ÄrgerLokalpolitiker fühlen sich bei Gestaltung der Severinstraße übergangen

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Hingucker: Am nördlichen Ende der Severinstraße soll demnächst eine schmale Stahl-Stele aufgestellt werden.

Hingucker: Am nördlichen Ende der Severinstraße soll demnächst eine schmale Stahl-Stele aufgestellt werden.

  • Gegen die Aufwertung von Vierteln hat niemand etwas – eigentlich.
  • Im Fall der Severinstraße ärgern sich Lokalpolitiker darüber, übergangen zu werden.

Köln – Im Frühjahr soll die Severinstraße optisch deutlich aufgewertet werden. Weitere zehn große Baumkübel sollen aufgestellt werden, außerdem 13 Bänke – alle Neuerungen orientieren sich streng am Gestaltungshandbuch der Verwaltung. Am nördlichen Ende der Einkaufsstraße soll eine Stele aus Stahl montiert werden, die am oberen Ende den Umriss der Severinstorburg zeigt. Eigentlich eine gute Sache, doch die Bezirkspolitiker sind mächtig sauer, denn sie fühlen sich übergangen.

Seit einem Ratsbeschluss 2017 fühlt sich die Immobilien- und Standortgemeinschaft Severinstraße (ISG) zuständig für die Verschönerung der Straße. Regelmäßig werden Gespräche mit Ordnungsamt und Stadtplanungsamt geführt. „Wir sind mehrfach übergangen worden, die ISG muss die Wege einhalten und die üblichen Wege einhalten“, monierte Günter Leitner (CDU). Denn die Gestaltung von Veedelsstraßen gehört normalerweise zum Kerngeschäft der Bezirksvertretungen.

„Niemandem auf die Füße treten“

Den Ärger kann Dr. Thorsten Fröhlich, Vorstand der ISG, nicht nachvollziehen, denn laut Ratsbeschluss soll sich die Gemeinschaft um die Gestaltung der Straße kümmern – das Geld hierfür stammt aus Abgaben der Immobilieneigentümer in der Straße. „Wir wollen niemandem auf die Füße treten. Unsere Pläne haben wir auch den Fraktionsvorsitzenden der Parteien vorgestellt“, berichtet Fröhlich. Für die Installation der Sitzbänke, die auf den Pollern befestigt werden sollen, liege bereits die Genehmigung der Stadt vor.

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Bezirksbürgermeister Andreas Hupke will nun eine „Akteurskonferenz“ einberufen, zu der auch die Politiker gehören. Er sieht die Verwaltung in der Pflicht, zwischen Politik und ISG zu vermitteln. In der Sitzung der Bezirksvertretung räumte Dr. Marc Höhmann vom Amt für Stadtentwicklung „Abstimmungsprobleme“ ein. Es sei gut, „die Eigentümer in die Pflicht zu nehmen, aber gleichzeitig die Politik nicht zu übergehen“, formulierte er die Zielsetzung.

Platten mit Bluetooth-Sendern

Eher versöhnlich zeigte sich Dr. Regina Börschel (SPD). „Wir müssen Zuständigkeiten ausloten und schauen, wie wir die Dinge gut auf die Schiene setzen können“, meinte die Fraktionsvorsitzende. Zur Aufwertung der Straße sind 13 Projekte geplant, alle Vorhaben sind bereits veröffentlicht worden und sollen binnen drei Jahren umgesetzt werden. Für diesen Zeitraum stehen der ISG rund 300.000 Euro zur Verfügung.

Bereits im Mai waren 25 Bronze-Platten auf dem Gehweg verlegt worden, die sich der Historie des Severinsviertels widmen. Alle Platten sind mit Bluetooth-Sendern ausgestattet – per App lassen sich Informationen abrufen. Auch eine einheitliche Beflaggung der Straße gibt es bereits.

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