JeckIn Zülpich halten die Jecken zusammen – Tolle Sitzung der Hovener Jungkarnevalisten

Lesezeit 2 Minuten
Die Blauen Funken bei ihrem Auftritt: Eine große Anzahl von uniformierten Männern steht Rücken an Rücken auf der Bühne beim Stippefötche.

Was heißt hier ungeordnet: Die Blauen Funken beim Stippeföttche-Tanz.

Knapp 600 Besucher füllten das Zülpicher Forum bei der Kostümsitzung der Hovener Jungkarnevalisten. Lob für die Stimmung kam vom Profi.

Die Hovener Jungkarnevalisten sind die jüngste und „nur“ drittgrößte der vier Karnevalsgesellschaften der Römerstadt. Bei 130 HJK-Aktiven sagt das viel aus über die ungebrochen große Bedeutung des organisierten Karnevals für das gesellschaftliche Leben.

Ob Blaue Funken, die sich bei der Zahl der Aktiven immer mal wieder mit der Prinzengarde beim Spitzenplatz abwechseln, die Jungkarnevalisten oder die älteste Gesellschaft, die Zölleche Öllege von 1879: Jede der vier hat eines der alten Stadttore als Vereinslokal. Zuletzt haben die Jungkarnevalisten das Weiertor oder St.-Martin-Tor, wie es bei vielen Zülpichern heißt, erhalten.

Fast 600 Besucher im Forum – das schafft auch nicht jeder.
Oliver Hohn, HJK-Geschäftsführer

Deren Stellenwert zeigte sich wieder beim Zuspruch für die HJK-Kostümsitzung: „Fast 600 Besucher im Forum – das schafft auch nicht jeder“, so ein zufriedener HJK-Geschäftsführer Oliver Hohn mit Blick auf die rappelvollen Tischreihen und die ausgelassene Stimmung.

Sitzungspräsident Gerd Wallraff und sein Team hatten ein sehenswertes Programm zusammengestellt, das rund vier Stunden dauerte. Und weil man in Zülpich im Prinzip eine große Karnevalsfamilie ist, hatten die Jungkarnevalisten Prinz Ralf I., der von den Blauen Funken kommt, als Schirmherrn des bunten Trubels verpflichtet.

Auch Kölsch Hänneschen der Willi-Ostermann-Gesellschaft am Start

Ralf I. konnte sich freuen: Seine Blauen Funken hatten mit deutlich mehr als 100 Aktiven einen geradezu triumphalen Einzug gefeiert – samt Mariechen Louisa Troescher, über Kopf gehoben von ihrem Tanzoffizier Niko Papakostas.

Nach dem Mariechentanz konnte man das Nicht-Rheinländer verwirrt zurücklassende, hierzulande aber vom Publikum bejubelte „Wibbeln“ des Stippeföttche-Tanzes der Garde bestaunen. Kostümierte Männer, Hinterteile aneinanderreibend, eine Art Gewehr mit einem Schrubberkopf im Lauf in der Hand? In Ostfriesland ist das eher untypisch – aber dafür werden da eben Schlickschlittenrennen ausgetragen.

Bei solchen Showeinlagen der Zülpicher mussten die zugebuchten Gäste schon einiges an Qualität bieten, um zu überzeugen. Die Tanzgruppe „Kölsch Hänneschen“ der Willi-Ostermann-Gesellschaft ist in ihren an historischen Vorbildern der Gründerzeit orientierten Kostümen solch eine Garantie.

Zülpich: Hovener Jungkarnevalisten begeisterten mit ihrer Sitzung

Auch die Kölner Ratsbläser, eines der Trompetenkorps aus dem Karnevalsepizentrum, und die Rezag-Husaren aus der Domstadt boten eine solide Leistung. Für weitere kölsche Musik sorgten Kempes Finest und Tacheles aus Köln.

Auch in Zülpich darf das jecke Zwiegespräch auf der Bühne nicht fehlen: Willi und Ernst alias Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum aus Koblenz sind bewährte Kräfte. Dave Davis, Komiker und Kabarettist, hat seine Fans als „Sanitärfachkraft Motombo“. Von ihm kam nach dem Auftritt ein großes Kompliment ans Publikum: „Weil die Stimmung hier immer so ist, mache ich mir um den Karneval in Zülpich keine Sorgen.“

Rundschau abonnieren