Bei Waldbränden wollen sich die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien und die Stadt Schleiden künftig unterstützen. Auch Übungen sind geplant.
Über Grenzen hinwegFeuerwehren in Büllingen und Schleiden wollen enger zusammenarbeiten

Bei einem Brand im Hohen Venn 2023 arbeiteten Feuerwehrleute aus Schleiden, Belgien und dem Kreis Aachen zusammen.
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Wenn es um die Brandbekämpfung geht, will die Stadt Schleiden die Zusammenarbeit künftig auch über die Staatsgrenze hinweg intensivieren. Zu dem Zweck soll ein Vertrag mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien abgeschlossen werden, der in solchen Katastrophenfällen eine gegenseitige grenzüberschreitende Unterstützung vorsieht. Die Vereinbarung steht auf der Tagesordnung des Stadtrats, der am Donnerstag, 28 August, ab 18 Uhr im Rathaus tagt.
Ein erstes Projekttreffen mit Vertretern der Hilfeleistungszone der Deutschsprachigen Gemeinschaft und Wolfgang Fuchs, dem Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schleiden, hatte im April stattgefunden. Dabei wurde deutlich, dass die Leitungen der Feuerwehren in Büllingen und Schleiden eine engere Zusammenarbeit anstreben, um sich vor allem bei Waldbränden im Grenzgebiet gegenseitige Hilfe zu leisten. Unterstützt werden soll in den Fällen, in denen der Einsatz durch eigene Kräfte nicht mehr sichergestellt werden kann.
Auch in der Vergangenheit gab es bereits gemeinsame Einsätze
„Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgien arbeitet in dem Bereich bereits mit anderen Nachbarkommunen wie den Gemeinden Hellenthal und Roetgen, der Stadt Monschau sowie der Verbandsgemeinde Prüm zusammen“, erklärte Fuchs. Zum Gebiet für die gegenseitigen Hilfeleistungen gehören Büllingen, Bütgenbach, St. Vith und Schleiden. Anfragen für Unterstützung sind laut Vertrag bei Unfällen mit Gefahrgütern oder Verletzten sowie bei Bränden und Wasserunfällen möglich.
„Wir haben auch schon in der Vergangenheit immer mal wieder über die Grenze hinweg zusammengearbeitet“, sagte Fuchs. Ein Beispiel war 2022 ein Waldbrand in der Nähe von Rocherath, zu dem die Schleidener Feuerwehr ausgerückt war. Der Brandort lag zwar auf belgischem Gebiet, die Schleidener Wehr war aber zuerst alarmiert worden. 2023 halfen Feuerwehrleute aus Schleiden, einen Brand im Hohen Venn zu bekämpfen.
Schleiden plant gemeinsame Übungen mit den belgischen Kollegen
In Büllingen habe es jüngst einen Wechsel in der Feuerwehrführung gegeben, und der neue Leiter habe die stärkere Zusammenarbeit forciert. „In Zukunft sind auch gemeinsame Übungen mit den belgischen Kollegen geplant“, berichtet der Wehrleiter.
Die Feuerwehren von Büllingen und Schleiden verfügen nach Angaben von Fuchs über verschiedene Einsatzmittel, die sich gut ergänzen: „Wir haben seit kurzem ein Rettungsboot. In Belgien ist an jedem Standort ein Tanklöschfahrzeug mit mindestens 10.000 Litern Wasser für die Waldbrandbekämpfung stationiert.“
Schleiden hatte jüngst auch mit Blick auf mögliche Waldbrände und Problemen bei der Löschwasserversorgung in mehreren Orten im Stadtgebiet einen gebrauchten Tankwagen angeschafft und will noch einen weiteren kaufen.