Neubaugebiet HausweilerWünsche und Sorgen der Bürger rund um den Quartiersplatz

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Anhand eines Modells aus Ziegelsteinen und eines Bebauungsplanentwurfes konnten sich die Besucher der Bürgerbefragung ein erstes Bild des Neubaugebietes machen.

Anhand eines Modells aus Ziegelsteinen und eines Bebauungsplanentwurfes konnten sich die Besucher der Bürgerbefragung ein erstes Bild des Neubaugebietes machen.

Weilerswist-Hausweiler – „Heute sind wirklich alle Ideen nicht nur erlaubt, sondern erwünscht“, erklärte Anja Mocker vom Büro „stadt.menschen.berlin“ den Besuchern. Mit der Gemeinde Weilerswist und der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) rief sie am Samstag die Bürgerinnen und Bürger der umliegenden Wohngebiete dazu auf, ihre Vorschläge zur Gestaltung des neuen Quartiersplatzes inmitten des künftigen Neubaugebietes Hausweiler vorzustellen.

Das Neubaugebiet

Das in Hausweiler gelegene Neubaugebiet ist rund 5,6 Hektar groß – das entspricht etwa elf Fußballfeldern. Zwischen der Prümer Straße und dem Schneppenheimer Weg sollen neben dem 40 mal 40 Meter großen Quartiersplatz sowohl Einfamilienhäuser als auch dreigeschossige zwischen 13 und 14 Meter hohe Wohnkomplexe entstehen.

Die Erschließung und anschließende Vermarktung der Wohnflächen in Hausweiler sind für die zweite Jahreshälfte 2021 geplant. (arn)

Auf einer Fläche von rund 5,6 Hektar entsteht in Hausweiler ein Neubaugebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Während die Aufteilung der Gebäude anhand eines ausgestellten Bebauungsplanentwurfes vor Ort grob nachvollzogen werden konnte, sollte die Bürgerbefragung das Herzstück zum Thema haben. 40 mal 40 Meter soll der neue Quartiersplatz messen und schon bald ein Treffpunkt für Interessierte sein. „Wir haben schon im Vorfeld online und bei einem Workshop mit Kindern und Jugendlichen Ideen gesammelt. Dies wollen wir heute mit den Erwachsenen fortsetzen“, sagte Anja Mocker.

Nicht für alle Ideen genug Platz

Um sich ein Bild der Größenverhältnisse machen zu können, hatten die Verantwortlichen nahe des Feuerwehrgerätehauses mit Absperrband die Fläche des Quartiersplatzes abgesteckt. Im Hinblick auf die bereits gesammelten kreativen Ideen wurde schnell deutlich, dass nicht für alles ausreichend Platz sein wird. Allein die Vorschläge für einen Bolz- und Basketballplatz würden schon einen Großteil der Fläche beanspruchen.

Auf farbigen Fähnchen wurden die Ideen notiert.

Auf farbigen Fähnchen wurden die Ideen notiert.

Auf farbigen Papierfähnchen hielten die Anwesenden ihre Wünsche fest und bewiesen, dass sie sich bereits viele Gedanken gemacht hatten. Neben sportlichen Aktivitäten wurde auch der Wunsch nach einem Treffpunkt für alle Generationen deutlich. So sollen etwa von schattenspendenden Obstbäumen umgebene Sitzbänke zu Austausch und Tratsch genutzt werden können. „Während die Kinder sich auf dem Bolzplatz austoben, könnten die Väter am Spielfeldrand soziale Kontakte knüpfen“, erläuterte Siegfried Schellenberg seine Vorstellungen. „Der Platz könnte auch Gelegenheit zu vielen Festen bieten, denn in der Dorfgemeinschaft muss mehr gemeinsam gefeiert werden“, fügte Ehefrau Gerda Schellenberg hinzu.

Treffpunkt für Jungendliche kann zu Interessenkonflikten führen

Neben Ideen brachten die Anwohner am Samstag auch ihre Sorgen zur Sprache. „Die Idee, die Bürger an der Planung des Quartiersplatzes teilhaben zu lassen, ist erst einmal großartig. Dies bereits zu diesem Zeitpunkt zu machen, halte ich allerdings für verfrüht, da sich die ganzen potenziellen Käufer der Immobilien heute noch gar nicht selbst äußern können“, betonte Heinz Koch. Diese stehen noch nicht fest. Er selbst habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass ein Treffpunkt für Jugendliche inmitten eines Wohngebietes zu Interessenkonflikten führen kann. „Ob das Problem von lauter Musik bis spät in die Nacht am ehesten durch eine Regelung gelöst werden kann, nach der um 20 Uhr der Platz gesperrt wird, kann ich nicht sicher sagen. Es wäre jedoch wichtig, künftige Anwohner im Vorfeld zu informieren.“

Sohn Florian Koch, der als einer der wenigen Anwesenden tatsächlich überlegt, in das Neubaugebiet zu ziehen, teilte diese Ansicht. „Das Prinzip, Neubürgern und Alteingesessenen die Möglichkeit zum Austausch zu bieten, ist nicht schlecht. Ich selbst würde mir aber lieber ein Häuschen am Rande des Neubaugebietes suchen, um dem gröbsten Lärm zu entgehen.“

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Einen weiteren Aspekt brachte Ortsbürgermeister Bert Henn zur Sprache. „Ein solcher Platz sollte auch die Historie des Ortes wiedergeben. Dies könnte durch eine Schautafel mit alten Fotografien geschehen, die das Ortsbild aus einer Zeit widerspiegeln, als hier noch jedes zweite Haus ein kleiner Bauernhof war.“ Doch auch er betonte, dass für diesen Prozess nicht nur die aktuellen, sondern auch die künftigen Anwohner einbezogen werden sollten.

Rund zwei Stunden wurde am Samstag über Wünsche, Umsetzbarkeit und Bedenken diskutiert. Die Ergebnisse werden am Mittwoch, 23. Juni, zwischen 18 Uhr und 20 Uhr, am Feuerwehrgerätehaus in Hausweiler vorgestellt.

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