Der SC Wißkirchen agiert offensiv unglücklich und hat zweimal Pech mit Schiedsrichter-Entscheidungen und nun vier Punkte Rückstand.
Fußball-BezirksligaWißkirchen erleidet im Kampf gegen den Abstieg einen Rückschlag

Eine konzentrierte Leistung in der Abwehrkette zeigte Felix Hilgers.
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SC Wißkirchen – SC Elsdorf 0:2 (0:1). Nach sieben Zählern aus den vergangenen drei Duellen musste die Mannschaft von Horst Bartz vor heimischer Kulisse einen Dämpfer im Rennen um den Ligaverbleib hinnehmen. Auch die Ergebnisse der Konkurrenten trugen nicht dazu bei, die Laune des Trainers wenigstens ein bisschen zu heben. Durch die Siege von Sindorf und Bessenich ist der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze nun auf vier Zähler angewachsen. Dass es gegen den Tabellenfünften nicht zu einer Fortsetzung der Erfolgsserie reichte, hatte gleich mehrere Gründe.
Die Personalsituation: Petrov und Hoxhaj fehlten gesperrt
Neben den Langzeitverletzten, allen voran der nicht zu ersetzende Abwehrchef Dustin Oellers, fielen mit Kaloyan Petrov und Erjon Hoxhaj auch noch zwei weitere Akteure wegen einer Sperre aus. So saßen mit Bennet Maraun, Benedikt Selos und Recep Sen lediglich drei Feldspieler auf der Ersatzbank. Zwar erledigten die verbliebenen Mitglieder des SC-Kaders ihre Aufgabe ordentlich, doch die in der Breite fehlende Qualität machte sich gegen ein bis auf Position 18 hochkarätig besetztes Team wie den SC Elsdorf dann doch negativ bemerkbar.
Die Chancenverwertung: Wißkirchen vergab zu viele Möglichkeiten
In allen Phasen der Partie kamen die Gastgeber zu ihren Möglichkeiten, doch das Resultat blieb stets das Gleiche, weil Schlussmann Lennart Hövel wie beim Versuch von Nico Heuser entweder seine Finger noch am Spielgerät hatte oder die Abschlüsse wie im Falle von Tobias Esser oder bei Deniz Isitmens sehenswertem Seitfallzieher zu unplatziert gerieten und genau in den Armen des Keepers landeten. Wenn der Torhüter der Gäste dann doch einmal chancenlos war, rettete das Aluminium – so geschehen nach dem gut geschossenen Freistoß des starken Valentin Ivanov von unmittelbar hinter der Strafraumlinie.
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Das Spielglück: Kein Elfmeter für Wißkirchen, dafür einer für Elsdorf
Ob der Regelverstoß des Elsdorfer Verteidigers in Form eines Handspiels, der zum erwähnten Standard für Wißkirchen führte, wirklich wenige Zentimeter vor dem 16-Meter-Raum passiert war, war durchaus umstritten. Der ein Stück weiter als sein Assistent vom Geschehen entfernte Unparteiische ließ jedoch keinerlei Zweifel an seinem Votum erkennen und verhinderte damit die deutlich größere Möglichkeit für den SC, zehn Minuten vor dem Abpfiff den Anschlusstreffer zu erzielen. Wenige Minuten zuvor hatte der Schiedsrichter auf Strafstoß für Elsdorf entschieden, nachdem Esser den Ball mit dem Arm geblockt hatte – sicherlich ein Kann-, aber längst kein Muss-Elfmeter.

Finale Instruktionen von Horst Bartz für Joker Benedikt Selos.
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Musste gesperrt zuschauen: Kaloyan Petrov.
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Davon abgesehen standen sich die in blau gekleideten Spieler der Heimelf in einigen aussichtsreichen Szenen auch selbst im Weg. Zum Beispiel hatte Nico Heuser im zweiten Abschnitt über die linke Bahn eigentlich freie Fahrt in Richtung Gehäuse, legte sich den Ball dann aber viel zu weit vor. Es war nicht die einzige unglückliche Aktion des Angreifers, der zwar enorm fleißig war, sich aber häufig in den direkten Duellen, auch gegen mehrere Rivalen, verzettelte.
Die Stärke des Gegners: Elsdorf war die spielerisch bessere Mannschaft
Bei allem Respekt für den kämpferisch gelungenen Auftritt der Platzherren: Die Elsdorfer waren trotz des holprigen und nicht zu einem kontrollierten Spielaufbau einladenden Rasens fußballerisch besser und sicherten sich unter dem Strich dank einer Leistungssteigerung nach der Pause durchaus verdient den Dreier. Neben den beiden Toren durch Mohamed Redjeb (60.) und Niklas Kühnapfel (74.) hatten die Gäste noch drei Pfostenberührungen und eine Handvoll weiterer guter Einschussgelegenheiten auf der Habenseite. Ein aufmerksamer Jan Beyers zwischen den Wißkirchener Pfosten verhinderte allerdings Schlimmeres.
Trainerstimme: Horst Bartz sieht auch positive Seiten der Niederlage
„Wir müssen heute anerkennen, dass uns der Gegner spielerisch überlegen war und wir bei unseren Offensivsituationen häufig nicht glücklich agiert haben. Trotz der angespannten Personallage haben die Jungs ihre Aufgabe jedoch so gut wie möglich angenommen und niemals den Kopf in den Sand gesteckt“, bilanzierte Coach Horst Bartz.
Der SV Nierfeld verliert im Kellerduell beim VfL Sindorf
VfL Sindorf – SV SW Nierfeld 2:1 (0:0). Bereits am Freitag unterlag die Elf von Dirk Scheer im Vergleich mit dem direkten Rivalen im Tabellenkeller. Für den Übungsleiter lagen die Gründe auf der Hand: „In der ersten Halbzeit sind wir überhaupt nicht dagewesen und hatten eine Menge Glück, dass wir nicht 0:2 oder 0:3 hinten lagen. Die Jungs müssen endlich begreifen, dass nur eine gute Halbzeit zu wenig ist, um eine Partie für sich zu entscheiden.“
Obwohl Scheer den zweiten Durchgang als den besseren seiner Schützlinge einstufte, kassierten die Gäste zwei dumme Tore. „Beim 0:1 treten zwei Leute über den Ball, beim folgenden Treffer verlieren wir die Kugel nach einem eigenen Einwurf“, haderte der sportliche Leiter, der mit der Einwechslung von Marcel Maus ein gutes Händchen bewies. Der Stürmer erzielte nur wenige Minuten nach seiner Hereinnahme den Anschluss und läutete so eine spannende Schlussphase ein, in der der SVN durchaus zum Ausgleich hätte kommen können.
„Wir hatten noch drei, vier gute Dinger, die wir durch Pech und Unvermögen leider nicht über die Linie bringen konnten. Eine Punkteteilung wäre meiner Meinung nach verdient gewesen, weil wir viel Druck gemacht haben“, so Scheer.
Can Celik und „Fetzi“ Storb bleiben Trainer bei Rhenania Bessenich
Frechen 20 II – SV Rhenania Bessenich 1:2 (1:0). Zur Pause lagen die Gäste, die bis auf das Gegentor nur wenig Gefährliches zugelassen hatten, noch knapp in Rückstand, ehe eine frühe Rote Karte gegen die Heimelf (45.+1) das Geschehen im zweiten Abschnitt nachhaltig beeinflusste. „Die Notbremse gegen Moritz Hartmann nach einem Einwurf war unstrittig“, beurteilte Bessenichs Trainer Can Celik die Szene.

Erzielte gegen Frechen II das 1:1: Bessenichs Ex-Profi Moritz Hartmann.
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Der ehemalige Profi in Reihen der Rhenania war es auch, dem nach einer guten Stunde mit einem satten Distanzschuss ins kurze Eck der Ausgleich gelang. „Unsere Leistung in der zweiten Hälfte war deutlich besser, auch bedingt durch die frischen Impulse der eingewechselten Harun Pindzo und Samson Sayongo“, lobte der Übungsleiter, der acht Minuten vor dem Ende den sehenswerten Treffer zum unerhört wichtigen Dreier im Abstiegskampf erlebte.
„Saki Noutsos hat den Ball mit der Hacke in den Lauf von Emrah Fikaj verlängert, der ihn dann in der linken Ecke versenkt hat“, schilderte der Coach, der den SV mit Co-Trainer „Fetzi“ Storb auch in der kommenden Spielzeit betreuen wird.
Dahlem-Schmidtheims Chancen sind nur noch theoretischer Natur
Alemannia Lendersdorf – SG Dahlem-Schmidtheim 3:2 (1:2). Obwohl die Gäste zweimal in Führung lagen und erst kurz vor dem Schlusspfiff das entscheidende Gegentor kassierten, war Trainer Marcel Timm mit der Leistung seines Teams nicht so richtig zufrieden. „Wir haben heute zwar effektiv gespielt und aus drei Chancen zwei Tore gemacht, aber ansonsten nicht das Optimale herausgeholt“, berichtete der Übungsleiter, der dank Leon Ingenhaag und Antonio Schnichels vor der Pause zweimal jubeln durfte. Lendersdorf kam jedoch in beiden Fällen zurück und schaffte – enorm begünstigt durch ein ungeahndetes Foulspiel – den späten Lucky Punch.
„Ein Zähler hätte uns nichts gebracht, deshalb haben wir in der Endphase alles versucht“, kommentierte Timm, dessen Mannschaft bei jetzt zwölf Zählern Abstand zum Nichtabstiegsplatz kaum noch zu retten ist. „Wir haben schon in der Aufstiegssaison gezeigt, dass wir Rückstände aufholen können, aber unsere Mission ist nochmals schwieriger geworden“, so Timm.