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Blindgänger waren aufgeplatztExperten sprengen Bomben in Euskirchen

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Unzählige Krater sind rund um Euskirchen zu erkennen. Etliche Blindgänger liegen immer noch unter der Erde.

Euskirchen – Es gehört mittlerweile zur Routine: Erneut sind in Euskirchen zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Diesmal auf dem Areal der Westdeutschen Steinzeugwerke. Dort soll ein Wohnquartier entstehen.

Die Mitarbeiter des Euskirchener Ordnungsamtes gingen entlang der Roitzheimer Straße von Tür zu Tür.

Nach Angaben von Euskirchens Pressesprecher Tim Nolden mussten für die Dauer der Sprengung 700 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Für die Betroffenen richtete die Stadt am Emil-Fischer-Gymnasium eine Sammelstelle ein. Zudem mussten auch die Unternehmen entlang der Gottlieb-Daimler-, Römer- und Roitzheimer Straße schließen.

Ordnungsamt half bei der Tafel

„Die Menschen reagieren verständnisvoll“, sagte ein Mitarbeiter des Euskirchener Ordnungsamtes. Er informierte die Anwohner der Roitzheimer Straße über die bevorstehende Sprengung. Seine Kollegin half währenddessen den Kunden der Tafel beim Tragen der Taschen. Die Tafel musste wegen des Fundes der Blindgänger früher die Essensausgabe beenden.

Die Experten sprengten die beiden Blindgänger aus sicherer Entfernung. Das Erdreich spritzte etwa 30 Meter hoch.

Dennoch kam es zu Verzögerungen, da gegen 15.45 Uhr plötzlich wieder Menschen im Evakuierungsradius von 400 Metern um den Fundort gesichtet worden waren. Auch der Bahnverkehr wurde vorübergehend eingestellt, Autofahrer mussten Umwege in Kauf nehmen.

Bomben mit Erde bedeckt

Die Experten des Kampfmittelräumdienstes konnten die Sprengsätze nicht entschärfen. „Die Bomben waren aufgeplatzt. Wie eine Banane“, sagte Stefan Höreth vom Kampfmittelbeseitigungsdienst: „Deshalb war es zu gefährlich, die 250 Kilo schweren Blindgänger zu entschärfen.“ Entsprechend habe man sich dazu entschlossen, die Bomben gemeinsam in ein etwa zweieinhalb Meter tiefes Loch zu legen und kontrolliert zu sprengen.

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Aufgrund des Erdreichs, das über den Blindgängern lag, war die Detonation gegen 16.50 Uhr kaum zu hören. „Die Vibration im Erdreich war aber gewaltig“, versicherte Höreth. Die Erde spritzte etwa 30 Meter in die Luft und verteilte sich auf etwa 50 Metern rund um den Krater. Gegen 17.10 Uhr wurde der Evakuierungsbereich wieder freigegeben.