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Max-Buddels-LaufBeim Funlauf in Euskirchen hatten Menschen und Hunde viel Spaß

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Eine Frau im Wasser schaut lachend auf einen Hund.

Der Dog-Mud-Run feierte seine Premiere und machte auch Ivonne Landauer und Australian-Shepherd Mailo eine Menge Spaß.

Insgesamt 1100 Sportlerinnen, Sportler und Vierbeiner machten beim Traditionslauf in Euskirchen mit – und genossen das Bad im Matsch.

Ein paar Mal musste Peter Scheuren tief ein- und ausatmen, um sich nach den hinter ihm liegenden Anstrengungen aufs nächste Hindernis zu konzentrieren. Aus mehreren Metern Höhe sollte er sich eine Wasserrutsche hinunterstürzen und in einem schlammigen Becken landen.

„Es ist einfach ein großartiges Gefühl, wenn ein Highlight das nächste jagt. Da hat man zwischendurch gar keine Zeit nachzudenken“, berichtete der Rheinbacher lachend: „Mitten auf der Rutsche dachte ich dann schon kurz: Oh Gott, was mache ich hier eigentlich? Aber es ist ein Riesenspaß und am liebsten würde ich gleich noch eine Runde laufen.“

Wie Scheuren machten sich rund 650 Sportlerinnen und Sportler auf die Hindernisstrecke des Euskirchener Max-Buddels-Funlaufs. Große Teile des Erftparks waren dafür von einer Grünfläche in eine Abenteuerlandschaft verwandelt worden.

Euskirchener Bürgermeister Sacha Reichelt gab den Startschuss

„Der Lauf findet nur einmal im Jahr statt und die Teilnehmer freuen sich schon Monate vorher darauf“, berichtete Bürgermeister Sacha Reichelt, der den Startschuss für den rund viereinhalb Kilometer langen Parcours gab und den Sportlern im Ziel zu ihrer Leistung gratulierte.

„Der Buddels-Lauf gehört sicher zu unseren schönsten Veranstaltungen, da sich alle Beteiligten sportlich an der frischen Luft betätigen und dabei auch viel für ihr eigenes Wohlbefinden tun.“

Mit großer Motivation hatten sich daher auch Elke Moersch und ihre Piratentruppe in den Erftpark aufgemacht, um in die schlammige See zu stechen. „Mein Mann hat mir Bilder vom letzten Jahr gezeigt und ich fand die ganze Aktion direkt so lustig, dass ich unbedingt   mit dabei sein wollte“, erklärte die Kuchenheimerin lachend.

Mitten auf der Rutsche dachte ich dann schon kurz: Oh Gott, was mache ich hier eigentlich?
Peter Scheuren aus Rheinbach

Mit ihrer Tanzgruppe nahm sie die 14 Hindernisse in Angriff. „Tanzen wird bei dem Matsch zwar eher schwierig, aber vielleicht gelingt uns nach dem Zieleinlauf trotzdem noch ein kurzer Wir-haben-überlebt-Freudentanz“, so Moersch. Dieser solle dann wie das komplette Rennen in Piratenmontur samt Augenklappe durchgeführt werden.

Bis zum Abschlusstänzchen mussten die Hobbyathleten jedoch zahlreiche Hürden überwinden. Los ging es mit der verhältnismäßig einfachen Kletterpartie auf einigen Strohballen direkt nach dem Start. Doch es sollte schwieriger werden und auch einiges an Überwindung kosten.

Max-Buddels-Lauf nimmt nach Corona-Pause wieder richtig Fahrt auf

Mithilfe eines Seils war die Steilwand zu erklimmen, es ging durch kniehohen Schlamm. Entspannend dagegen war das abschließende Schaumbad, das den angesammelten Schlamm zwar nicht abwusch, ihn aber mit einem hübschen Häubchen überdeckte.

Eine Teilnehmerin ist vor lauter Schaum kaum zu erkennen.

Ein Schaumhäubchen erhielten die Sportler beim letzten Hindernis – den Schlamm überdeckte es aber nur.

„Dass sich die Starter hier richtig dreckig machen, schreckt niemanden ab. Ganz im Gegenteil ist das der Reiz an unserem Lauf“, so Nadja Nonn, die seit dem ersten Buddels-Lauf an der Organisation beteiligt ist: „Früher habe ich selbst in Hamburg bei solchen Veranstaltungen mitgemacht und mit meinem Vater haben wir dann beschlossen, dass wir so etwas auch bei uns zu Hause haben wollten.“

Nach der Corona-Zwangspause und etwa 350 Startern im Vorjahr habe das Projekt nun wieder richtig Fahrt aufgenommen: „Jedem einzelnen ist die Freude an dem Event anzusehen und das macht dann Spaß, weiterhin solche Läufe zu organisieren.“

Die Kinder durften sich beim Max-Buddels-Junior-Cup austoben

Nach den Erwachsenen sorgte im Anschluss auch der Nachwuchs für Begeisterung. Die Kinder durften sich abseits der rund viereinhalb Kilometer langen Rennstrecke auf einem eigenen Parcours austoben. „Wir hatten insgesamt 200 Voranmeldungen. Und obwohl wir trotzdem reichlich Medaillen vorbereitet haben, mussten wir jetzt schon Nachschub vom Vorjahr organisieren“, berichtete Max-Buddels-Junior-Cup-Veranstalterin Sina Schridde.

Denn bis zum Start seien weitere 300 Anmeldungen eingegangen, die verdeutlichten, wie gerne die Jungen und Mädchen ihren großen Vorbildern nacheifern wollten. „Die Kleinen sind immer ganz stolz, wenn ihre Eltern sie beim Laufen anfeuern, oder sogar selbst mitlaufen. All das ist hier möglich und das hat sich in den letzten Jahren offensichtlich rumgesprochen“, erklärt Schridde.

Zwei Teilnehmerinnen präsentieren ihre Medaillen.

Die Medaillen hatten sich alle Teilnehmer redlich verdient.

Eine Premiere feierten am Sonntag zudem die vierbeinigen Besucher des Wettlaufes, die sich beim ersten Dog-Mud-Run denselben Hindernissen stellen konnten, wie zuvor die Max-Buddels-Kandidaten. „Für die Hunde ist das ein mindestens genauso großes Highlight wie für Herrchen und Frauchen“, betonte Alex Jockenhövel vom Verein Sporthunde Nordeifel lachend: „Gemeinsam so einen Parcours zu durchlaufen, stärkt auch die Bindung zwischen Mensch und Tier.

Bei allem sportlichen Ehrgeiz steht der Spaß im Vordergrund

Wir messen auch nicht die Zeit, die Teilnehmer für die Strecke brauchen, damit niemand den Hund überfordert.“ Stattdessen solle, wie auch bei den anderen Kategorien, der Spaß im Vordergrund stehen: „Wer ein Hindernis auslassen möchte, hat immer die Möglichkeit, außen rumzulaufen. Niemand soll sich zu etwas genötigt fühlen, bei dem sich nicht beide sicher fühlen.“

Während des Wettlaufs wurde dann jedoch schnell deutlich, dass bei einigen Hindernissen eher Herrchen und Frauchen einen leichten Schubs benötigten, als ihr felliger Teamkollege mutig in die Schlammgrube sprang. Die Hunde rutschten die Wasserrampe hinab, gingen im Matschbecken baden und wuschen sich in der Erft den gröbsten Dreck aus Haut und Fell.

Teilnehmer aus Odenthal: Rennen fördert den Zusammenhalt

„Wir sind heute mit dem ganzen Team vom HSV Odenthal dabei und es ist einfach großartig“, freute sich Ivonne Landauer, die mit dem Australian-Shepherd Mailo an den Start ging: „Die Zusammenarbeit, die bei so einem Rennen nötig ist, schweißt uns noch stärker zusammen. Man sieht Mailo  an, dass er den Lauf vielleicht sogar noch mehr genossen hat als ich.“

Insgesamt rund 1100 zwei- und vierbeinige Läuferinnen und Läufer aller Altersgruppen konnten die unterschiedlichen Strecken erfolgreich absolvieren und selbst danach bot das Sommerfest „Treff Natur“ im Erftpark bis in den Abend abwechslungsreiche Unterhaltung.

„Mit unseren Partnern haben wir es uns bei dem Fest zum Ziel gesetzt, unseren Besuchern die Natur näherzubringen, damit sie sie so kennenlernen und erleben können, wie es im Alltag heutzutage oft nicht mehr möglich ist“, berichtete Veranstalter Simon Gammersbach: „Wir haben Falkner vor Ort, ein grünes Klassenzimmer, den Forstverband, die Pfadfinder und viele, viele mehr, die den Spaß an Aktivitäten in der Natur leben und erlebbar machen wollen, denn so bleibt vieles auch leichter in Erinnerung.“ Weitere Informationen zu der Veranstaltung gibt es online hier.