TollitätenempfangPrinz Norbert gab sich im Nettersheimer Dorfsaal die Ehre

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Mit eigener Kapelle gingen die Engelgauer Karnevalisten auf die Bühne. Der Saal ist proppenvoll.

Mit eigener Kapelle gingen die Engelgauer Karnevalisten auf die Bühne.

Beim Tollitätenempfang von Bürgermeister Norbert Crump traten alle fünf Nettersheimer Gesellschaften an. Nur die Jeckenrufe verwirrten.

Willkommen im Land des fünffachen Jeckenrufs! „Aufgepasst“, heißt es, wenn von der Bühne des Nettersheimer Dorfsaales dazu aufgefordert wird, auf die Vereine aus der Gemeinde Nettersheim auszurufen. Denn wer hier meint, mit schnack „Alaaf“ auszukommen, wird schnell aus der Kurve fliegen und demonstrieren, dass er vom Nettersheimer Karneval nicht viel Ahnung hat.

Zwar pflegen die Marmagener Löstig Jonge und die Klevbotze aus Zingsheim ordentlich das kölsche „Alaaf“, doch mittendrin versteckt sich das „Helau“ des Karnevalvereins Rot-Weiß Engelgau, um sich mit dem „Wau Wau“ der Nettersheimer Löstige Höndche zu verbrüdern und letztendlich mit dem Ruf der jecken Ehrengarde Grün-Weiß Tondorf, „Alaaf Alaaf de Hals eraaf“, zu triumphieren.

Ein kleiner Moment des Nachdenkens: Wer ist als Nächstes dran?

So blitzt auch auf den Gesichtern eines jeden, der in Nettersheim zum Jeckenruf auffordert, immer wieder ein kurzer Moment des Nachdenkens auf, welche Ortschaft als nächste erwähnt werden muss. Doch alle brachten sie diese Herausforderung unfallfrei über die Prinzenempfangsbühne.

Zwei Vereine konnten in diesem Jahr mit ihren Tollitäten zum Prinzenempfang kommen. Zum einen die Neddescheme Höndche mit ihrem Prinz Knibbi I. und dem Kinderprinz Nico I., zum anderen die Zengsemer Klevbotze, die mit ihrer Prinzessin Mirca I. gekommen waren. Als Drittprinz gesellte sich Bürgermeister Norbert Crump dazu, dessen goldglitzernder Prinzenfrack im Verlauf des vergangenen Jahres doch eingetroffen war, sodass er in diesem Jahr nicht mehr als Gummibaum gehen musste. „Ich wollte schon immer mal als Prinz gehen“, gestand er bei der Begrüßung.

Rot-Weiß Engelgau kam wieder leicht verspätet in Nettersheim an

Wie im vergangenen Jahr traf der Karnevalsverein Rot-Weiß Engelgau etwas verspätet im Nettersheimer Dorfsaal ein. „Der Weg ist so weit“, frotzelte Alexander Mauel, der gemeinsam mit Lea Blindert die Veranstaltung moderierte. Vielleicht nicht weit, aber gepflastert mit allerlei Haltestellen, wie sich bei der Ankunft der Engelgauer herausstellte. Denn vor dem Prinzenempfang hatten die Karnevalisten, die begleitet wurden von einer Abordnung der Engelgauer Musikanten, bereits einen Stopp im Kindergarten und in der Grundschule eingelegt und dort mit den Kindern gefeiert.

Einen Spontanauftritt legten Marc-Andre Virnich und Raphael Schruff aus dem Elferrat des Nettersheimer Prinzen Knibbi hin. Dekoriert mit Mariechen-Dreispitz, legten sie einen durchaus ansehnlichen Synchrontanz auf das Parkett. Nicht zum ersten Mal, wie Schruff berichtete.

Marc-Andre Virnich und Raphael Schruff sind Reserve-Mariechen

Denn da die etatmäßigen Begleitmariechen des Nettersheimer Prinzen, Hanna Werres und Sophia Michels, im zweiten Teil der Nettersheimer Karnevalssitzung wegen ihres Einsatzes bei den Tanzgarden kaum noch auf der Bühne waren, hatten sie, sozusagen als Mariechen der Reserve, deren Rolle übernommen. Zur zweiten Sitzung der Höndche sei dann die Idee entstanden, das auch mit einem Tanz zu krönen. Eine Aufforderung, der die beiden staatsen Kerle gerne nachkamen. Ebenso der spontanen Wiederholung beim Prinzentreffen.

Mit dem Bürgermeister und ihren Ehemaligen sangen die in diesem Jahr personell verstärkten „Rathausschwalben“, der Chor der Gemeindemitarbeiter. Auch zeigten das Hofballett Marmagen und die Roten Funken Marmagen ihren diesjährigen Sessionstanz. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der „K'pelle unterwegs“ unter der Leitung von Pascal Mauel.

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