Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Auf einer Wellenlänge“Doris und Heinz Vorzepf feiern Diamanthochzeit in Bornheim

4 min
Doris und Heinz Vorzepf sind am 60. Hochzeitstag noch verliebt und glücklich wie am ersten Tag.

Doris und Heinz Vorzepf sind am 60. Hochzeitstag noch verliebt und glücklich wie am ersten Tag.

Diamanthochzeit für Doris und Heinz Vorzepf – Sie passte ihn ab, wenn er Pakete ausfuhr, er spielte für Bundespräsidenten.

„Er war und ist bis heute mein Prinz“, schwärmt Doris Vorzepf (80). Sie liebt sein Äußeres aber auch seine Art von Humor: „Ich würde sie nicht einmal gegen 100 Kamele eintauschen“, scherzt der Prinz – Heinz Vorzepf.“

„Wir waren von Anfang an auf einer und derselben Wellenlänge“, sagt Doris Vorzepf und ihr Mann bestätigt: „Nicht einen Tag bereuen wir, Ja zueinander gesagt zu haben.“

Am 10. September 1965 haben sie ihre Liebe zuerst standesamtlich, tags drauf auch bei ihrer kirchlichen Hochzeit vor dem Altar in Wesseling-Berzdorf besiegelt. Heute feiern sie nun ihre Diamanthochzeit, ihren 60. Hochzeitstag. Überrascht stellen sie fest: „Wir haben uns in all den Jahren nicht einmal richtig gestritten.“ Gerne schauen sie in Anbetracht der sechs gemeinsamen Jahrzehnte zurück – etwa nach Brühl, wo ihr Glück im November 1962 begann.

Am 10. September 1965 haben Doris und Heinz Vorzepf ihre Liebe zuerst standesamtlich, tags drauf auch bei ihrer kirchlichen Hochzeit vor dem Altar in Wesseling-Berzdorf besiegelt.

Am 10. September 1965 haben Doris und Heinz Vorzepf ihre Liebe zuerst standesamtlich, tags drauf auch bei ihrer kirchlichen Hochzeit vor dem Altar in Wesseling-Berzdorf besiegelt.

Als „Mann von der Post“ war Heinz Vorzepf Ende 1962 dort in der Paketzustellung. „Sein Revier war in der Uhlstraße“, weiß die Jubilarin noch. Doris Vorzepf arbeitete damals im Büro im Kaufhaus. Von ihrem Schreibtisch aus hatte sie einen freien Blick auf das sich nähernde Postauto. „Und wenn Heinz Vorzepf in der Anfahrt war, da fiel mir immer eine Ausrede ein, um schnell über die Uhlstraße gehen zu müssen“, berichtet sie. Zwar habe sie ihn nie angesprochen, wohl aber spürte sie seine Blicke immer auf sich ruhen.

Sie passte ihn ab, wenn der Pakete ausfuhr

„Wir sollten einmal zusammen ausgehen“, hat er dann irgendwann zu ihr gesagt. Vom Sehen her kannten sie einander längst. Bevor Heinz Vorzepf in die Paketzustellung kam, saß er am Schalter bei der Post in Brühl. „Bei ihm habe ich ja auch immer die Pakete für unser Unternehmen aufgegeben“, berichtet die Jubilarin.

Außerdem habe sie ihn auch schon in seiner Rolle als Musiker im Tanzsaal in Vochem erlebt. Seine Band und seine Freude an der Musik waren es dann auch, die ihn in der Karnevalszeit 1963 dermaßen in Anspruch nahmen, dass er erst im März 1963 wieder Zeit für ein Treffen hatte. Einem Tanzabend in der Lola in Brühl folgte ein Kinoabend. Den Titel haben die Jubilare bis heute nicht vergessen: „Liebe will gelernt sein.“

„Seitdem sind wir ein Paar“, verrät Doris Vorzepf. Nach der Hochzeit zog die junge Frau aus Berzdorf im Hause Vorzepf in Sechtem ein. Im Neubau hatten sie zunächst zwar ein eigenes Zimmer, doch das Badezimmer, die gute Stube und auch die Küche teilten sie mit den Eltern. „Oben war vermietet“, erinnert sich Doris Vorzepf. Auch als ihr Sohn 1966 zur Welt gekommen war, teilte sie sich die Wohnung noch zwei Jahre mit den Eltern. Liebevoll haben sich die Großeltern um den Sohn gekümmert, wenn Heinz und Doris Vorzepf zur Arbeit gingen.

Heinz Vorzepf spielte Saxophon für Bundespräsidenten

Sie waren gerade eine Woche verheiratet, als Heinz Vorzepf den Einberufungsbescheid zur Bundeswehr bekam. Noch ahnte er nicht, dass er nach der Grundausbildung ins Stabsmusikkorps der Bundeswehr aufgenommen werden sollte. Doch genau so kam es. Mit seinem Saxophon eroberte Vorzepf dann Deutschland und die Welt. Er spielte bei Ministerempfängen, Bundeskanzlerempfängen und Bundespräsidentenempfängen, auch Staatsempfänge genannt – insgesamt mehr als 800 Empfänge und unzählige Konzerte.

Dazu zählten auch mehrere Konzerte für die Rundschau Altenhilfe. Damit nicht genug hatte er oft im Karneval aber auch rund ums Jahr noch nach seiner Pensionierung bis 1999 seine Bands, die „alten Liebe“ und seine Big Band Bonn, die er 1987 gegründet hatte.

Doris Vorzepf blieb meistens zu Hause, kümmerte sich um ihren Jungen und übernahm nach Feierabend später auch die Pflege und Fürsorge der Schwiegereltern. „Das war immer in Ordnung so“, sagt sie. Sie habe das sehr gerne getan. Heute sitzen die Jubilare oft zusammen in der guten Stube und denken an früher. So schnell seien die Jahre vergangen.

Nach seiner Musikkarriere hat Heinz Vorzepf sich der Heimatgeschichte gewidmet und im Laufe der Jahre mehrere Dorfchroniken herausgebracht. „Ich bin auch ständig noch dabei die Chronik zu aktualisieren“, berichtet Heinz Vorzepf. Überaus glücklich macht sie ihr Enkelkind. „Das Mädchen aufwachsen zu sehen, das ist einfach das Schönste“, sagen sie. Natürlich ist das Kind auch jetzt dabei, wenn die Jubilare im Kreise ihrer Familie ihren 60. Hochzeitstag feiern.