Lukas Zimmermann aus WalberbergDen Traum vom eigenen Craftbier verwirklicht

Lesezeit 3 Minuten
Im ehemaligen Pferdestall auf dem Bauernhof seiner Großeltern hat sich Lukas Zimmermann eine schicke Brauküche eingerichtet.

Im ehemaligen Pferdestall auf dem Bauernhof seiner Großeltern hat sich Lukas Zimmermann eine schicke Brauküche eingerichtet.

Bornheim-Walberberg – „Mit der eigenen Brauerei habe ich mir einen langgehegten Traum verwirklicht“, sagt Lukas Zimmermann. Gerade 21 Jahre ist er alt. Doch der junge Mann aus Walberberg weiß was er will. Bier braut er beruflich und in seiner Freizeit. Gerade hat er einen kleinen Hofladen eröffnet, in dem seine Craft-Biere zu haben sind. Und sein Bier kommt an. „Das ist für mich überhaupt das schönste Kompliment“, sagt er.

Wie gestern kommt es ihm vor, dass er 2017 mit seinen Eltern spontan bei einem Ausflug in die Eifel eine Brauerei besuchte. „Bei der Betriebsführung in Bitburg wurde uns damals auch der Beruf des Brauer und Mälzers vorgestellt“, erinnert er sich. Im Nachhinein sei dieser Ausflug das Beste gewesen, was ihm hätte passieren können. „Ich war von der Kunst des Brauens total begeistert“, erzählt er. „Das will ich lernen, das klingt doch ziemlich interessant“, sei ihm direkt durch den Kopf gegangen. Und es war genau die richtige Zeit: „Ich stand damals gut ein Jahr vor meinem Abitur.“ Noch auf der Heimfahrt festigte sich der Gedanke, ein Praktikum in einer Brauerei zu absolvieren. Das klappte bei Früh Kölsch in Köln. „Danach erhielt ich direkt eine Zusage für eine Ausbildung“, sagt Zimmermann. So wurde er Brauer und Mälzer. Bereut habe er diese Entscheidung bis heute nicht. Mit voller Begeisterung und Engagement arbeite er immer noch bei Früh Kölsch.

Geschmeckt hat es nicht auf Anhieb

Lange schon braut der junge Mann auch zu Hause Bier. „Mein erstes Bier habe ich vor dem Start meiner Berufsausbildung gebraut“, erzählt Zimmermann. Richtig geschmeckt hätten allerdings erst die Biere nach dem zweiten und dritten Brauversuch.

Heute haben seine Craft-Biere Namen wie „Walberberger Helles nach Kölscher Art“ oder „Süffige 50“. Es gibt auch schlicht „Pils“ und „Hefeweizen“, sogar „Alt“. „Kölsch darf ich mein Bier nicht nennen, weil es ja nicht im Kölner Stadtgebiet gebraut wird“, erklärt er. Sein Slogan lautet deswegen „Ein Schluck Walberberg.“

Ein Testbier zapft der gelernte Brauer und Mälzer aus seiner heimischen Apparatur.

Ein Testbier zapft der gelernte Brauer und Mälzer aus seiner heimischen Apparatur.

Im ehemaligen Pferdestall auf dem Bauernhof seiner Großeltern hat er sich eine schicke Brauküche eingerichtet. Dort übt der junge Mann als „Hobby-Brauer und Mälzer“ auch nach Feierabend seinen Traumberuf aus. „Mein Arbeitgeber weiß natürlich von meinem Hobby“, sagt Zimmermann. Er unterstütze ihn und freue sich sogar darüber, dass er seinen Beruf auch in der Freizeit auslebe. Seine Freude am Malzen und Brauen geht sogar so weit, dass Lukas Zimmermann im vergangenen Jahr seinen ersten eigenen Hopfen auf einem Feld in Walberberg anbaute. „Im September 2020 konnte ich meine erste Ernte von den gut acht Meter hoch gewachsenen Pflanzen einholen“, berichtet er stolz. Allerdings sei der Anbau und viel mehr noch die Ernte der Hopfen-Dolden echt mühsam und zeitaufwendig. „Wahrscheinlich werde ich es bei meinen zwölf Pflanzen belassen“, lacht er.

Das könnte Sie auch interessieren:

Den größten Teil seines Hopfens bezieht Zimmermann aus Bayern, direkt vom Produzenten. In Hallertau habe er im Rahmen seiner Ausbildung auch ein Praktikum bei einem der weltweit größten Hopfenbauern absolviert. Darüber hinaus benötige er als Zutaten Malz, Hefe und Wasser. Ausschlaggebend für das Bieraroma seien die Sorten des Hopfens und der Malze. Für seine Craft-Biere nutze er inzwischen 25 verschiedene Malze. „Auch Hopfen gibt es mit ganz unterschiedlichen Aromen“, weiß Zimmermann. So würden einige zum Beispiel nach Nadelhölzern duften oder sogar nach Zitronen und Mandarinen. „Aber auch die Hefen sind verschieden und tragen zum Geschmack der Biere bei“, erklärt der 21-Jährige.

Irgendwie scheint Lukas Zimmermann ein Händchen für die richtige Kombination der Zutaten zu haben. Denn seine Biere haben in Walberberg und Umgebung viele Fans.

Hofverkauf: Samstags, 10 bis 15 Uhr, Oberstraße 2, in Walberberg.

www.zimmermann-craftbeer.de

Rundschau abonnieren