Zur 800-jährigen Geschichte des Swister Turms hat der Heimatverein Weilerswist ein Buch veröffentlicht.
Jubiläum29 Vereine feiern am Swister Turm in Weilerswist ein Familienfest
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Veranstalter Gerd Burghof (M.) begrüßte auch die Autoren Peter Kraut (l.) und Wolfgang Petersson am Swister Turm.
Copyright: Cedric Arndt
Ob bei Schulausflügen, Familienfesten oder Großveranstaltungen der ganzen Gemeinde: der Swister Turm in Weilerswist ist Jahr für Jahr beliebter Austragungsort zahlreicher Feierlichkeiten. Dieses Jahr sind sogar noch weit mehr Augen auf das historische Bauwerk gerichtet. Vor genau 800 Jahren hatte der damalige Papst Honorius III. in einer Urkunde die Besitztümer der Kirche St. Gereon und in diesem Zusammenhang auch die Ortschaft Swist erstmals urkundlich erwähnt. Dieses Jubiläum wollten die Mitglieder des Vereins „Swister Turm“ am Pfingstsonntag ausgiebig feiern.
„Das gute Stück hat nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel, 800 Jahre sind wirklich etwas Besonderes“, staunte der Vereinsvorsitzende Gerd Burghof. Schon im Jahr 1223 habe das einzige Überbleibsel der kleinen, aber lebhaften Siedlung als Kirchturm eine wichtige Rolle für die Anwohner gespielt, und bis heute habe sich daran nichts geändert.
Corona-konformes Picknick im Lockdown am Swister Turm
„Die Bedeutung des Turms verdeutliche ich immer gerne mit einem Beispiel aus dem Lockdown im April 2020“, so Burghof: „Ich wollte eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten aus unserem Geräteschuppen holen, da fielen mir die zahlreichen Picknickdecken auf dem Gelände auf.“ Den Abstand zwischen den Sitzplätzen wahrend, hatten sich dutzende Familien unabhängig voneinander zu einem Ausflug auf der Wiese versammelt: „Es gab keinen Aufruf oder ähnliches. Alle wollten raus und haben sich den Turm als Ziel für ihre Spaziergänge ausgewählt.“
Am Sonntag waren Hunderte Besucher der Einladung des Vereins gefolgt. Sie ließen sich von aktuellen, aber auch von historischen Attraktionen begeistern. Im Auftrag der Vereinsmitglieder hatten nämlich die Autoren Peter Kraut und Wolfgang Petersson vom Geschichts- und Heimatverein Weilerswist ein Buch über die bewegte Vergangenheit des 800 Jahre alten Bauwerks veröffentlicht.
Neues Buch des Heimatvereins Weilerswist über die Geschichte
„Seit mehr als 20 Jahren trage ich nun schon Informationen über die Geschichte der Region zusammen“, berichtete Peter Kraut: „Der größte Augenblick bei unseren Recherchen zu diesem neuen Projekt war die Urkunde, die wir im Erzbistum Köln fanden und die endlich belegen konnte, dass der Turm bereits vor 800 Jahren hier stand.“
Auch über die Siedlung, deren Grenzen heute zu großen Teilen wieder von Wäldern bedeckt sind, wussten die Autoren viel zu berichten. „Wir haben Aufzeichnungen über die alte Kirche, die Dorfkneipe und viele weitere Gebäude finden können und in unserem Buch veröffentlicht“, erklärte Wolfgang Petersson. Sogar eine kleine Badeanstalt sei im Laufe der Zeit Teil der Siedlung gewesen.
Den Besuchern wurde ein buntes Familienfest geboten. Im Plausch mit den Hobbyhistorikern oder beim Wettschießen auf eine Torwand genossen sie die Live-Musik auf der kleinen Bühne. „An der Jubiläumsfeier sind insgesamt 29 Weilerswister Ortsvereine beteiligt“, freute sich Gerd Burghof. Auch die in großer Zahl vertretende jüngere Generation stimmte den Vereinsvorsitzenden froh.