschlaf, momentan ist es komplett eingerüstet: das Weyermann-Mausoleum auf dem Alten Friedhof. Dessen Sanierung steht nun bevor, ebenso wie die des benachbarten Mausoleums der Familie Röder, das ebenfalls im Besitz der Stadt Bad Honnef ist.

Das neugotische Weyermann-Grabmal wurde im Mai dieses Jahres begangen, um die Schäden zu sichten und um später die Begräbnisstätte denkmalgerecht sanieren zu können. „Das ist der letzte Moment“, so Jörg Sudmann, Architekt der Stadt Bad Honnef, über die anstehende Rettung des Denkmals.

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Blick in das Innere der Grabstätte.

Wie beim Grabmal der Familie Röder werden auch im zweiten Mausoleum die Schäden aufgenommen, um sie in der weiteren Folge dem LVR als Amt für Denkmalpflege vorzulegen und geeignete Maßnahmen für den Erhalt der historischen Grabstätte zu ergreifen.

Viele Fachleute arbeiten bei der Sanierung mit. So auch der Ingenieur Ossama Tchalabi, der das neueste Equipment hat, um Gebäude zu vermessen und auch optisch zu erkunden, was Zeitaufwand und Kosten reduziert. Mittels Radartechnik konnte festgestellt werden: „Im Weyermann-Mausoleum gibt es unter dem Chor einen Sarg, aber wer darin liegt, das wissen wir nicht. Zum Ensemble gehören auch Außengräber“, so der Architekt. Ende des Jahres, spätestens Anfang kommenden Jahres soll mit der Sanierung begonnen werden.

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Der Chor des Mausoleums ist mit Wandmalereien und einem Steinaltar ausgestattet. Eine aufwändig bemalte Holzdecke schmückt den Innenraum. „Dieses Mausoleum ist handwerklich nicht so ausgeprägt wie das benachbarte Röder-Mausoleum“, so Sudmann. Neun teils bunte Rundfenster an den Seiten und zwei eckige Fenster im Eingang lassen Licht in den Innenraum. Die Wände seien sehr genau gebaut; die verwendeten Steine seien aus der Region.

Der Dachstuhl ist verrottet

Problematisch wird es weiter oben. Der Giebel setzt sich ab und gibt zum Dach einen Spalt frei. Der Schiefer löst sich auf und die Zwischenbereiche im Giebel sind mit Schutt aufgefüllt worden. „Der Dachstuhl verrottet. Ein weiterer Hagelschaden und das Dach wäre kaputt“, erklärt der Architekt über das unter einem Gerüst und einer Plane geschützte Gebäude.

Die Familie Weyermann war in Bad Honnef keine Unbekannte. Sie kam zu Wohlstand mit dem Färben von Tüchern in der Türkischrot-Färbung und in den Folgegenerationen in der Textilindustrie. Mitte des 19. Jahrhunderts erwarb sie Schloss Hagerhof. Sie stiftete immer wieder der Stadt große Summen.

Ein weiteres Gebäude des Ensembles auf dem Alten Friedhof ist ein wenig kleiner und von außen deutlich unscheinbarer: die Aufbewahrungskapelle von 1833. Deren Dach ist einsturzgefährdet. „Hier wurde alles reingeräumt, was im Weg war“, so Architekt Jörg Sudmann. Erst nach dem Ausräumen des Gebäudes habe man die Wandmalereien entdeckt. Ob sie rekonstruiert werden können, sei allerdings fraglich.  

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