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Das WeihnachtswetterEs wird kalt in der Eifel und vielleicht auch ein bisschen weiß

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Das Archivfoto zeigt eine Spaziergängerin im verschneiten Urfttal, die ihre Langlaufskier geschultert hat.

Die Wetterprognosen versprechen zwar keinen Schnee, aber tolles Wetter zum Spazierengehen.

Wetterexperte Dr. Karsten Brandt sagt für die Eifel knackig-kalte Temperaturen voraus. Wollsocken können da mal ein sinnvolles Geschenk sein.

Nein, das beliebteste Weihnachtsgeschenk sind Socken nicht gerade. Glaubt man aber dem Wetterexperten Dr. Karsten Brandt, macht man in diesem Jahr nichts falsch. „Also, ich würde mir welche wünschen, wenn ich in der Eifel wohnen würde“, sagt der Klimatologe, der für sein „Donnerwetter“ am Weißen Stein eine Wetterstation betreibt.

Der Grund: Es wird eiskalt. Schon am ersten Weihnachtstag könnten die Temperaturen in der Eifel, beispielsweise bei Udenbreth, auf -7 Grad sinken; bei starkem Ostwind fühlt sich das an wie -10 Grad. „Wollsocken sind also ein sehr sinnvolles Geschenk“, meint Brandt augenzwinkernd. Am zweiten Feiertag soll es auch tagsüber frostig bleiben – rund -3 Grad werden für die Eifelhöhen erwartet.

Durch Reif und Nebel entsteht eine schöne Winteroptik

Und wie sieht es mit weißen Weihnachten aus? Schnee an Heiligabend? Oder wenigstens an den Feiertagen? „Knapp vorbei ist auch vorbei“, sagt Brandt im Gespräch mit dieser Zeitung. Ganz vom Tisch sei die Hoffnung auf weiße Weihnachten im Kreis Euskirchen aber nicht. „Positiv ist erst einmal: Es besteht überhaupt eine Chance“, so Brandt. Ein Kaltlufteinbruch aus Osten bringe ab dem 23. Dezember sehr kalte, trockene Luft in die Region. „Das passiert genau an der Schwelle zu Heiligabend. Aber ob es wirklich schneit, ist noch unklar – das wird eine ganz knappe Sache“, so der Wetterexperte.

Während in Teilen von Thüringen, Sachsen, Bayern oder Baden-Württemberg recht sicher Schnee erwartet werde, bleibe es im Rheinland wohl meist bei Frost und Raureif. „In den Höhenlagen der Eifel – etwa in Schmidtheim, Hellenthal oder Blankenheim – dürfte es am ehesten nach Winter aussehen“, sagt Brandt. „Da wird der Boden leicht weiß überzuckert sein, und durch Reif und Nebel entsteht eine schöne Winteroptik.“

Eine geschlossene Schneedecke sei jedoch unwahrscheinlich: „Unten im Tal, etwa in Euskirchen oder Mechernich, liegen die Temperaturen an Heiligabend bei +1 bis +2 Grad – da reicht es nicht für Schnee.“ Und wenn es doch schneien sollte, bleibe die weiße Pracht wohl nicht liegen. Die Böden seien dafür noch zu warm. Dennoch: Für Spaziergänger und Naturfreunde ist das Wetter ideal. „Es wird richtig schönes Wanderwetter“, so der Wetterexperte. „Durch den Reif und Nebel in den Wäldern wirkt alles ein bisschen wie im Märchenland – ein Traum für Fotografen.“

Ob der Winter bleibt? „Zumindest in den letzten Dezembertagen und in der ersten Januarwoche dürfte es winterlich bleiben“, sagt Brandt. Danach rechnet er mit einem kurzen Temperaturanstieg, bevor es im Januar erneut kälter werden könne. Sein Rat: „Wenn Schnee fällt – rausgehen, Schlitten fahren, feiern! Der bleibt oft nur zwei, drei Tage, dann ist er wieder weg.“