Eine Ära geht zu EndeDas Dorint-Hotel erobert die Hofburg des Dreigestirns

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Das waren Zeiten: Rolf Slickers (l.) hatte als Direktor des Pullman Jahr für Jahr die Dreigestirne empfangen, zuletzt wechselte der Führungsposten in dem Hotel mehrfach.

Das waren Zeiten: Rolf Slickers (l.) hatte als Direktor des Pullman Jahr für Jahr die Dreigestirne empfangen, zuletzt wechselte der Führungsposten in dem Hotel mehrfach.

Köln – Im Kölner Karneval geht nicht weniger als eine Ära zu Ende. Über den Zeitraum von 47 Jahren hat sich das Pullman-Hotel in der Helenenstraße stets Anfang Januar von einer Luxusherberge in die Hofburg des Dreigestirns verwandelt. Ab der kommenden Session wird sich das Dorint-Hotel am Heumarkt mit dem Titel schmücken dürfen. Das Festkomitee hat einen Vertrag über zehn Jahre mit der Hotelkette geschlossen.

Vor allem im Karneval wird viel Wert auf Tradition gelegt, der Umzug des Dreigestirns ist somit durchaus überraschend. Zwar ist der Vertrag zwischen Pullman und Festkomitee ausgelaufen, doch wurde er bislang stets verlängert. Im Pullman wollte sich auf Anfrage niemand äußern, beim Festkomitee heißt es, das Konzept des Dorint habe überzeugt. Denn in allen 43 deutschen Dorint-Hotels soll nun eine „Kölsche Ecke“ eingerichtet werden, in der sich der Karneval präsentieren darf. „Diese Kölner Vertretungen geben uns die einmalige Chance, Menschen in ganz Deutschland unser schönes Fest näher zu bringen und unsere Traditionen und unser Kulturgut zu erklären“, begründet Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn den Wechsel.

Künftig wird das Dreigestirn mit seiner Entourage von Anfang Januar bis Aschermittwoch zehn Zimmer in der siebten Etage des Hotels am Heumarkt beziehen. „Wir freuen uns darauf, die perfekten Gastgeber zu sein, sowohl für die leisen Abende als auch für exklusive Anlässe“, sagt Dirk Iserlohe, Vorstand der Honestis AG, Muttergesellschaft der Dorint GmbH. Der einstige Dorint-Manager Olaf Mertens hatte in den vergangenen Jahren offensiv den Wunsch geäußert, das Hotel am Heumarkt zur Hofburg machen zu wollen. Zwar hat er seinen Posten voriges Jahr geräumt, doch sein Wunsch hat sich nun erfüllt. Lukrativ war der Kontrakt für das Pullman, weil an der Bar der Hofburg täglich Karnevalisten bis in die Nacht gefeiert hatten.

Unklar ist derzeit noch, was nun aus dem traditionellen Einzug in die Hofburg wird. Bislang war das Dreigestirn stets in Begleitung der Traditionskorps und befreundeter Vereine vom Heumarkt quer durch die Stadt zum Pullman gezogen. Nun wird sich das Festkomitee eine neue Strecke ausdenken müssen, weil ein Festzug vom Heumarkt zum Hotel-Eingang um die Ecke wenig Sinn machen würde. Bis Herbst soll die Entscheidung über einen neuen Zugweg fallen.

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