InfoabendEuskirchen strebt Gründung eines Vereins für Städtepartnerschaften an

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Ratssaal

Die Stadtverwaltung informierte Interessierte im Ratssaal über die Idee zur Gründung eines Partnerschaftsvereins in Euskirchen.

Bei dem Informationsabend zu einem geplanten Euskirchener Partnerschaftsverein schilderten Teilnehmer ihre Erfahrungen.

Ein Partnerschaftsverein soll Euskirchens Beziehungen zu Charleville-Mézières (Frankreich) und Basingstoke and Deane (Großbritannien) mit neuem Leben füllen, und zwar aus der Bevölkerung heraus. Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) wirbt seit einiger Zeit dafür, einen solchen Verein aus der Taufe zu heben. „Wenn wir in Sachen Städtepartnerschaften etwas erreichen wollen, geht das nur im Team“, sagte er jetzt im Ratssaal.

Reges Interesse in Euskirchen an Gründung eines Partnerschaftsvereins

Mit dem zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Tim Nolden, leitete Reichelt dort eine Informationsveranstaltung, zu der rund 15 Frauen und Männer erschienen waren. Ihre Beiträge ließen erkennen, dass sie sich für die Mitarbeit in einem Partnerschaftsverein interessieren.

„Wir sind zuversichtlich, dass es zu der angestrebten Gründung kommt“, resümierte Nolden, der auch Pressesprecher der Stadt ist, am Tag danach. „Der Bürgermeister und ich waren angetan von dem Engagement, das sich bei dem Treffen angedeutet hat.“

Am kommenden Montag steht eine weitere Zusammenkunft auf dem Programm (siehe „Zweite Runde“), der wiederum die erhoffte Gründungsversammlung folgen könnte. Einen Satzungsentwurf hat Nolden bereits vorbereitet. Im Ratssaal stellte er kurz die Ardennenstadt Charleville-Mézières vor, mit der Euskirchen seit 1961 verschwistert ist. Basingstoke and Deane in Südengland kam 1986 hinzu.

Durch Städtepartnerschaften sollen Toleranz und Völkerverständigung

Kürzlich folgten die ersten Kontakte mit Cieszyn in Polen, einer Stadt an der tschechischen Grenze, die auch unter ihrem deutschen Namen Teschen bekannt ist. Reichelt sagte, er könne sich gut vorstellen, die Beziehung zu Cieszyn zu vertiefen. Gut möglich also, dass der Verein, sofern er gegründet wird, sich eines Tages um drei Partnerschaften kümmert. Vorstellbar sei, so Nolden, für jede von ihnen einen Arbeitskreis zu gründen.

Im Satzungsentwurf, der als weitere Diskussionsbasis dienen soll, sind unter anderem folgende Ziele des Vereins formuliert: Er soll die Stadt bei der grenzübergreifenden Kontaktpflege unterstützen, Fahrten in die Partnergemeinden veranstalten sowie gemeinsame kulturelle, sportliche und sonstige Veranstaltungen auf die Beine stellen – alles dies, um die internationale Gesinnung, den Toleranzgedanken und die Völkerverständigung zu fördern.

Dieses Vorhaben wollen auch die Kirchengemeinden unterstützen, wie die evangelische Pfarrerin Judith Weichsel und ihr katholischer Amtskollege Tobias Hopmann sagten. Sie begrüßten das Vorhaben ebenso wie eine Reihe von Privatpersonen, etwa Steffen Behringer, der als Mitglied der LGO Euskirchen-Erftstadt durch viele englisch-deutsche Sportvergleichskämpfe (siehe auch „Sportfest fällt aus“) die Partnerschaft mit Basingstoke ins Herz geschlossen hat: „Für Kinder und Jugendliche gibt es nichts Besseres als einen solchen Austausch.“

„Städtepartnerschaften können eine große Rolle für die Völkerverständigung spielen“

Ferdi Steinberger berichtete von seinen positiven Erfahrungen, die er in seiner Zeit als Lehrer an den Euskirchener Gymnasien im Zusammenhang mit den Städtepartnerschaften gemacht hat. Auch ein Vertreter der Euskirchener Jugendfeuerwehr, die Kontakte nach Charleville unterhält, rührte die Werbetrommel. Er erzählte begeistert von gemeinsamen Übungen des Feuerwehrnachwuchses, die „auch ohne Worte“ – also trotz sprachlicher Hürden – funktionieren.

„Städtepartnerschaften können eine große Rolle für die Völkerverständigung spielen“, sagte Hubert Dobers, der seine Frau Jacqueline in deren Heimat Frankreich heiratete, dort auch studierte und als Jurist arbeitete und mit seiner Gattin mittlerweile seit 52 Jahren in Euskirchen lebt. Als Mitglied des Partnerschaftsvereins würde Dobers versuchen, die Kontakte zwischen den katholischen Gemeinden in Euskirchen und Charleville-Mézières zu erneuern.

Wer sich wie die Eheleute Dobers und weitere Interessierte in dem Verein engagieren möchte, kann sich per E-Mail oder unter Tel. 02251/142 26 an Tim Nolden wenden.


Zweite Runde

Ein weiteres Treffen zur geplanten Gründung eines Partnerschaftsvereins beginnt am Montag, 22. Mai, um 18 Uhr im Hotel Rothkopf in Euskirchen, Kommerner Straße 76.

Mit der Teilnahme gehe keine Verpflichtung einher, betont Stadtsprecher Tim Nolden: „Wer einfach reinschnuppern möchte und sich über das Thema und die Pläne informieren möchte, ist herzlich willkommen.“ (ejb)

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