BurgweihnachtAdventsmarkt in Satzvey lockt vor allem Familien an

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Die fünfjährige Ada Crispi erstellt mithilfe des Gauklers Alfred Schönfelder von Burg Satzvey Riesenseifenblasen.

Gut besucht war der Weihnachtsmarkt auf Burg Satzvey. Riesenseifenblasen produzierte die fünfjährige Ada Crispi vor der malerischen Kulisse mit Unterstützung von Alfred Schönfelder.

Rund 80 Händler boten am ersten Adventswochenende bei der Burgweihnacht in Mechernich-Satzvey ihre Waren feil. Auch ein Krippenspiel war beim Weihnachtsmarkt zu sehen.

Mit mittelalterlichem Ambiente und einem reichhaltigen Angebot lockte der Weihnachtsmarkt an Burg Satzvey am 1. Advent die Besucher wieder scharenweise an. Rund 80 Händler hatten rund um das altehrwürdige Gemäuer ihre Waren aufgebaut oder die festen Buden geöffnet. Von nah und fern strömten die Besucher zu der Veranstaltung.

Zum festen Bestandteil des Satzveyer Weihnachtsmarkts an den vier Adventswochenenden gehört seit vielen Jahren das Krippenspiel, bei dem die Weihnachtsgeschichte an vier Stationen auf Latein und in Mittelhochdeutsch dargeboten wird. Viele der Darsteller spielen schon seit vielen Jahren mit, wie Mara Ludigkeit, die seit über 20 Jahren bei jeder Veranstaltung auf Burg Satzvey dabei ist, egal, ob Weihnachten, Halloween oder Ritterspiele. An diesem Adventswochenende stand sie als Weihnachtsengel über der Heiligen Familie. Dabei konnte es auch schon mal passieren, dass mit ihr der kleine Sohn Ragnar aus der Tür trat und die Szenerie betrachtete.

Roland Bürger ist der Josef beim Krippenspiel

„Das ist hier wie eine große Familie“, sagte Ludigkeit. Es mache einen Heidenspaß, an den verschiedenen Aktionen teilzunehmen. Ihr Vater habe 26 Jahre lang den Josef gespielt. „Wir leben hier, wir wohnen nur woanders, das ist ein Haufen Verrückter“, bestätigte Roland Bürger, der mittlerweile als Josef beim letzten Bild des Krippenspiels aktiv ist. Seine Tochter sei auch bei den Weihnachtselfen dabei.

Krippenspiel auf Burg Satzvey. Maria und Josef warten im Stall. Über ihnen erzählt aus einem Fenster ein Mann die Weihnachtsgeschichte.

An vier Stationen wird auf Latein und Mittelhochdeutsch das traditionelle Krippenspiel dargeboten.

Ochsen, Esel und Ziegen komplettierten das Ambiente, wobei Esel Ollie lautstark die Abwesenheit seiner Gefährtin beklagte. Die aber fehlte aus gutem Grund. „Die hat immer das Jesuskind aus der Krippe geklaut“, sagte Tamara Schwidder, die die Maria verkörperte. Der Zusammenhalt der Gruppe sei nach der Flut noch gewachsen, als von überall her die Helfer gekommen seien, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen, berichtete Ludigkeit. „Wir wollen, dass es weitergeht“, sagte sie entschlossen. So werde bei den Zuschauern des Krippenspiels für die Flutopfer gesammelt.

Was kaputt ist, bleibt im Verborgenen.
Patricia Gräfin Beissel von Gymnich

Ganz vergessen ist die Hochwasserkatastrophe aus dem vergangenen Jahr auch an der Burg Satzvey noch nicht. „Leider sind noch nicht alle Bereiche wiederhergestellt, zum Beispiel der Burgkeller“, sagte Patricia Gräfin Beissel von Gymnich. Sie sei zufrieden, wie der Weihnachtsmarkt von den Besuchern angenommen werde. „Was kaputt ist, bleibt im Verborgenen“, sagte sie lächelnd.

Auf der Bühne auf dem Wirtschaftshof hatte sich eine lange Schlange gebildet, denn dort saß der Weihnachtsmann höchstpersönlich, um die Wunschzettel der Kinder entgegenzunehmen. Und hatte dabei reizende Helferinnen. Er war umgeben von einer stattlichen Anzahl von Elfen, die auch auf der anderen Seite des Hofes die nach der Coronapause wieder geöffnete „Elfenwerkstatt“ betrieben.

Satzveyer Wunschzettel für den Weihnachtsmann

„Hierher können die Kinder kommen und nach Herzenslust basteln oder ihren Wunschzettel schreiben, den sie dann dem Weihnachtsmann bringen“, sagte Elfe „Schnucke“. Das komme bei den Besuchern immer gut an.

Die in Rot gewandete Sandra Lenzen malt blaue Sterne in das Gesicht der fünfjährigen Elisabeth.

Für eine ausgefallene Gesichtsbemalung der fünfjährigen Elisabeth sorgte Sandra Lenzen.

Seit sechs Jahren ist die Elfe „Lena“ mit dabei. „Bei den Ritterspielen bin ich im Straßenteam“, sagte sie. Sie habe immer viel Spaß dabei, mit den Kindern zu spielen oder zu basteln. „Dann wird das auch nicht anstrengend.“

Gesichtsbemalung und Glitzertattoos von Sandra Lenzen aus Gemünd

Eine aufwendige Gesichtsbemalung von der Gemünderin Sandra Lenzen erhielt die fünfjährige Elisabeth aus Waghäusel in Baden-Württemberg. „Wir sind zu Besuch in Königswinter“, sagte ihre Mutter Franziska Heiler. „Satzvey ist immer ein schönes Ausflugsziel, das ist für Kinder schön gemacht“, befand Kai Sträubele, der mit Heiler und ihren beiden Kindern gekommen war. Der sechsjährige Sohn Thomas erhielt, um die dekorative Ausstattung der Familie zu vervollständigen, von Lenzen noch ein Glitzertattoo auf den Arm.

„Zuerst hat meine Frau nur bei den Ritterspielen Lederhäute verkauft“, sagte Ulrich Toups, der am Whiskylikörstand von seiner Frau Irmgard Toups-Bernhard und Dirk Heimer ein Brötchen verzehrte. Doch seit vor sieben Jahren ein überladener Hänger die Rückfahrt unmöglich gemacht habe, sei der Stand hier fest. Dann seien die Liköre und Met zum Sortiment dazugekommen. „Die werden nach unserem Geschmack gemischt“, verriet er.

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