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WahlnachleseIn Mechernich setzt Michael Fingel auf Zusammenarbeit mit den Dorfsheriffs

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Hans-Peter Schick (r.) gratuliert Michael Fingel per Handschlag. Daneben stehen einige Personen und applaudieren.

„Haste jut jemacht!“: Amtsinhaber Dr. Hans-Peter Schick (r.) gratuliert Michael Fingel per Handschlag zum Wahlerfolg.

In 14 von 16 Wahlbezirken holten die Mechernicher Christdemokraten das Direktmandat. Die Bürgermeisterwahl war schon früh entschieden.

„In meinen kühnsten Träumen hätte ich nicht mit diesem Ergebnis gerechnet“, bekannte Wahlsieger Michael Fingel (CDU). Dass es ihm gelingen würde, sich direkt im ersten Wahlgang gegen gleich zwei Mitbewerber durchzusetzen, hatten tatsächlich die wenigsten bei Schließung der Wahllokale auf dem Schirm. „Ich brauche jetzt etwas Zeit, um das zu verarbeiten“, so der 40-jährige Kommerner.

Einer der ersten Gratulanten im Mechernicher Ratssaal, wo insgesamt knapp 40 Interessierte die eintreffenden Wahlergebnisse erwarteten, war Amtsinhaber Dr. Hans-Peter Schick. „Haste jut jemacht“, so das kernig-knappe Lob des Bürgermeisters für seinen Nachfolger.

Trend bei Bürgermeisterwahl zeichnete sich schon früh ab

„Die Wahl ist ein Highlight, aber morgen fängt die Arbeit richtig an“, freute sich Fingel auf den neuen Job: „Ich habe während der vergangenen Wochen im Wahlkampf gesehen, was es alles im Stadtgebiet zu tun gibt. Ich freue mich darauf und werde diese Arbeit mit Demut angehen“, gab Fingel zu Protokoll. Er wolle Bürgermeister für alle Bürgerinnen und Bürger von Mechernich sein und eng mit den Ortsbürgermeistern zusammenarbeiten.

Das relativ deutliche Ergebnis der Bürgermeisterwahl – Fingel lag am Ende mit 57 Prozent der Stimmen vor Dr. Peter Schweikert-Wehner (SPD, 30,3 Prozent) und Oliver Totter (FDP, 12,6 Prozent) – hatte sich am Wahlabend schon früh abgezeichnet: In allen Stimmbezirken lag der CDU-Kandidat aus Kommern deutlich über der 50-Prozent-Marke. Nur in Schaven lagen Fingel und der SPD-Bewerber mit nur zwei Stimmen Differenz nahezu gleichauf.

AfD verzeichnet auch in Mechernich großen Stimmenzuwachs

Entsprechend enttäuscht zeigte sich Schweikert-Wehner am Tag nach der Wahl: „Klar hätte ich mir gewünscht, in die Stichwahl zu kommen, aber insgesamt war es ein solides Ergebnis. Und als SPD haben wir sogar noch etwas dazugewonnen“, so der Sozialdemokrat. Die SPD ist zweitstärkste Fraktion im neuen Rat. Im Wahlbezirk 13 (Antweiler, Wachendorf, Weiler a.B.) konnte Horst Sielaff für die Partei sogar das Direktmandat holen. Das gelang in den übrigen Wahlbezirken sonst nur den CDU-Kandidaten – mit nur einer weiteren Ausnahme: Im Wahlbezirk 11 (Satzvey, Lessenich, Rißdorf) ging das Direktmandat an Frank Chelmowski von der UWV.

UWV-Spitzenkandidat Dr. Manfred Rechs hatte mit dem Erfolg des Satzveyer Ortsbürgermeisters gerechnet: „Und auch sonst sind wir sehr zufrieden mit dem Wahlergebnis.“ Im Vergleich zur Kommunalwahl 2020 legte die UWV bei der Ratswahl um 286 Stimmen zu und kam in der Summe auf 1981 Stimmen – exakt die gleiche Stimmenanzahl wie die AfD, die mit einem Plus von neun Prozentpunkten gegenüber 2020 den größten Zuwachs in der Wählergunst verzeichnen konnte. In den neuen Rat wird die AfD mit insgesamt fünf Sitzen einziehen.

Einen Sitz büßten die Grünen bei der Ratswahl ein. Unklar ist, ob dafür der allgemeine Trend oder die parteiinternen Streitereien verantwortlich sind.


Die Ratsmitglieder

CDU (14): Josef Hoß, Julia Lehner, Uwe Höger, Margret Eich, Peter Kronenberg, Willi Gerstenmeier, Michael Averbeck, Berthold Suermann, Carsten Vogel, Björn Wassong, Tobias Heidemann, Nicole Reipen, Thomas Metzen, Günter Schmitz.

SPD (7): Horst Sielaff, Dr. Peter Schweikert-Wehner, Ute Wagener, Bertram Wassong, Egbert Kramp, Daniel Decker, Thomas Tampier.

Grüne (3): Nathalie Konias, Robert Krug, Ingrid Volkmer.

FDP (1): Oliver Totter.

UWV (5): Frank Chelmowski, Dr. Manfred Rechs, Heinrich Schmitz, Karl-Heinz Seeliger, Günter Nießen.

AfD (5): Heinrich Fürkötter, Frank Sülzner, Ioana-Ileana Sülzner, Jürgen Faust, Tino Hoffmann.

Linke (1): Zizik Sahbaz.