Gefahren oft nicht erkennbarRettungskräfte warnen erneut vor dem Baden im Rhein

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Rettungskräfte suchen nach einem vermissten Schwimmer im Rhein bei Rodenkirchen.

  • Nach dem Tod einer 27-Jährigen warnen Stadt und Rettungskräfte wieder eindringlich vor dem Baden im Rhein.
  • An rund 50 Standorten entlang der Rheinufer sind Warnschilder aufgestellt, die, inklusive Notruf-Hinweis, auf die Gefahren des Flusses aufmerksam machen.
  • Aber nicht nur die Abkühlung im Rhein birgt Gefahren. Auch das Schwimmen in den beliebten Badeseen in Köln und Umgebung ist nicht ungefährlich.

Köln – Nach dem tragischen Tod einer 27 Jahre alten Frau im Rhein sind neue Details bekannt geworden: Bei dem Opfer handelt es sich um eine gebürtige Vietnamesin, die noch nicht lange in Köln lebte. Vor ihrem Tod wohnte die Frau in der Südstadt. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen die Umstände des tödlichen Badeunfalls aufklären. Vermutlich wird es eine Obduktion des Leichnams geben. Ob die 27-Jährige schwimmen konnte, war am Montag noch unklar. Die Vietnamesin stand bis zur Hüfte an einer Buhne im Wasser, als sie in den Rhein gezogen wurde.

Die Stadt und die Rettungskräfte warnen regelmäßig vor dem Baden im Rhein. An rund 50 Standorten entlang der Rheinufer sind daher Warnschilder aufgestellt, die, inklusive Notruf-Hinweis, auf die Gefahren des Flusses aufmerksam machen. Der stellvertretende Sprecher der Berufsfeuerwehr Köln, Ulrich Laschet, erläutert die Hauptgefahren beim Baden im Rhein: „Bei einem so großen Fluss wie dem Rhein sind die lebensgefährlichen Strömungen von außen nicht zu erkennen.“ Insbesondere an den künstlich eingebauten Strömungsbrechern (Buhnen) in den Uferbereichen entstünden starke Verwirbelungen, die auch gute Schwimmer nach unten in die Tiefe ziehen können.

Zudem erzeugen vorbeifahrende Schiffe starke Sogströmungen, die unvorsichtige Badende rheinabwärts mitreißen können, so Laschet weiter. Außerdem sollten Helfer auch nicht hinterherspringen und sich selbst gefährden, sondern vielmehr die 112 anrufen. „Im Falle eines Notrufs sind wir mit dem Rettungsboot in wenigen, höchstens aber 20 Minuten vor Ort.“

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Zudem wird regelmäßig ein Rettungshubschrauber eingesetzt und gleichzeitig suchen Rettungsschwimmer vom Ufer aus den Fluss ab, so Laschet. Der Feuerwehrsprecher weist daraufhin, dass man bei der Notrufmitteilung möglichst angeben solle, welche Haarfarbe die abgetriebene Person und welche Farbe die Kleidung hat. „Mit diesen Infos hat die Suche mehr Aussicht auf Erfolg.“

Auch Badeseen haben ihre Tücken

Nicht nur die Abkühlung im Rhein birgt Gefahren. Auch das Schwimmen in den beliebten Badeseen in Köln und Umgebung ist nicht ungefährlich, wenn man einige Regeln nicht beachtet. „Wir empfehlen allen Badeseeschwimmern, nur dort ins Wasser zu gehen, wo es am Ufer eine Überwachung, zum Beispiel der DLRG, gibt.“ Denn so könne man sicher sein, dass es keine Steine, die gefährlich nah an der Wasseroberfläche liegen, oder Schlingpflanzen gibt, in die sich Schwimmer verheddern können. Ulrich Laschet warnt zudem davor, sich zu überschätzen.

Eine weitere Gefahrenquelle seien die oft starken Temperaturunterschiede in den Badeseegewässern. „Gerade wenn es draußen an der Luft so heiß ist wie in diesen Tagen können überhitzte Körper beim Reinspringen in kühle Seebereiche zu Schocks führen, die im Wasser dann Lebensgefahr bedeuten“, so Laschet weiter. Außerdem könne Orientierungslosigkeit zu Panik führen, die die Notlage des Schwimmers verschlimmert.

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