IntegrationDiesmal spielten Geflüchtete und Einheimische in Marmagen gemeinsam Schach

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An zwei Schachtischen sitzen sich die Spieler gegenüber. Eine Gruppe Menschen steht um sie herum und schaut ihnen zu.

An dem Schachturnier nahmen Einheimische und Bewohner der Notunterkunft teil.

Mit verschiedenen Aktionen werden die Menschen in Marmagen zusammengebracht, um gegenseitige Vorbehalte abzubauen.

„Schach und Matt“ hieß es in der Turnhalle in Marmagen. Beim ersten offenen Schachturnier im Ort trafen sich Einheimische und Bewohner der Flüchtlingsunterkunft an den Brettern. Damit gelang es dem Organisationskreis aus Ehrenamtlern und dem Umfeldmanagement nach einer Fahrradtour, einem Musikabend und anderen Aktivitäten ein weiteres Mal, die Menschen in Marmagen zusammenzubringen, um gegenseitige Vorbehalte abzubauen.

Schach sei ein „königlich Spiel“, das wahrhaft für einen König erfunden worden sei, so dichtete einst Johann Wolfgang von Goethe. Doch nicht nur gekrönte Häupter sind dem uralten Strategiespiel verfallen, sondern viele junge und alte Menschen weltweit. Auch in Marmagen ist Schach beliebt, nicht nur bei den Sportfreunden 69 Marmagen-Nettersheim, die eine eigene Schachabteilung haben, sondern auch in der Notunterkunft des Landes NRW für Flüchtlinge, die in der ehemaligen Eifelhöhen-Klinik angesiedelt ist.

27 Spieler waren in Marmagen dabei, Ilja Stahl gewann das Turnier

„Wir haben gesehen, dass die Bewohner der Einrichtung oft Schach spielen“, sagte Nazmi Rrahmani vom DRK-Umfeldmanagement. So lag es für den Organisationskreis nahe, die Begeisterung der Menschen für ein gemeinsames Schachturnier auszunutzen und sie an den Brettern zusammenkommen zu lassen.

27 Spieler nahmen an dem Turnier teil, berichtete Manfred Poth, Vorsitzender des Vereinskartells. „Was uns besonders gefreut hat, war, dass ungefähr die Hälfte Einwohner aus Marmagen und die andere Hälfte Flüchtlinge waren“, so Poth. Es seien auch viele Zuschauer dabei gewesen.

An den Tischen wurde Blitzschach über acht Minuten gespielt

Von 7 bis 90 Jahre reichte das Altersspektrum der Spieler. Gespielt wurde Blitzschach, in der Vorrunde über acht Minuten, in der Endrunde über fünf Minuten. Auch zwei Migranten gelang es, mit ihren spielerischen Fähigkeiten in die Endrunde zu gelangen.

Als das Geschehen immer weiter in Richtung Finale ging, scharten sich die Kiebitze mit aufmerksamen und kritischen Gesichtern um die letzten verbliebenen Spieler. Ausgelobt waren Gutscheine für den Rewe in Nettersheim und das Café Milz in Marmagen.

Das Turnier gewann schließlich Ilja Stahl, der im Finale gegen den im Marmagen lebenden Ukrainer Danylo Dmitiuk antrat. Dritter wurde Siegfried Reifferscheid. Er hatte in der Partie gegen Moayad Alhawwas die Nase vorn. Den fünften Platz belegten gemeinsam Rolf Schroers, Ibrahim Collins, Murat Baltic und Alexander Werker.

Nach dem Abschluss des Wettbewerbs wurden die Schachbretter noch einmal besetzt. Denn in einem Simultanturnier konnten sich die Teilnehmer und Zuschauer gegen den Aachener FIDE-Schachmeister Fatih Baltic messen. 16 Spieler nahmen die Herausforderung an.

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