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CDU bleibt stärkste Kraft im Rat„Meckenheim gestalten mit einem jungen Team“

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Es darf gefeiert werden: Mit einer Zweidrittelmehrheit wurde CDU-Kandidat Sven Schnieber Meckenheims neuer Bürgermeister.

Es darf gefeiert werden: Mit einer Zweidrittelmehrheit wurde CDU-Kandidat Sven Schnieber Meckenheims neuer Bürgermeister.

Die CDU behauptet ihre Position als stärkste Kraft im Meckenheimer Stadtrat. Das Durchschnittsalter der Kandidaten liegt bei 47 Jahren.

Mit einer knappen Zweidrittelmehrheit von 64 Prozent wurde CDU-Kandidat Sven Schnieber am Sonntagabend Meckenheims neuer Bürgermeister. „Ein Bürgermeister ist überparteilich – und das möchte ich leben“, sagte der sichtlich gerührte 45-Jährige, der sich gegen seinen Kontrahenten Stefan Pohl (SPD, ebenfalls 45 Jahre) durchsetzte.

Die Bürger in der Jungholzhalle, wohin die Stadt zu einer vom amtierenden Bürgermeister Holger Jung moderierten Wahlveranstaltung geladen hatte, zeigten sich wenig überrascht von dem Ergebnis: „Sven ist ein ganz lieber Mensch, wir hatten das erwartet.“ Der Leitspruch „Aus Liebe zu Meckenheim“ passe zu „ihrem“ Kandidaten Schnieber, der „mit Menschen gut kann“.

Begeistert hielten viele blaue Zettel hoch mit der Aufschrift „CDU & Sven für unsere Stadt“, „Aus Liebe zu Meckenheim“ und „Einer von uns“ und „Einer von hier“. Bei seinem Amtsvorgänger Jung, von dem er in den nächsten Wochen eingearbeitet wird, bedankte sich Schnieber für dessen hervorragende Arbeit: „Ich freue mich, nun das ernten zu dürfen, was du gesät hast.“

Im Stadtrat sind die Christdemokraten mit 15 Sitzen stärkste Kraft

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Rainer Friedrich freute sich über das gute Wahlergebnis der CDU, obgleich er das Ergebnis so nicht erwartet habe: „Die Bürger wissen unsere konstant gute Arbeit über viele Jahre zu schätzen.“ Im Stadtrat behaupteten die Christdemokraten mit einem Wahlergebnis von 42,5 Prozent (15 Sitze) ihre Position als stärkste Kraft. Auf dieses Ergebnis war Friedrich stolz, ebenso auf seine jungen Mitstreiter: „Wir werden Meckenheim gestalten mit einem jungen Team.“

Das Durchschnittsalter der 16 Kandidatinnen und Kandidaten liege – laut einer Rechnung des Jugendrates – bei 47 Jahren. „Die jungen Leute haben sich im Haustürwahlkampf bewährt“, die guten Ergebnisse bestätigten die erfolgreiche Kampagne der CDU. „Als Vorsitzender freue ich mich auf die Arbeit, die vor uns liegt.“

Tobias Pötzsch, zweiter stellvertretender Meckenheimer Bürgermeister und – mit Ina Löllgen – Fraktions-Co-Vorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen, sagte: „Wir Grünen freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen der Wähler, auch in Ina Löllgen und mich als Spitzenkandidierende. Ein starker Wahlkampf liegt hinter uns, ein herzlicher Dank dafür an alle Menschen, die uns unterstützt haben und an die Grünen-Werte glauben. Wir werden uns trotz Verkleinerung des Rates weiterhin mit fünf Vertreter im Stadtrat für eine Stadt für alle Menschen einsetzen. Sven Schnieber wünschen wir für seine Amtszeit ein glückliches Händchen und Mut zur Gestaltung und vor allem Zuversicht für die anstehenden Herausforderungen.“

Daniel Südhof als Lüftelbergs Ortsvorsteher bestätigt

Der SPD-Pressesprecher Daniel Südhof kündigte an, dass die Sozialdemokraten in den nächsten Tagen die Ergebnisse der Wahl einordnen würden: „Es werden zunächst Gespräche stattfinden.“ Danach würde man mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit treten. „Als Pressesprecher der SPD kann und möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit einem offiziellen Statement vorpreschen.“

Seine persönliche Meinung als Meckenheimer Bürger und Ortsvorsteher von Lüftelberg teilte der 43-Jährige mit der Rundschau. Zum allgemeinen Wahlergebnis sagte er: „Wenn man sieht, dass unsere Partei in den vergangenen Jahren leider viel verloren hat, ist auch dieses Wahlergebnis kein Grund zur Freude.“ In Meckenheim hält die SPD mit einem Ergebnis von 22 Prozent acht Sitze im Stadtrat. 2020 hatten die Sozialdemokraten mit 20,9 Prozent zehn Sitze erhalten bei einer Sitzzahl von 46.

Auf sein persönliches Wahlergebnis im Meckenheimer Ortsteil Lüftelberg sei er stolz, sagte Südhof, der dort mit über 60 Prozent in seinem Amt als Ortsvorsteher bestätigt wurde. Es ist das beste Ergebnis von allen 16 Meckenheimer Wahlbezirken. „Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht mit diesem hervorragenden Ergebnis: 61,4 Prozent ist schon eine Ansage.“ Der „Sozi“ sei sich bewusst, von vielen gewählt worden zu sein, „obwohl ich in der SPD bin, nicht weil ich in der SPD bin“. 2020 hatte Südhof 38 Prozent der Stimmen in Lüftelberg auf sich vereinigt. Zu seinem weiteren Vorgehen: „Zusätzlich zu vielen verschiedenen Projekten möchte ich das Miteinander im Dorf weiterhin fördern und ausbauen.“

Der Vorsitzende des UWG-Stadtverbandes Hans-Erich Jonen sagte: „Drei Sitze hatten wir im Stadtrat, jetzt sind es vier: Wir freuen uns und sind mit dem Resultat mehr als zufrieden.“ Die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) habe in der Vergangenheit eine „solide Politik“ gemacht. „Der Bürger hat das mit seinem Votum honoriert.“ Das gute Ergebnis betrachte die UWG als „eine Verpflichtung, im Sinne unserer Wähler weiterzumachen“.

FDP nur noch mit einem Sitz im Stadtrat

BfM-Fraktionsvorsitzender Ralf Diekmann war sich sicher: „Mit einem Wahlergebnis von über neun Prozent zieht die Wählervereinigung Bürger für Meckenheim (BfM) zum vierten Mal hintereinander in den Stadtrat ein. Nach der erfolgreichen Kommunalpolitik der BfM in der letzten Wahlperiode hatten wir zwar die Hoffnung auf ein höheres Wahlergebnis – dennoch, mit drei Sitzen und einem starken Team im Rücken werden wir den Auftrag der Bürgerinnen und Bürger und damit ihre Themen unabhängig, bürgernah und beharrlich im Stadtrat angehen.“

Der FDP-Ortsverbands-, Partei- und Fraktionsvorsitzende Heribert Brauckmann wäre damit zufrieden gewesen, wenn die Liberalen das alte Wahlergebnis von knapp vier Prozent hätten halten könnten, wie er vor der Wahl gegenüber der Rundschau sagte: „Dann hätten wir weiterhin zwei Sitze im Rat.“ Mit dem aktuellen Wahlergebnis von 3,42 Prozent hält die FDP nur noch einen Sitz in einem 36 Ratsmitglieder umfassenden Stadtrat.

„Leider haben wir unser altes Ergebnis nicht halten können“, so Brauckmann: „Trotzdem bin ich insoweit zufrieden, dass wir weiter im Rat und in den Ausschüssen mitarbeiten können.“ Auf diese Weise könne die FDP die liberale Idee in die politische Arbeit der Stadt Meckenheim einbringen: „Ich hätte mir mehr Stimmen gewünscht, aber der Wähler hat das Sagen.“

Der Liberale bedankt sich bei den Wählern und allen, die sich dafür eingesetzt haben, dass die Wahl durchgeführt werden konnte und versprach: „Ich werde mich in den nächsten fünf Jahren voller Energie für unser Meckenheim einsetzen.“