Jeck em SunneschingSo schön war der Gemeindezug in Marmagen

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Was ein jeckes Vergnügen: Prinz Willibert I. von Marmagen ließ die Kamelle fliegen.

Was ein jeckes Vergnügen: Prinz Willibert I. von Marmagen ließ die Kamelle fliegen.

Jecke em Sunnesching: In Marmagen hatten Teilnehmer und Besucher jede Menge Freude am Gemeindezug.

Da blieb auch Zugleiter Florian Milz die Spucke weg. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, staunte er über die Massen an Menschen, die den Weg des Gemeindezochs säumten. In mehreren Reihen hintereinander standen die Leute bei schönstem Sonnenschein und fast   frühlingshaften Temperaturen in den Marmagener Straßen, riefen nach Kamelle und feierten   den Straßenkarneval.

21 Gruppen und Wagen hatten sich für den Zug angemeldet, der eigentlich gar nicht in Marmagen stattfinden sollte. Doch da noch nicht alle Folgen der Flut beseitigt sind, sei die Entscheidung gefallen, den Zug in ddort stattfinden zu lassen, so Marina Knoll, Vorsitzende der KG Löstig Jonge. „Alle Vereine haben gesagt: ‚Wir gehen nach Marmagen‘“, sagte sie. Und nicht nur die Marmagener legten sich ins Zeug und bauten Wagen, entwarfen Kostüme. Auch aus den anderen Orten   hatten sich viele Gruppen angemeldet.

Spontane Wagenengel sprangen in Marmagen ein

Mit unerwarteten Problemen sah sich Zugleiter Milz beim Wagen seiner eigenen KG konfrontiert. Die Wagenengel hatten die überraschendste Form aller Absagen gewählt und waren kurzerhand nicht erschienen. Das roch nach Eifeler Lösung: Kurzerhand wurden die unverzichtbaren Menschen, die Wagen und Zuschauer voneinander fernhalten, aus dem Publikum akquiriert. Wie Anton Schiller, der unschuldig auf dem Eiffelplatz in der Sonne saß und nichts   ahnte. Kurzentschlossen erklärte er sich bereit, bekam eine Warnweste übergestreift, und schon ging es los. „So etwas habe ich noch nie gemacht“, sagte er. Auch wenn er in Marmagen lebe, stamme er eigentlich aus Bayern. Fasching sei für ihn immer etwas Besonderes gewesen, aber Karneval sei bisher an ihm vorbeigegangen. Das sollte sich nun ändern.

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Ein Genuss war der Zoch allein lautstärkentechnisch. Denn in Marmagen war tatsächlich kein Geräuschschutz für empfindliche Ohren notwendig. „Wir achten darauf, dass es nicht zu laut wird, auch wenn jeder Wagen eine Anlage dabei hat, denn wir wollen keine Konkurrenz zu den Musikvereinen“, betonte Milz. Allein sechs Kapellen sorgten im Zoch für Live-Musik.

In silberglänzenden Kostümen strahlte eine Gruppe aus Marmagen, die sich als Aliens verkleidet hatte. Der Schützenverein Marmagen ging, in Anlehnung an den Zustand seines Schützenhauses, als Baustelle, während sich eine Gruppe aus Nettersheim als lokale Variante der Neandertaler, also als „Manneberger“, verkleidet hatte.

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