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Ab in den SüdenTausende Kraniche ziehen über den Kreis Euskirchen

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Ohne Federverlust überstanden: diese Kraniche am Satzveyer Firmament die Begegnung mit dem Flugzeug.

Ohne Federverlust überstanden: diese Kraniche am Satzveyer Firmament die Begegnung mit dem Flugzeug.

Kreis Euskirchen – Auf dem Weg zu ihren Winterquartieren passierten Tausende von Kranichen den Kreis Euskirchen. Das obligatorische laute Tröten der Vögel, die häufig in V-Formation unterwegs sind, sorgte dafür, dass viele Augenzeugen in der Region das Spektakel am Himmel verfolgten.

Nach Angaben des Satzveyer Vogel-Experten Hans Theo Krüger ist das nächste Etappenziel der Kraniche der Lac du Der-Chantecoq im Nordosten von Frankreich. Sichtungen gab es nach Angaben von Krüger unter anderem in Satzvey, der Schavener Heide, Euskirchen, Bad Münstereifel und Kall. Er geht davon aus, dass es an einem Tag mindestens 4000 Vögel waren.

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Kraniche sind mit einer Spannweite von zwei Metern gute Flieger und Gleiter. Wenn es sein muss, sind sie in der Lage, 2000 Kilometer im Non-Stop-Flug zurückzulegen. Sie erreichen eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 50 Stundenkilometern. 2016 sind laut Kranichzentrum Groß Mohrdorf rund 400 000 Exemplare auf dem westeuropäischen Zugweg unterwegs gewesen. Die Zahl, so befürchtet Krüger, könnte in den nächsten Jahren zurückgehen.

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Klimawandel mindert Brut

Diese Einschätzung führt der Experte aus Satzvey auf den Klimawandel zurück. Die diesjährige Trockenheit in Frühjahr und Sommer habe dazu geführt, dass die Feuchtgebiete, in denen die Kraniche ansonsten brüten, vorzeitig ausgetrocknet seien.

„In verschiedenen Revieren haben bis zu 85 Prozent der Brutpaare keinen Nachwuchs gehabt“, so Krüger. Er geht davon aus, dass der Kranich-Bestand auf Dauer zurückgehen wird – allerdings mit zeitlicher Verzögerung, „da die Tiere ein Alter von 20 bis 25 Jahren erreichen“. Daher würde der Bestand zunächst noch stabil bleiben.

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