MotocrossDie Rennfahrer zeigten in Satzvey Höchstleistungen

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Blick von oben auf viele Motorradfahrer, die gemeinsam starten.

Volles Startgatter, viel Action in Kurve eins: Bis zu 40 Teilnehmer gingen in den Rennen der einzelnen Klassen in Satzvey an den Start.

Spannende Wettkämpfe auf zwei Rädern waren beim Rennen des MSC Wißkirchen auf der Motocross-Strecke nahe Satzvey zu sehen. 

Beinahe wäre Franco Filipponis erster Auftritt bei einem großen Motocross-Wettbewerb schon in der ersten Runde vorbei gewesen. Kaum hatte sich das Fahrerfeld ein wenig über die Strecke verteilt, da kollidierte der Hobbyfahrer mit einem vor ihm gestürzten Rennteilnehmer und ging ebenfalls zu Boden. Schnell eilten die Streckenposten zu den beiden Verunglückten, konnten glücklicherweise jedoch Sekunden später Entwarnung geben, und Franco Filipponi durfte sich wieder auf sein motorisiertes Zweirad schwingen.

„Einfach nur ankommen“, hatte er sich im Vorfeld seiner Premiere zum Ziel gesetzt, und dank des im Bike verbauten Elektrostarters, mit dessen Hilfe der Motor auch nach dem Sturz sofort wieder ansprang, konnte er sich diese Hoffnung auch erfüllen. „Der Spaß steht bei mir immer im Vordergrund. Und wenn man bei einem solchen Wettbewerb nicht nur zuschauen, sondern auch mitfahren kann, ist das ganze Hobby noch viel besser.“

320 Fahrer lieferten sich packende Rennen auf der Strecke in Satzvey

Dem konnte Stefan Kramer, der am Sonntag ebenfalls zum ersten Mal für den gastgebenden Motorsportclub aus Wißkirchen an den Start ging, nur zustimmen. Bis wenige Minuten vor Rennbeginn hatte er gezweifelt, ob er diesen Schritt wagen sollte, sich dann aber doch von der aufgeheizten Stimmung mitreißen lassen.

Da können wir natürlich nicht mithalten, aber dieses Erlebnis wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen.
Stefan Kramer

„Wir beide starten in der 40+-Klasse, wo außer uns nur alte Cracks mitfahren“, so Kramer. „Da können wir natürlich nicht mithalten, aber dieses Erlebnis wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen.“ Neben den beiden Neulingen lieferten sich am Pfingstwochenende 320 weitere Fahrer und Fahrerinnen packende Rennen auf der nahe Satzvey gelegenen Strecke.

In Kategorien ab 50 ccm bis hin zu offenen Rennen, bei denen Maschinen mit bis zu zehnfacher Leistung teilnehmen durften, lieferten sie sich ein spannendes Duell nach dem anderen. Lediglich die Beteiligung der jüngsten Motorradfans, die mit den Mini-Racern abseits der Rennwertung an den Start gehen sollten, blieb aufgrund der schlechten Wetterbedingungen hinter den Erwartungen des MSC-Vorsitzenden Jens Hoch zurück.

Franco Filipponi (links) und Stefan Kramer sitzen auf ihren Motorrädern.

Für Franco Filipponi und Stefan Kramer (v.l.) bedeutete die Teilnahme am Pfingstrennen den ersten Start unter Wettkampfbedingungen.

„Im Sinne der Nachwuchsförderung hat der DAMCV für Kinder im Alter ab drei Jahren kleine Rennen vorgesehen, bei denen die Kids auf der Start- und Zielgeraden auf und ab fahren können, um sich schon früh für dieses Hobby zu begeistern“, erklärte Hoch. „Leider spielt das Wetter heute nicht mit, und nun hoffen wir, dass bei den anderen Wertungsrennen des DAMCV bessere Bedingungen herrschen, um auch den Nachwuchs zu erreichen.“

Vom Matsch ließen sich die Athleten nicht aufhalten

Die übrigen Rennteilnehmer ließen sich von dem regnerischen Wetter hingegen nicht davon abbringen, ihre Höchstleistungen auf der rund 1500 Meter langen Strecke unter Beweis zu stellen. Trotz rutschigen Untergrunds segelten sie bei ihren waghalsigen Sprüngen teils mehrere Meter hoch durch die Luft, legten sich mit vollem Körpereinsatz in die Kurven und scheuten auch vor körpernahen Duellen mit ihren Kontrahenten nicht zurück.

„Ein wenig Feuchtigkeit ist für den Boden sogar gut, damit es nicht so stark staubt und allen Fahrern die Sicht nimmt“, erklärte Hoch. „Bei zu viel Regen wirkt der aufgelockerte Boden bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern hingegen wie eine volllaufende Badewanne. Doch selbst damit kommen die geübten Fahrer heute sehr gut zurecht.“

Am erfolgreichsten aus Sicht des MSC Wißkirchen schnitten Leon Leufgen in der 50-ccm-Klasse sowie Mario Steiner in der Klasse MX-Open 23+ und Domien Vermeiren im Superfinale MX1 und MX2 ab, die in ihren Rennen jeweils den ersten Platz belegten und somit wichtige Punkte für die Jahreswertung des DAMCV (Deutscher Amateur-Motocross-Verband) einfuhren.

„Alles in allem können wir mit dem Verlauf des Rennwochenendes sehr zufrieden sein“, freute sich Jens Hoch. „Es steckt zwar immer eine Menge Arbeit hinter solchen Veranstaltungen, doch die Begeisterung ist bei allen spürbar, und das wollen wir auch für die Zukunft erhalten.“ 


Domien Vermeiren gewinnt das Superfinale

Klasse 50 ccm: Leon Leufgen (1. Platz), Jan de Vegt (3.). Klasse 65 ccm: Matteo Bauten (2.), Luc Cremer (4.). Klasse Open 23+: Mario Steiner (1.) Aaron Lamsfuß (3.), Fabian Fischer (4.). Klasse Open Amateure: Mario Steiner (3.), Fabian Fischer (4.). Klasse MX1 Elite: Jan Horst (3.), Domien Vermeiren (5.). Superfinale MX 1 + MX 2: Domien Vermeiren (1.), Jan Horst (3.). (ets)

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