Saison hat begonnenAuf dem Krewelshof gibt es das passende Bier zum Spargel-Menü

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Danielle (r.) und Bibi Bieger bei der Spargelernte.

Die Chefinnen können es auch selbst: Danielle (r.) und Tochter Bibi Bieger zeigen, wie das weiße Gold des Krewelshofs geerntet wird.

Im Kreis Euskirchen hat die Spargelernte früher als üblich begonnen. Steigen die Temperaturen, steigt auch das Angebot weiter an.

Markus Dzieminski aus Euskirchen freut sich schon auf Sonntag: „Dann gibt's bei uns frischen Spargel – ganz klassisch mit Kartoffeln und Sauce Hollandaise!“ Auf dem Heimweg von der Arbeit in Mechernich hat der Euskirchener einen Abstecher auf den Krewelshof an der B 266 gemacht. „Ich wusste ja nicht, ob es schon welchen gibt. Aber das sieht sehr gut aus“, so sein fachmännisches Urteil beim Blick in die Auslage.

Den allerersten Spargel der Saison hätte Dzieminski aber schon vor rund zwei Wochen in Obergartzem kaufen können. „Wir sind in diesem Jahr etwas früher dran als sonst“, sagt Bibi Bieger, die den Krewelshof mit ihren beiden Geschwistern und den Eltern führt. „Wir haben extra auf ein Dreifachfoliensystem gesetzt, damit es auf jeden Fall zu Ostern Spargel gibt“, sagt Bieger, denn der Spargel hat es gerne warm. Scheint die Sonne, steigt unter den Folien die Temperatur entsprechend an.

Spargelernte ist noch nicht überall im Kreis Euskirchen angelaufen

Auch in anderen Betrieben im Kreis Euskirchen, die Spargel anbauen, hat die Ernte inzwischen begonnen. Etwas dauern wird es hingegen noch auf dem Hof von Christian Servatius in Kleinbüllesheim: „Wegen der Nässe rechnen wir erst in zehn bis 14 Tagen mit der ersten Ernte“.

Die für die kommenden Tage angekündigten steigendenden Temperaturen werden dem „weißen Gold“, wie der Spargel auch gerne genannt wird, aber auch auf dem Krewelshof guttun. „Die Erntemenge ist derzeit noch sehr überschaubar, da müssen unsere Helfer schon etliche Meter machen, um das Körbchen voll zu bekommen“, weiß Bibi Bieger.

Entsprechend hoch sind derzeit auch noch die Preise: 17,90 Euro werden im Hofladen aktuell für das Kilo der besten Qualität aufgerufen. Los geht es aber schon bei unter zehn Euro pro Kilo für die ganz dünnen Spargelstangen. Erfahrungsgemäß sinken die Preise auch noch, wenn das Angebot in den kommenden Wochen weiter ansteigt. Offiziell dauert die Spargelsaison noch bis Johanni (24. Juni).

Ein Drittel der Ernte wird direkt auf dem Krewelshof verzehrt

Auf insgesamt rund 4,5 Hektar zwischen dem Erlebnisbauernhof an der Bundesstraße und der Ortschaft Enzen bauen die Biegers seit etwa 20 Jahren Spargel an. „Wir setzen auf die Sorte Cumulus“, berichtet Bieger bei einem Besuch auf dem Acker: „Sie bringt zwar insgesamt etwas weniger Ertrag, aber ist geschmacklich einfach richtig gut.“

Wer das Edelgemüse nicht selbst in der Küche verarbeiten will, kann sich im Restaurant des gerade einmal anderthalb Kilometer vom Feld entfernten Krewelshofs auch gleich an den Tisch setzen. „Rund ein Drittel unserer gesamten Ernte setzen wir über die eigene Gastronomie ab. Besonders gut kommt immer das Spargel-Büfett an, weil man den Teller beliebig oft nachfüllen kann“, kennt die Jungbäuerin die Vorlieben ihrer hungrigen Gäste.

Neuzugang im Sortiment: Ein Bier mit dezenter Spargelnote

Noch nicht so richtig einschätzen kann Bieger hingegen, wie die Kunden zwei Neuzugänge im Sortiment des Krewelshofs annehmen werden: „Wir haben erstmals ein Erdbeerbier und ein Spargelbier brauen lassen“, so die Unternehmerin, die wie ihre Schwester Kim und ihr Bruder Max ebenfalls in den elterlichen Betrieb eingestiegen ist.

Während das süße Erdbeerbier eine erfrischend-fruchtige Note hat, ist das Spargelbier bedeutend herber. Es wird im Stile eines klassischen Pilseners in einer kleinen Klosterbrauerei in Brandenburg für den Krewelshof gebraut. Neben Wasser, Gerstenmalz und Hopfen gehört auch Spargelsaft zu den Zutaten des Biers, das damit zwar nicht ganz dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 entspricht, für Spargelfreunde jedoch zu einem interessanten Begleiter zum frühlingshaften Spargel-Menü werden könnte.


Nasse Böden behindern Arbeit der Landwirte im Kreis Euskirchen

Die Pflanzen auf dem Acker brauchen natürlich Wasser zum Gedeihen – momentan ist es für viele Arbeiten auf dem Feld jedoch einfach noch zu nass, wie Kreis-Bauernchef Helmut Dahmen bestätigt: „Für die Rübensaat und das Sommergetreide ist es derzeit einfach zu feucht. Auch die Kartoffeln können erst in die Erde, wenn die oberste Bodenschicht etwas abtrocknet.“

Weil es in den vergangenen Tagen aber immer wieder, zum Teil auch ergiebige Regenfälle gegeben hat, dauert es aber noch etwas, bis die Landwirte im Kreis Euskirchen richtig loslegen können. „Wenn es jetzt wie angekündigt wärmer wird, können wir nach drei oder vier trockenen Tagen zum Beispiel mit der Rübensaat beginnen“, freut sich Dahmen.

Nicht geschadet hat das Wetter dem Wintergetreide. „Weil wir speziell in der Börde im Regenschatten der Eifel liegen, hat sich dort keine Staunässe gebildet“, erklärt der oberste Kreisbauer.  

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