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Fußball BezirksligaMit diesem Ziel und Kader geht die JSG Erft Euskirchen in die Saison

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Das Bild zeigt die Bezirksliga-Mannschaft der JSG Erft Euskirchen.

Die JSG Erft Euskirchen ist in die Bezirksliga aufgestiegen. 

Der Bezirksligaaufsteiger JSG Erft Euskirchen ist reifer geworden und zwei X-Faktoren im Kader: Tobias Rick und Jan Wahlter.

Letztlich war es dann doch ein souveräner Aufstieg: Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga schüttelte sich die JSG Erft Euskirchen kurz, nahm die Favoritenrolle für den direkten Wiederaufstieg an und wurde dieser letztlich auch gerecht – auch dank der 53 Treffer von Stürmer Luke Bungart.

Nun will die Mannschaft von Trainer Christopher Kockerols das schaffen, was ihr beim ersten Gastspiel auf Verbandsebene nicht geglückt ist – die Klasse halten. Mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten der Konkurrenz wird das erneut eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe. Die Mannschaft hat sich nicht nur fußballerisch entwickelt, sondern ist auch älter und reifer geworden. Vor allem Letztgenanntes könnte im möglichen Abstiegskampf im Frühjahr 2026 ein wichtiger Faktor sein.

Daniel Husch und Sandro Odekerken sind die „alten Hasen“ unter den Neuzugängen

Apropos Erfahrung: „Wir haben mit Daniel Husch und Sandro Odekerken zwei für unsere Verhältnisse alte Hasen dazubekommen, die beide Mitte 20 sind – was für uns dann ja schon erfahrungstechnisch ein Meilenstein ist. Folglich bleiben wir jung und müssen halt zusehen, dass die Mannschaft, die wir haben, gemeinsam wächst und gemeinsam älter wird“, sagt Kockerols, der sich auch über die Rückkehr von Ben Bungart, dem Bruder von Torjäger Luke, freut.

„Lukes Rolle im Team wird sich dadurch gar nicht verändern. Ben war schon mal bei uns, hatte sich dann aber dafür entschieden, mit seinen Freunden in Houverath zu kicken und erstmal wieder fit zu werden.“ Ben Bungart hatte sich vor gut einem Jahr schwer am Knie verletzt. Sogar ein Karriereende mit 19 Jahren stand im Raum. Im Laufe der Saison habe er wieder „Blut geleckt“, so Kockerols: „Dann haben wir das Gespräch gesucht, haben uns hingesetzt und haben jetzt einen Plan ausgetüftelt, wie wir Ben wieder auf ein ordentliches Wettkampfniveau kriegen.“

Nun braucht Opa sich nämlich sonntags nicht mehr zu entscheiden, ob er den einen oder den anderen Bruder guckt – denn er darf beide Brüder gleichzeitig gucken.
Chris Kockerols, Trainer der JSG Erft

Dass die Brüder wieder gemeinsam auf Torejagd gehen, hat auch einen familiären Vorteil, wie Kockerols verrät: „Nun braucht Opa sich nämlich sonntags nicht mehr zu entscheiden, ob er den einen oder den anderen Bruder guckt – denn er darf beide Brüder gleichzeitig gucken.“

Kockerols trainiert die Senioren der JSG seit eineinhalb Jahren. Die Bilanz kann sich sehen lassen, auch wenn er letztlich als Abstiegstrainer in die Vereinshistorie eingegangen ist, nachdem der 32-Jährige die Trainerposition im Schlussspurt der Bezirksligasaison 2023/24 von Stephan Reimer übernommen hatte. Nun steht aber auch „Aufstiegstrainer“ in der Vita.

Acht Abgängen stehen acht Neuzugängen gegenüber

„Für mich als Trainer ist das natürlich immer eine Bestätigung, dass wir erreicht haben, was wir uns vorgenommen haben. Es ist natürlich auch immer eine Bestätigung, dass wir uns entwickelt haben“, sagt der Übungsleiter. „Ich habe da persönlich keine besondere Genugtuung von. Ich mache den ganzen Kram jetzt nicht, um im Scheinwerferlicht zu stehen, sondern am Ende des Tages, weil mir das Spaß macht.“

Den acht Abgängen stehen acht Neuzugänge gegenüber. Vor allem auf Tobias Rick dürfte eine wichtige Rolle zukommen. Der offensive Mittelfeldspieler stand im vergangenen Jahr für den SV Bessenich auf dem Platz, war dort Leistungsträger und will sein Können nun wieder für die JSG Erft – für die er schon in der Jugend aktiv war – auf den Platz bringen.

Abwehrspieler Jan Walther auch in der Offensive eine Waffe

Ein X-Faktor dürfte auch Abwehrspieler Jan Walther werden. Sollte der 21-Jährige nur ansatzweise bei Standardsituationen in der Offensive so effektiv sein wie im Aufstiegsjahr, dürften einige wichtige Treffer für die JSG dabei herausspringen.

Und was hat sich die Mannschaft für die kommende Saison vorgenommen? „Dass mindestens drei Mannschaften hinter uns sind“, sagt der Coach augenzwinkernd. Er ergänzt: „Mein Wunsch ist natürlich, dass wir uns weiter gut entwickeln, dass wir weitere Schritte machen. Dann können wir uns vielleicht auch nicht dagegen wehren, dass am Ende des Tages drei Mannschaften hinter uns stehen.“

Ein Spieltag beginnt bei der JSG schon viele Stunden vor dem Anpfiff. „Die Jungs bekommen für gewöhnlich schon morgens vorm Spiel Informationen über den Gegner, über Spielart und -weise, über Dinge, die wir vorhaben“, sagt Kockerols. „Dann beschränke ich mich im Rahmen der Spielvorbereitung – also in der Kabine selbst – nur auf kurze 10 bis 15 Minuten, in denen wir gewisse Dinge ansprechen, gewisse Muster besprechen, und dann auch noch mal ganz rollenspezifisch mit dem einen oder anderen Spieler im Plenum, vor der gesamten Truppe, darüber sprechen, was Herausforderungen sind und wie wir gewisse Dinge lösen wollen.“


Der Kader der JSG Erft Euskirchen

Tor: Luca Krämer, Max Vornweg, Nico Wirtz.Abwehr: Arthur Eisfeld, Rudolf Eisfeld, David Heller, Tim Krämer, Sandro Odekerken, René Scheidweiler, Artur Schulz, Jan Walther, Finn Wylegala. Mittelfeld: Damir Begic, Gian Luca Cardinale, Max Eckert, Daniel Husch, Khoren Injabaryan, Rafael Oliveira, Tobias Rick, Luc-Seal Roggendorf, Lucas Spilles, Nicolas Woywod. Angriff: Ben Bungart, Luke Bungart, Colin Jaecks, Leo Richerzhagen, Tim Schreiter. Trainer: Christopher Kockerols. Co-Trainer: Tobias Berg, Tsvetozar Doychinov, Thomas Fleck. Torwart-Trainer: Jörg Falkenstein.