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Festzug der KönigspaareKardorfer Eintracht feierte die Freiheit

Lesezeit 3 Minuten
Maikönigspaare JGV Kardorf mbo

Am Junggesellenfest der Kardorfer Eintracht nehmen traditionell auch die früheren Königspaare teil.  

Bornheim – Lange bevor der Festzug zum 35-jährigen Bestehen des Kardorfer Junggesellenvereins nach der Wiedergründung durch den Ort zog, säumten viele Schaulustige schon die Straßen. Und das Warten hatte sich gelohnt. Aus der ersten Reihe konnten sie so das Spektakel verfolgen. Tradition bei der Kardorfer Eintracht von 1873 ist es schließlich, dass alle fünf Jahre alle Maikönigspaare seit der Wiedergründung eingeladen werden, im Festzug mitzugehen. Und die Majestäten kamen auch diesmal nicht in Jeans und Turnschuhen. Die ehemaligen etwa 30 Königinnen trugen vielmehr festliche bodenlangen Kleider – eines schöner als das andere.

Noch festlicher kam nur das amtierende Maikönigspaar einher. Zwei Pferde zogen die Kutsche, in der Tristan Scharf (25) und Lea Ocklenburg mit ihrem Ehrengefolge Nicole Seifert, Angeline Kleebank sowie Michael Langen und Philipp Kuhl saßen und den vielen Gäste zuwinkten. Musikalisch gaben gleich zwei Musikkapellen, der Tambourcorps Dersdorf und der Tambourcorps Meindorf das Marschtempo vor. Mit unterwegs waren auch Maikönigspaare und Junggesellenvereine aus der Umgebung.

Junggesellen feierten drei Tage lang

Der Festzug war einer der Höhepunkte des dreitägigen Junggesellenfestes, das mit einer Disco und elektronischer Partymusik unter der Regie von DJ Kevin Klein im Festzelt auf dem Dorfplatz begonnen hatte.

Mit frischen Blumengestecken und viel Herzblut hatten die Ehrendamen mit der Maikönigin für den Festball die Bühne und die Ehrentische geschmückt. „Wir sind schrecklich aufgeregt“, verrieten Maikönig Tristan Scharf und Lea Ocklenburg, als sie sich mit ihrem Gefolge zum Einzug ins voll besetzte Festzelt aufstellten. „Gefühlt war unser ganzes Dorf bei uns zu Gast“, meinte Scharf. Alle hieß Vereinspräsident Patrick Engl willkommen.

Maikönigspaar Tristan Scharf und Lea Ocklenberg JGV Kardorf mbo

Tristan Scharf und Lea Ocklenberg sind Maikönig und -königin 2022.

Mit der Band Kaschämm und mit einem Auftritt der Funky Marys trafen die Junggesellen den Geschmack ihrer Gäste. Spontan sang sogar Alex Radigk von den Los Rockos den Hit „Tage wie diese“ von den Toten Hosen. „Wir haben uns in den Armen gelegen und einfach nur die Freiheit gefeiert, die uns früher so selbstverständlich schien“, sagte er. In den sozialen Medien überschlugen sich die Einträge mit Glückwünschen. Ehemalige des aufgelösten Junggesellenvereins Alfter hatten sich auf Initiative von Ehrenpräsident Sascha Paul für den Besuch in Kardorf nochmals zusammengetan, schwelgten in Erinnerungen und bedauerten das Ende der eigenen Tradition. Eine Neugründung würden sie gerne unterstützen.

Aus Heimerzheim gratulierte der dortige JGV Fidelitas: „Liebe Kardorfer, es war wie immer ein Highlight im jährlichen Festkalender“, schrieben sie bei Facebook und freuten sich, dass Max Greis den Fähnrichpokal mit nach Hause nehmen konnte.

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„Ihr habt Großartiges geleistet“, gratulierten aber auch die Besucher vor Ort, als die Gastgeber nach wenig Schlaf ihr Publikum wieder im Festzelt begrüßten. Am späten Nachmittag waren es dann sicherlich um die 3000 Gäste, die beim Finale des Festes und dem Liveauftritt der Kölner Mundartband „De Räuber“ im und vor dem Festzelt tanzten, feierten und laut und leidenschaftlich die bekannten Lieder mitsangen: „Ohne dich“ zum Beispiel aber auch Klassiker wie „Wenn et Trömmelche jeit“ und „für die Iwigkeit.“