Kreis Euskirchen52-Jähriger stirbt ohne gravierende Vorerkrankungen an Covid-19

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Corona Krankenhaus

Eine medizinische Mitarbeiterin behandelt einen Patienten im Krankenhaus. (Symbolbild)

Die kurzfristige Entspannung, die sich am Dienstag mit sinkenden Corona-Zahlen im Kreis Euskirchen einstellte, ist einen Tag später schon wieder Geschichte: Die Zahl der aktuell Infizierten ist am Mittwoch um 24 auf 291 gestiegen.

Nach Angaben von Kreissprecher Wolfgang Andres gibt es zudem ein weiteres Todesopfer zu beklagen. Ein Covid-19-Patient sei im Krankenhaus gestorben. Laut Andres hatte der 52 Jahre alte Mann „keine gravierenden Vorerkrankungen“. Somit steigt die Zahl der Corona-Toten im Kreis auf 33.

„Für uns war der Tod des 52-Jährigen ein Schlag in die Magengrube“, so Christian Ramolla. Die Kollegin, die den Fall betreut habe, sei sehr betroffen gewesen. Denn der Mann habe zuvor nur milde Erkältungsbeschwerden und leichtes Fieber gehabt. Er sei also gesundheitlich stabil gewesen, so der Leiter des Kreisgesundheitsamtes.

Kein Einzelfall

Ramolla weist darauf hin, dass der Tod dieses verhältnismäßig jungen Mannes kein Einzelfall sei. So sei bereits ein knapp 60 Jahre alter Mann mit leichten Vorerkrankungen gestorben: „Doch auch ein Großteil der anderen Corona-Opfer stand trotz des Alters von 80 Jahren mitten im Leben.“ Keine 25 Kilometer von der Kreisgrenze entfernt, kämpften Kollegen in den belgischen Kliniken um das Leben junger Patienten, die an Corona erkrankt seien. Ramolla ist sicher, dass das Virus weder mutiert noch aggressiver geworden ist: „Es war von Beginn der Pandemie so, dass es im Fall einer Infektion gravierende Folgen für Menschen haben kann.“

Mittlerweile wisse man, dass in der Akut-Phase Organe wie Lunge, Gehirn, Herz und Nieren angegriffen, aber auch Spätfolgen auftreten würden. „Wer ohne Folgen eine Infektion überstanden hat, hatte vermutlich auch ein Quäntchen Glück“, so der Gesundheitsamtschef. Er betont, dass Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen SARS-CoV-2 deutlich weniger entgegensetzen könnten als Gesunde.

Kein Kaffee-Klatsch mehr

Ramolla schlägt auch kritische Töne an und appelliert an die Vernunft: „Nachdem ich den Eindruck gewonnen habe, dass einige es am Wochenende noch einmal so richtig haben krachen lassen, schaue ich mit Sorge auf die kommenden sieben bis zehn Tage.“ Spätestens jetzt sollte damit begonnen werden, Kontakte zu reduzieren. Das gelte nicht nur für Partys, sondern auch für den Skat-Abend oder den Kaffee-Klatsch. Sollte dies beherzigt werden, werde man das in 14 Tagen an den sinkenden Corona-Zahlen merken.

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Die Zahl der seit Ausbruch der Pandemie registrierten Fälle liegt nun bei 1402 (1348). Genesen sind 1076 (1047). Zurzeit gibt es acht begründete Verdachtsfälle (7), und 1487 (1538) Menschen sind in Quarantäne. Die Inzidenzzahl, also alle neuen bestätigten Covid-19-Fälle in den letzten sieben Tage je 100 000 Einwohner,

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