Gastro-Tipps in BonnVier Neueröffnungen und eine Entdecker-App

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Das Team im Irish Pub Quiet Man in der Bonner Nordstadt prosten in die Kamera.

Das Team im Irish Pub Quiet Man in der Bonner Nordstadt bewirtet Menschen aus vielfältigen Kulturen und Sprachräumen: Bryan Thomas (re), Mar Fijo (li) und Alex Barron.

Michael Sachse stellt für die Gastro-Szene vier Neueröffnungen in Bonn und eine App vor, mit deren Hilfe sich die gastronomische Landschaft der Stadt erkunden lässt

„The Quiet Man“ ist zurück in der Heerstraße

Nach zweijähriger Auszeit ist „The Quiet Man“ zurück. Das Irish Pub residierte von 1994 bis Ende 2020 im Musikerviertel hinter dem Bonner Hauptbahnhof im Souterrain des Hotels Esplanade. Von 2006 an wurde die bei internationalen Gästen äußerst beliebte Kneipe von Familie Thomas geführt. Nun hat der Sohn der Familie, Bryan Thomas, in der Altstadt ein neues Zuhause gefunden. In den Räumen des früheren Restaurants „Mediterran“ regiert fortan „The Quiet Man“.

Im Eingangsbereich weist ein Emailleschild auf den Ursprung des Namens hin. Er bezieht sich auf einen Film von John Ford aus dem Jahre 1952, in dem John Wayne und Maureen O´Hara die Hauptrollen bekleiden. Familie Thomas beschränkte sich zwischenzeitlich auf das Irish Pub „The Fiddlers“ in Endenich. Dort kümmern sich Bryans Schwestern weiterhin um die Gäste. Das Altstadt-Lokal wurde über ein halbes Jahr renoviert.

Aufgrund der Engpässe im Handwerk hat es deutlich länger gedauert, als ursprünglich geplant.
Bryan Thomas

„Aufgrund der Engpässe im Handwerk hat es deutlich länger gedauert, als ursprünglich geplant“, sagt Thomas. Der Wiedererkennungswert ist offensichtlich. Viele Devotionalien, die bereits am vormaligen Standort für urige Pub-Atmosphäre sorgten, haben die zweijährige Auszeit überstanden und tauchen in der Altstadt wieder auf – wie zum Beispiel die Emailleschilder sowie zahlreiche Antiquitäten. Auch der dunkelgrüne Anstrich erinnert an die vergangene Epoche.

Highlight der Einrichtung ist ein mehr als sechseinhalb Meter langer Tresen. Dahinter locken anregend drapiert auf schwarzen Bibliotheksregalen und indirekt beleuchtet 80 verschiedene Whiskeys und neun Sorten Gin. Die Küche ist gegenwärtig noch geschlossen, soll aber in den kommenden Wochen starten. Dann werden die Pub-Klassiker wie Fish and Chips oder Burger serviert. Im Sommer erweitert der große Biergarten mit weiteren 130 Sitzgelegenheiten den Spielraum.

The Quiet Man, Heerstraße 121, 53113 Bonn, Telefon (0228) 981 47 33, täglich ab 18 Uhr.

Das Restaurant Bonnum in der Paulstraße

Nur wenige hundert Meter entfernt hat Albion Tairi einen Dauerbrenner der Bonner Altstadt-Szene übernommen. Er leitet nun das Restaurant Bonnum (früher: „Klein Bonnum“). Das Lokal erstreckt sich über zwei Ebenen und verfügt über einen großen Wintergarten, was die Einkehr für größere Gruppen attraktiv macht.

Unten befindet sich die Theke. Ein frischer Anstrich in den Farben Lachs und Anthrazit, neue Regale im Thekenbereich und der Austausch der Möbel sind die augenscheinlichsten Veränderungen. Darüber hinaus wurde die Küche modernisiert. Frisch gezapft werden Peters Kölsch, Jever Pils und Augustiner Lager. Bei der Weinauswahl setzt Tairi vornehmlich auf italienische Tropfen. Kulinarisch gibt sich das Bonnum wie zuvor international.

Auf der Speisekarte finden wir einen Mix aus Salaten, Burgern, Flammkuchen und Fleischgerichten. Hinzu kommen Nudelgerichte wie Spaghetti Scampi oder Penne Pollo (je 14,90 Euro).

Bonnum, Paulstraße 5, 53111 Bonn, Telefon (0228) 62 02 17 00, täglich ab 17 Uhr.

Das Lilium Café unweit des Bertha-von-Suttner-Platz

Wie sich ein Nightclub in ein Café verwandeln lässt, können die Gäste in der Bonner Innenstadt nachvollziehen. Verantwortlich ist Reza Babaei. Mit seiner Frau und seinen Söhnen kam er vor sieben Jahren aus der persischen Hauptstadt Teheran zunächst ins Sauerland und zog dann weiter ins Rheinland. Zuletzt hatte Babaei in Sankt Augustin eine Pizzeria betrieben. Nun sorgt er mit dem Lilium Café für eine neue gastronomische Facette unweit des Bertha-von-Suttner-Platzes.

An die Vergangenheit erinnern noch die großen Spiegel im Eingangsbereich. Insgesamt haben Familie Babaei und ihre Helfer knapp vier Monate renoviert. Eine mit Lilien geschmückte Tapete sowie Messingstühle mit lilafarbenen und grünen Samtbezügen sorgen für eine charmant verspielte Atmosphäre. Aus einer großen Theke locken Gebäck und Törtchen, die auf Platten aus Granitstein serviert werden. Es gibt Tartes (Erdbeere, Pistazien, Vanille oder Zitronen-Minze) und Cheese Cakes (Mango, Blaubeere, Pfirsich oder Beeren-Mix). Zudem lassen sich Kuchen und Torten vorbestellen. Dazu können die Gäste neben Kaffeespezialitäten verschiedene Teesorten probieren. Dazu zählen Ingwer-, Zitronen-, Minz- und persischer Safrantee.

In Kürze möchten die Gastgeber zudem ein Frühstücksbuffet anbieten. „Es ist unser Ziel, den Bonnerinnen und Bonnern ein Stück persischer Lebenskultur näherzubringen“, fasst Reza Babaei seinen Anspruch zusammen.

Lilium Café Konditorei, Belderberg 4, 53111 Bonn, Telefon (0174) 213 99 83, täglich 7 bis 21 Uhr.

Der Kaffeeladen in der Friedrichstraße

Im Beueler Zentrum leitet Carola Zipper seit neun Jahren ihren Kaffeeladen Bonn. Nun hat sie in der Bonner Friedrichstraße einen weiteren Standort eröffnet. Dafür hat die Kaffeesommelière den ehemaligen Uhren- und Schmuckladen Steinmeister übernommen und umgestaltet. Im Mittelpunkt steht der Verkauf frisch gerösteter und fair gehandelter Spezialitätenkaffees, die auch unverpackt angeboten werden.

Zum Rösten fährt Carola Zipper wöchentlich zu ihrem Bruder nach Gelsenkirchen, der dort neben einer Rösterei auch eine Bäckerei betreibt. „Bei meinem Bruder sind die räumlichen Voraussetzungen besser als in Beuel“, sagt sie. Den Ausschank in der Friedrichstraße betrachtet die Gastgeberin eher als zusätzlichen Service.

Dafür stehen vier Barhocker im Fenster zur Verfügung, auf denen die Gäste und Kunden verweilen, den besonderen Geschmack der frischen Röstungen genießen und das Treiben auf der lebendigen Straße verfolgen können.

Der Kaffeeladen Bonn, Friedrichstraße 37, 53111 Bonn, montags bis samstags 10 bis 18 Uhr.

Neo-Taste führt zu Bonner Locations

„Mehr entdecken. Weniger zahlen.“ verspricht NeoTaste. Die Entdecker-App soll helfen, die Gastronomie einer Stadt besser kennenzulernen. Ab dem heutigen Montag ist die App in Bonn verfügbar. Die Stadt ist damit der zehnte Standort. Zu den Bonner Partnern zählen vornehmlich junge Betriebe. Dazu gehören unter anderem die Lokale NeoNeo, SupaSalad, Pie Me, L´Osteria, Mr. & Mrs. Humus sowie die Cream Company.

Insgesamt umfasst die App mittlerweile mehr als 750 Locations. Wer die App herunterlädt und nutzt, hat Zugriff auf sämtliche Standorte und Partner. Genutzt wird sie über ein Abo-Modell und kostet monatlich 5,99 Euro bzw. oder alternativ als Jahresabonnement 35,88 Euro (monatlich 2,99 Euro). Die beteiligten Restaurants bieten den Mitgliedern Vergünstigungen.

Weitere Informationen finden sich unter: neotaste.app

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