Gewerbegebiet HergartenStadt Heimbach und Nationalpark vereinbaren Flächentausch

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In einem Gewerbegebiet stehen Autos am Straßenrand. Im Hintergrund ist ein Wald zu erkennen.

Grund des Flächentauschs ist eine geplante Erweiterung des Gewerbegebiets in Heimbach-Hergarten.

Für die Wanderer, die im Nationalpark-Gebiet Erholung suchen, ändert sich durch den Tausch der Flächen bei Hergarten nichts.

Das nennt man wohl einen Win-Win-Situation: Der Nationalpark Eifel und die Stadt Heimbach haben Flächen getauscht und jeder hat nun Grundstücke im Besitz, die für die jeweiligen Zwecke deutlich wertvoller sind als die vorherigen. Doch bis es zu diesem Tausch bei Hergarten kam, sollte einiges an Zeit ins Land gehen.

Wie die beiden Protagonisten in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgeben, erhält der Nationalpark für den Naturschutz wertvolle Waldflächen im Bereich Hergarten, die das Profil an den Nationalparkgrenzen sinnvoll ergänzen können. Die Stadt kann dafür das kleine Gewerbegebiet in Hergarten erweitern.

Gruppenfoto mit zwei sitzenden und vier dahinter stehenden Männern.

Vertreter der Stadt Heimbach und des Nationalparks Eifel bei der Vertragsunterzeichnung.

Heimbachs Bürgermeister Jochen Weiler und Nationalparkleiter Dr. Michael Röös besiegelten in Gemünd das Übereinkommen im Beisein der Bezirksregierung Köln. Deren Flurbereinigungsbehörde führt den laut der Mitteilung „bis auf wenige hundert Euro wertgleichen Tausch“ eigentumsrechtlich und aufwandsmindernd durch. Gutachten hatten zuvor die Tauschwertgleichheit festgestellt.

Stadt Heimbach erhält 3,8 Hektar Fläche aus dem Nationalpark Eifel

Bereits im Frühjahr 2021 war das Verfahren eingeleitet worden. Es folgten Verhandlungen in den kommunalen Gremien und Abstimmungen mit verschiedenen Landesministerien, bis der Tausch in trockenen Tüchern war: Die Stadt Heimbach erhält über die Flurbereinigung rund 3,8 Hektar Grünland mit Waldstreifen aus dem Nationalparkgebiet.

Diese Fläche verfügt über eine mögliche Anbindung an die B 265 und macht die Erweiterung des Gewerbegebiets möglich. Dass es dafür Anfragen von Unternehmen gebe, hatte Weiler bereits im Frühjahr gesagt. „Wir sind froh, mit der neuen Fläche die notwendige Erweiterung des Gewerbegebietes vorantreiben zu können“, wird er nun in der Mitteilung zitiert.

Im Gegenzug erhält das Land NRW Waldflächen für den Nationalpark. „Uns erlaubt dieser Tausch mittelfristig eine deutliche räumliche Verbesserung des Nationalparks um naturschutzfachlich wertvolle Flächen im und um das europäisch geschützte FFH-Gebiet Heimbachtal“, heißt es von Röös.

Für die Besucher ändert sich dadurch nichts: Alle markierten Wanderwege bleiben erhalten. Und für die Jäger ändert sich vorerst auch nichts: Die an das Land übergehenden Flächen bleiben gemäß der Mitteilung bis zum Auslaufen der gültigen Pachtverträge Bestandteil der städtischen Jagdbezirke. (eb)

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